Und es geht weiter…

Omadhoo

…auf den Malediven!

14.02.2020 – siebter Eintrag

Zwar sind wir inzwischen bereits seit fast einer Woche auf den Seychellen, wollten aber trotzdem noch einen Beitrag zur Hauptstadt Male schreiben und damit dann unsere Zeit auf den Malediven abschließen.

Anreise zur Hauptstadtinsel

Nachdem wir auf Male angekommen waren, hatten wir uns erstmal ein Taxi organisiert, was zunächst gar nicht so einfach war, da die ersten 5 Fahrer einfach weiter fuhren, als sie hörten, wir wollten „nur“ in die Stadt rein und nicht zum Flughafen. Nach einer Weile haben wir dann aber einen richtig netten Taxifahrer erwischt und eine kurzweilige Fahrt später kamen wir in einer kleinen Gasse an. Wir hatten uns für eine Nacht über Air-B’n’B ein Zimmer bei einem Malediver in dessen Wohnung gebucht und waren sofort begeistert von unserem Gastgeber. Moh war uns von Anfang an sympathisch und wir haben uns absolut wohl bei ihm gefühlt. Ihn konnten wir auch das ein oder andere zum normalen Leben auf den Malediven fragen und hatten so die Möglichkeit doch noch ein bisschen was zum Alltag dort zu erfahren. Das war definitiv interessant und ein nettes Gespräch.

Die Stadt an sich ist jetzt nicht unbedingt etwas besonderes. Hier wird nur jeder Quadratmeter bestmöglich ausgenutzt und mehr in die Höhe als in die Breite gebaut, was es wieder interessant machte. Die Stadt besteht quasi nur aus Hochhäusern, Straßen und unzähligen Rollern. Durch die entspannteren Menschen dort hatten wir nochmal ein positiveres Bild bekommen, sodass wir etwas versöhnlicher abreisen konnten.

06.02.2020 – sechster Eintrag

So, über eine Woche ist schon wieder vergangen seit wir etwas von uns haben hören lassen. Die Zeit vergeht so schnell und wir sind bereits seit über einem Monat auf Reisen.

Zuerst wollen wir noch von unseren letzten Tagen in Sri Lanka erzählen. Nach unserem letzten Eintrag waren wir nach Bentota gefahren. Ein Strandort nahe Colombo, wo wir noch einmal die Sonne und das Meer genossen haben. Weiter ging es nach Negombo, einer kleinen Hafenstadt in der Nähe des internationalen Flughafens, von wo aus es weiter gehen sollte. Von Bentota und Negombo gibt es nicht viel zu erzählen. Jedoch haben wir Colombo nochmal eine Chance gegeben und uns am Tag vor unserer Abreise die Hauptstadt Ceylons angeschaut – was wir definitiv nicht bereut haben. Es ist jetzt nicht die allerschönste Stadt der Welt (das wäre natürlich Würzburg :o) ), aber wir hatten schöne Ecken entdeckt und fanden es längst nicht mehr so furchtbar wie während unserer ersten Tage in diesem wunderschönen Land.

Am 30.01.2020 ging dann in den frühen Morgenstunden unser Flug auf die Malediven. Da diese nur „wenige“ Kilometer von Sri Lanka entfernt liegen und wir quasi ums Eck waren, hatten wir uns entschlossen, den 90 minütigen Flug ins Paradies zu buchen. Ursprünglich wollten wir ja eigentlich auf einem Frachtschiff oder dergleichen „anheuern“ um dorthin zu gelangen, aber unsere Pläne wurden leider mangels entsprechender Verbindungen durchkreuzt, weshalb wir doch wieder auf den Flieger ausgewichen sind. Aber wir geben nicht auf und bleiben an der Sache mit dem Schiff dran…;o)

Nun gut, wir kamen also in Male, der Hauptstadt der Malediven, auf der dortigen Flughafeninsel an und warteten auf unser Schnellboot ins Inselparadies, um auf Dhangethi gebracht zu werden.

Wer Malediven hört, denkt zunächst sicher erstmal an Luxusurlaub und Hotelresort mit eigener Insel. Das hätte unsere Reisekasse allerdings nicht hergegeben und ist auch nicht das, was wir uns aktuell von unserer Reise erwarten. Darum hatten wir uns für eine Einheimischeninsel entschieden. Eine Insel, auf der es wenige Gasthäuser oder nur kleine Hotels gibt und viele Einheimische leben. Also entschieden wir uns nach langer Suche für Dhangethi, eine kleine Insel im Alif Dhaal Atoll.

Nach einer wilden und sehr unbequemen Fahrt kamen wir nach rund 90 Minuten auf unserer Insel an. Und ja, was sollen wir sagen, das klingt jetzt vielleicht irritierend für die meisten, aber wir waren direkt etwas desillusioniert.

Erwartet hatten wir kristallklares Wasser, lange, weiße, einsame Strände, gesäumt von Palmen, eine entspannte Atmosphäre, wenige Touristen und freundliche einheimische Inselbewohner.

Was wir erlebten deckte sich eher wenig mit unserer Vorstellung und die Realität sah etwas anders aus. Tote Riffe, wenige Fische, teilweise vermüllte Strände, doch recht viele Hotels, nicht ganz so nett dreinschauende Einheimische und einige respektlose Touristen. Das Wasser allerdings war definitiv herrlich ;o) …

Das Hausriff der Insel war entweder durch die allgegenwärtige Korallenbleiche oder durch darübersteigende Menschen zerstört. Am Strand und im Wasser fand man immer wieder Müll. Die Einheimischen begegneten einem wenig freundlich, eher reaktionslos. Was wir uns dann irgendwann damit erklärt haben, dass es womöglich am respektlosen Verhalten mancher Touristen den örtlichen Gepflogenheiten gegenüber liegen könnte. Die Malediven sind ein zu nahezu 100 Prozent muslimisches Land. Es gehört hier zur Tradition und Religion, dass die Frauen fast komplett verhüllt sind. Entsprechend wird von den Touristen auch erwartet, dass man zumindest die Schultern und Knie bedeckt hält. Als Entgegenkommen wurden für die Besucher so genannte Bikini-Strände eingerichtet. Abgeschirmte Strandabschnitte, an denen Touristen im Bikini in der Sonne liegen und Baden können. Wir hatten uns hierüber zuvor informiert und auch in unserer Unterkunft waren entsprechende Hinweisschilder angebracht. Und das ist absolut ok, schließlich ist man hier zu Gast. Trotzdem gab es einige, denen das scheinbar egal war. Man lief im Bikini mit einem durchsichtigen Tuch um den Körper durch das Dorf, machte in durchsichtigen Kleidchen Fotoshootings vor den Nasen der einheimischen Frauen und das krasseste, was wir zu sehen bekamen, war eine Dame, die splitterfasernackt am Strand lag. Circa 10 Meter außerhalb des Sichtschutzes des Bikini-Strandes. Vielleicht hatte ein solches Verhalten der Besucher zu einer tendenziell negativen Einstellung der Einheimischen gegenüber diesen geführt. Wir wissen es nicht. Interessant ist es aber, dass viele Leute im eigenen Land die Integration von Ausländern lautstark fordern und dann im Urlaub die Traditionen, Gebräuche und Religionen der Locals mit Füßen treten.

Kurzum, wir hatten uns nicht so wohl gefühlt. Vielleicht, weil wir einfach andere Erwartungen hatten, aber auch weil uns einiges auch traurig gemacht. Wir hatten uns jedenfalls daraufhin entschieden, auf eine andere Insel im selben Atoll zu wechseln, um noch einen weiteren Eindruck zu bekommen. Die Reise ging für zwei weitere Tage auf die Einheimischeninsel Omadhoo.

Omadhoo entsprach mehr dem Bild, das wir von den Malediven im Kopf hatten. Viel Grün, ein lebendigeres Riff mit vielen bunten Fischen, tolle Strände. Nur das Verhalten der Menschen blieb gleich. Wir konnten dennoch noch einige schöne Stunden am Strand und beim Schnorcheln verbringen, bevor es heute Morgen mit der öffentlichen Fähre zurück auf die Hauptstadtinsel nach Male ging. Hier sind wir auch auf durchaus nette und freundliche Menschen getroffen.

Morgen werden wir uns diese Inselhauptstadt anschauen, bevor am Abend unser nächster Flug ins nächste Land startet.

Ein Kommentar

  1. Hallo Ihr zwei Weltenbummler,
    ich hatte die Malediven bisher eigentlich auch mit Traumstränden in Verbindung gebracht. Schade. Prolo’s und Plastik all over the world! Aber lasst Euch nicht kirre machen. Die Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters …

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