Wüste und Schnee…

… möglich in den USA!

Um am letzten Eintrag anzuknüpfen, unsere Motel-Erfahrung war okay. Sehr einfach, sauber, wenig spektakulär. Und leider kein Massagebett, wie man es aus den alten Filmen kennt. Aber Eis wurde uns angeboten, wie man es ebenfalls aus den alten Filmen kennt. Nunja, egal, weiter gehts.

Auf einem Roadtripp erlebt man so viel, man weiß nach wenigen Tagen gar nicht mehr, wo man zwei Tage zuvor geschlafen hatte. Zumindest geht es uns da so, oder es ist bereits das Alter, wir wissen es nicht. Dafür ist aber tatsächlich unser Blog, der euch ein bisschen mit auf unsere Reise nimmt, auch sehr praktisch. Man arbeitet das Erlebte noch einmal auf und kann dann später alles noch einmal revue passieren lassen.

Starten wir also diesmal am vergangenen Samstag in Cortez. Wir erfuhren hier, dass wir in der Nähe vom Mesa Verde Nationalpark gelandet waren. Wir wussten bis dahin nicht so richtig, was es mit diesem Nationalpark so auf sich hatte, entschlossen uns aber dazu, diesen am Morgen zu besuchen. Und das hat sich wirklich gelohnt, wie wir finden. Im Mesa Verde gibt es die Ruinen eines Indianerstammes zu sehen. Prinzipiell lebten Indiander ja eher in Zelten oder Grubenhäusern, alles Sachen, die ja nicht unbedingt Jahrhunderte überdauern. Hier im Nationalpark jedoch wurden Steinhäuser des Stammes der Anasazi entdeckt, die das Volk an die Hänge der Canyons gebaut hatte. Über das Wieso Warum Weshalb, also wieso das Volk hier Häuser baute, warum es die Häuser in dieser Art und Weise baute und weshalb die Häuser verlassen wurden, weiß niemand so genau. Leider war es nicht möglich, in den Anlagen selbst umher zu streifen. Manche Bauten durften nur mit Führer und kleinen Gruppen erkundet werden, andere waren wegen des Wildes gesperrt. Bastis Vermutung ist ja, dass wohl gerade Brunftzeit ist und man nicht will, dass da 100te Touristen die Steinböcke und Hirsche beim Liebesakt stören.

Weiter ging unsere Fahrt in einen Ausläufer der Rocky Mountains. Ein Highway führte uns von Mesa Verde hoch in die Berge nach Silverton, einer alten idyllischen Silbergräberstadt in den Bergen von Colorado. Bereits auf dem Weg in die schneebedeckten Berge hatte es auch das Schneien angefangen. Unser erster Schnee seit September letzten Jahres. Und eigentlich hatten wir für unseren Sommerurlaub ja gar keinen Schnee geplant oder uns darauf vorbereitet. Nun denn. Es war etwas kühl.

Von Silverton aus ging es auf den One-Million-Dollar-Highway in Richtung Grand Junction, unserem Tagesziel. Es gibt zwei Varianten, wie der Highway zu seinem Namen kam. Entweder kostete der Bau je Meile eine Millionen Dollar, oder man hatte beim Bau des Highways Gold im Wert von einer Millionen Dollar gefunden. So darf sich nun jeder aussuchen, welche Geschichte ihm besser gefällt.

Grand Junction liegt wieder in der Wüste. Völlig verrückt. An einem Tag in der Wüste gestartet, hoch durch die Berge und den Schnee gefahren und wenige Kilometer weiter wieder in der Wüste gelandet.

Am gestrigen Sonntag machten wir uns auf den Weg von Colorado ins benachbarte Utah. Dort hatten wir die Idee, den Arches Nationalpark zu besuchen. Und diesen Einfall hatten mit uns noch ganz viele andere Menschen. Schließlich war Sonntag und herrliches Wetter, da zog es nicht nur uns in die Natur.

Im Nationalpark boten sich uns tolle Ausblicke. Tolle rote Sandsteinfelsen in der Wüste mit den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains am Horizont. Hier im Park gab es auch das Wahrzeichen von Utah zu sehen. Ein einzelner Bogen auf einem Berg, den es zu erklimmen galt. Man mag nicht glauben, wie lange es gedauert hat, ein Foto zu machen, ohne dass irgendjemand mit auf dem Bild war. Wenn es nicht so nervig gewesen wäre, weil wir einfach nur dieses Wunder der Natur betrachten und ein Bild vollkommen ohne menschliche Wesen machen wollten, wäre es sogar ganz lustig gewesen. Scheinbar hat sich dieser Bogen zum Instagram-Hotspot entwickelt. Man kann sich das Szenario nun wie folgt vorstellen. Eine Person posiert in unterschiedlichsten Varianten vor diesem beeindruckenden Fels. Nachdem sie fertig ist, rennt sie weg und zeitgleich sprintet das nächste Fotomodel ihr entgegen Richtung Bogen. Ein bisschen wie beim Staffellauf. Wir versuchten nun geraume Zeit den Moment abzupassen, wenn kurz ein bisschen Abstand zwischen Mensch und Felsbogen war. Fast unmöglich. Die waren verdammt schnell!

Den heutigen Tag haben wir wieder mit der Planung der Weiterreise verbracht und einen kurzen Ausflug in einen kleinen Nationalpark nahe Grand Junction, wo wir am Ende nun drei statt nur einer Nacht verbracht haben, gemacht. Und morgen geht unsere Reise dann schon wieder weiter. Mal sehen, was wir so entdecken werden und wann für den nächsten Blogeintrag Zeit finden…

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