
…the Sunshine State!
So wirbt Florida für sich in der Welt. Ein Fleckchen Erde, an dem immer die Sonne scheint und 365 Tage im Jahr Sommer ist. Ja, was sollen wir sagen…Wir wurden mit Unwetter und Regen empfangen.
Nach unserer Zeit in Grovetown ging es für uns über Atlanta nach Florida. Genauer gesagt, nach Miami. Nachdem wir etwas später als geplant in unserem Flieger saßen, verkündete uns der Kapitän, dass es ein etwas holpriger Flug werden wird, denn in Miami stürmte es. Ja, da bekommt man schon ein etwas mulmiges Gefühl; erst recht, wenn man dann durch diese dunklen Wolkenberge fliegt und das ganze Flugzeug wackelt. Einen kleinen Vorteil hatte das Unwetter über Miami: Wir bekamen einen kostenlosen Rundflug über die Everglades, ein Sumpfgebiet im Süden von Florida. Denn unserem Flieger war es noch nicht erlaubt, in Miami zu landen, zu stark stürmte es dort. Also drehten wir so Runde um Runde und versuchten die Aussicht zu genießen…
Bestimmt eine dreiviertel Stunde folgten wir dieser verworrenen Route…
Als wir dann schließlich in Miami landeten, verlief die Landung recht problemlos. Der Flug war am Ende doch ruhiger, als nach der Ansage des Kapitäns erwartet. Und scheinbar hatten wir genau das kleine Fenster abgepasst, in dem der Regen aufgehört hatte, denn kaum waren wir im Flughafengebäude, schüttete es draußen wie aus Kübeln. Und so fuhren wir mit unserem Leihwagen durch die Dunkelheit und den Regen, ohne wirklich sehen zu können, was denn da draußen so vor sich geht.
An unserem ersten Tag in Miami wollten wir uns die Stadt und Miami Beach anschauen. Aber es regnete immernoch. Trotzdem machten wir uns mit unserem Wagen auf in die Stadt. Viel zu sehen gab es nicht. Insgesamt wirkte Miami Beach auf uns wie eine teure große Urlaubsstadt mit vielen Hochhäusern, viel Beton und wenig Grün. Und aufgrund des Regens war an Aussteigen gar nicht zu denken. Wir kamen auf unserem Weg auch an dem vor wenigen Tagen eingestürzten Hochhaus vorbei. Ein großes Areal um das Hochhaus war abgesperrt, sodass es weiträumig umfahren werden muss und wir sahen viel Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Es war ein komisches Gefühl, dort zu sein, wo dieses schreckliche Unglück passiert war mit dem Wissen, das noch nicht alle Personen geborgen waren.
An unserem zweiten Tag in Miami (wir hatten Glück mit dem Wetter) wollten wir in den Everglades National Park. Dieser Nationalpark ist DIE Sehenswürdigkeit hier unten im Süden des Staates. Und wir waren – zumindest laut Broschüre – mal wieder zur falschen Zeit hier. Die Sommermonate sind aufgrund der Hitze, des Regens und der Moskitos die unbeliebteste Zeit für den Nationalpark. Ja, wenn man das mal vorher gewusst hätte… Aber so war im Nationalpark sehr wenig los und wir konnten uns zunächst in Ruhe alles anschauen.
Eine 60 Meilen lange Straße führte quer durch das Sumpfgebiet und immer wieder bogen kurze Stichstraßen zu Wanderwegen ab. Wir fuhren zunächst bis zum Ende der Straße, wo sich ein Hafen befand. Hier konnte man sich Kajaks ausleihen oder mit Booten das Sumpfgebiet erkunden. Was uns jedoch viel mehr anlockte, waren die Tiere, die hier im Hafenbecken lebten. Manatis! Auch bekannt als Seekühe. Die großen Tiere dümpelten im trüben Wasser umher und kamen immer mal wieder zum Luftholen nach oben und wir beobachteten ihr Treiben im Wasser. Auch ein Krokodil haben wir entdeckt. Und nach einigen Minuten wurden auch wir entdeckt. Von den Moskitos. Also ab zurück ins Auto und los zu den Wanderwegen.
Unsere erste Wanderung führte uns auf einem gut ausgebauten Rundweg in die Mangroven. Die ältesten Mangroven der USA. Für den Wanderweg waren 35 Minuten anberaumt. Wir waren nach nicht einmal 10 Minuten durch. Wir veranstalteten ein kleines Wettrennen mit den nervigen kleinen Stechbiestern, die sichtlich erfreut waren uns zu sehen. Mal ausgenommen von den Unmengen an Moskitos, war der Weg wirklich sehr schön.

Der nächste Wanderweg hingegen war moskitofrei, aber auch sonst recht unspektakulär. Also zum dritten, dem beliebtesten Wanderweg hier im Park. Dort führte ein Bretterweg an Wasserflächen mit Seerosen entlang. Im Wasser gab es einige Fische und Schildkröten zu entdecken. Hier haben wir auch die hässlichste Schildkröte entdeckt, die wir je gesehen haben. Eine Weichschildkröte. Es tut uns leid, das wir das so sagen müssen, aber Schönheiten sind diese Reptilien wirklich nicht. Außerdem gab es Unmengen an Grashüpfern, die wahrscheinlich Huckepack spielten (oder so ähnlich ;o)) und Basti fand einen neuen Freund. Auch ein Baby-Krokodil haben wir entdeckt.
Gestern klingelte früh am Morgen der Wecker und der erste Blick aus dem Fester offenbarte strahlend blauen Himmel. Also ab ins Auto und los! Wir machten uns auf den Weg nach Key West. Die Florida Keys sind eine Inselkette mit über 200 Inseln, die sich im Süden von Florida 120 Meilen ins Meer erstrecken und mit einer Straße verbunden sind. Am Ende dieser Straße findet sich Key West, die südlichste Stadt der USA. Die Keys sind ein Urlaubsgebiet. Hier kann man toll Boot fahren, Angeln, Baden, Tauchen, etc. Uns haben die Keys letztendlich nicht so sehr gepackt. Uns waren die Inseln zu sehr bebaut und nicht so idyllisch, wie wir sie uns vorgestellt hatten, aber in Key West entdeckten wir dann doch die ein oder andere schöne Ecke. Aber noch einmal würden wir den Weg (und vor allem das frühe Aufstehen) nicht auf uns nehmen, um dort hin zu fahren.
Heute verließen wir dann den Großraum Miami und machten uns auf den Weg an die Westküste von Florida, nach Naples (zu Deutsch: Neapel), wo wir auch den Nationalfeiertag der Amerikaner, den Independence Day (angeblich ohne Außerirdische) miterleben dürfen.
Auf dem Weg nach Naples ging es wieder durch einen Teil der Everglades. Und hier entdeckten wir links und rechts der Straße in den Mangroven immer wieder Krokodile. Es gab auch noch einen kleinen Rundweg zu fahren (was wir natürlich machten) und hier kamen wir den Raubtieren dann doch sehr sehr nahe…
Den Nachmittag verbrachten wir in Naples endlich mal wieder am Strand und im Meer! So lange waren wir nicht mehr im Wasser gewesen. Also genossen wir die Sonne und die Hitze am weißen Puderzuckerstrand.
Morgen steht wie gesagt der Nationalfeiertag an. Wir sind gespannt auf das Feuerwerk, das es geben soll. Schon seit Wochen sehen wir überall im Land riesige Verkaufsstände für Feuerwerk und des Nächtens brennen auch bereits die ersten Feuerwerk ab. Ähnlich wie zu Hause in Deutschland in den Tagen vor Silvester. Wir werden berichten ;o).