Von Pferden, Katzen und Kühen…

…das Leben auf einer Farm!

Ja, dieser Titel klingt spektakulärer, als es am Ende war, aber man will den Leser ja auch neugierig machen :o).

Von Seattle waren wir wie angekündigt in den letzten Tagen weiter gereist und hatten am Ende wieder einen laaaangen Tag.

Zunächst ging es nach Seattle zum Flughafen und von dort ging unser Flug kurz nach Sonnenuntergang nach Denver (ja, da waren wir ja auch schon mal…).

In Denver hieß es dann einige Stunden am Flughafen die Zeit totzuschlagen, bzw. bestmöglich zu nutzen bis um 5:30 Uhr unser Weiterflug gehen sollte. Basti nutzte die Zeit für ein Nickerchen am Flughafenboden (Yummi) und Julchen kümmerte sich um eine schöne Bilderauswahl, die Vervollständigung, kreative Ergänzung und Ausbesserung dessen, was Basti so alles im letzten Beitrag pragmatisch kurz niedergeschrieben hatte.

Im Morgengrauen ging es dann weiter nach Atlanta im Bundesstaat Georgia. Dort angekommen durften wir erst einmal feststellen, dass zwar wir im Flieger gewesen sind, aber nicht unser Gepäck. Das erste Mal auf unserer Reise, dass wir unser Gepäck verloren haben. Die etwas murrige und unmotivierte Dame am Schalter hatte unseren Rucksäcken leider den Gepäckaufkleber des falschen und späteren Fluges nach Atlanta verpasst, wie wir erfuhren. War aber in dem Fall nicht ganz so schlimm, da der nächste Flug von Denver nach Atlanta bereits zweieinhalb Stunden später landen sollte. Also organisierten wir uns unseren Mietwagen und warteten auf unser verspätetes Gepäck, bevor wir uns auf den Weg nach Grovetown machten.

Ja, wer hat nicht auch schon von Grovetown gehört… Wahrscheinlich nur ganz wenige unserer Leser hier und diese auch nur aus einem bestimmten Grund. Wir besuchten Freunde von Julchens Oma. Julias Großeltern hatten in den 60er Jahren ein amerikanisches Paar auf einer Faschingsfeier in Mainstockheim kennen gelernt und sich angefreundet. Diese Freundschaft hält bis heute und nachdem uns Moni (also Julchens Oma) schon so viel von David und Carol, die nun seit über 40 Jahren in Grovetown wohnen, erzählt hatte, hatten wir uns zum Besuch angekündigt, um den Wahrheitsgehalt von Monis Geschichten zu prüfen ;o).

David und Carol, inzwischen beide über 80 Jahre alt, leben auf einer kleinen Farm. Ein kleines süßes altes Farmhaus, ein leerer Hühnerstall, mehrere Unterstände, eine riesige Weide mit ein paar Kühen und ein freundliches Pferd. Idyllisch gelegen und mit viel Grün drum herum.

Wir verbrachten die nächsten Tage hier mit den beiden und lernten uns kennen. Wir machten einige Spritztouren zusammen (Basti durfte mal das große Auto von David ausfahren) in der Gegend, schauten uns die nächstgrößere Stadt Augusta an, machten einen Abstecher nach North-Augusta (die Stadt liegt auf der gegenüberliegenden Flußseite und bereits im Bundesstaat South-Carolina) und lernten einige weitere Familienmitglieder kennen. Ja, selbst ein Abend im Wohnzimmer mit deutschem Bier und Oktoberfestmusik haben die beiden uns geboten :o). Und das Julchen war seelig, da die beiden auch zwei verschmuste Katzen hatten.

Gestern gab es dann noch ein kleines Highlight. Wir halfen auf der Farm. Wie bereits erwähnt haben die beiden noch einige Kühe, von denen ab und an ein Tier weiterverkauft wird. Und gestern sollte ein Jungtier abgeholt werden. Während Basti den riesigen Bullen ganz alleine ich Schach hielt (Bulle traf auf Bulle), konnten die anderen das Tier verladen und sicher die Koppel verlassen. Erst dann erlaubte Basti dem Bullen, sich wieder zu seiner Herde zu begeben. Aber vielleicht war es auch eher so, dass wir uns sehr nahe am Auto aufhielten, um uns bei Bedarf schnellstens in Sicherheit bringen zu können, während die Tiere ins Gatter getrieben und getrennt wurden. So eine Kuh (und vor allem der riesige ausgewachsene Bulle) haben uns Stadtkindern, die wir inzwischen sind, deutlichen Respekt eingeflößt und wir waren doch sehr beeindruckt, mit welcher Ruhe die anderen sich sehr nahe bei den Tieren aufhielten und scheinbar gar keine Angst hatten…

Wir hatten eine wirklich schöne Zeit in Grovetown bei den beiden und haben die Tage genossen!

Heute ging es für uns dann leider zurück nach Atlanta. Hier verbringen wir nur eine Nacht, bevor es für uns morgen dann weiter in den nächsten Bundesstaat geht. Ein weiterer Roadtrip steht an, wobei wir diesmal auch etwas mehr entspannen und weniger Zeit im Auto verbringen wollen. Mal sehen, ob das denn dann am Ende so klappt, wie wir uns das vorstellen.

Und der Vollständigkeit halber noch: Alle Geschichten von Moni sind wahr und vielleicht sogar noch etwas untertrieben… ;o).

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