
…wieder zu dritt!
Ehrlich gesagt hatten wir in den letzten Tagen nicht so viel Spaß hier im Land. Irgendwie war der Wurm drin. Wir haben nicht so schöne Erfahrungen gemacht und die Stimmung war deutlich getrübt, sodass wir sogar kurz mal mit dem Gedanken gespielt haben, Costa Rica früher zu verlassen. Wir fühlten uns nicht mehr wohl und dachten, dass es vielleicht trotz all seiner Schönheit hier nicht unser Land ist. Doch wir sind geblieben, gleich Aufgeben ist eigentlich nicht so unser Ding, und haben dem Ganzen noch eine Chance gegeben.
Zum Glück!
Ja, es ist nicht immer alles schön und man hat auch auf Reisen mal den ein oder anderen Durchhänger. Es ist für uns ja irgendwie auch kein Urlaub im eigentlichen Sinne, sondern wir leben für eine gewisse Zeit in einem Land mit all seinen Eigenarten und dürfen es kennen lernen. Und so hat man eben auch mal schlechte Tage. Doch nach Regen kommt ja bekanntlich Sonnenschein, auch wenn es manchmal länger dauert (siehe Mauritius, da hat es mit Dauerregen begonnen und mit Corona (und Dauerregen!) geendet, aber jetzt Monate später sind wir ja doch wieder unterwegs).
Nach unserem letzten Eintrag hatten wir uns wie gesagt einen Leihwagen organisiert. Auch hier lief es anfangs nicht glatt. Nach einigem hin und her und nochmaligem Fahrzeugtausch etc. sind wir jetzt aber doch sehr zufrieden mit unserem kleinen Geländewagen und Basti freut sich auf den Moment, an dem er das erste Mal wirklich den Allradantrieb brauchen wird.

Nachdem wir Alajuela nun zu dritt verlassen hatten, waren wir nach Norden gefahren und hatten dort eine ruhige Unterkunft im Grünen weg von der Stadt bezogen. Mehr war an diesem Tag außer Einkaufen und Alltäglichem nicht passiert.
Am nächsten Morgen klingelte dann bereits um 05.00 Uhr der Wecker. Das hat er 15 Minuten später auch noch einmal getan und wir haben es so nach und nach tatsächlich aus dem Bett geschafft, woraufhin wir um 06.00 Uhr im Auto auf dem Weg zum Nationalpark Vulkan Poas nahe San Jose saßen. Unser Gastgeber hatte gemeint, die Fahrt würde rund zwei Stunden dauern. Da der Nationalpark um 08.00 Uhr öffnen sollte, wollten wir zeitig los. Dass wir dann aber nach einer entspannten Fahrt durch die wunderschöne grüne Landschaft bereits um 07.15 Uhr da waren, überraschte uns dann doch. Da hätte man ja auch noch ein bisschen schlafen können… ;o) Nun gut. Nächstes Problem: Die Straße zum Vulkan war gesperrt. Da es ein aktiver Vulkan ist, kommt es wohl öfter vor, dass der Nationalpark aus Sicherheitsgründen geschlossen wird. Es schien, als hätten wir mal wieder ganz besonders Glück (…nicht). Früh aufgestanden und dann umsonst gekommen. Ärgerlich… Wir suchten uns erst einmal jemanden, den wir fragen konnten, ob wir tatsächlich Pech hatten. Wir wurden fündig und konnten von wirklich hilfsbereiten Menschen in Erfahrung bringen, dass der Park nicht geschlossen war, sondern die Straßensperre tatsächlich erst um 08.00 Uhr geöffnet wird. So hatten wir dann auch noch genügend Zeit, uns online Eintrittskarten zu organisieren.
Im Nationalpark machte sich Corona positiv bemerkbar. Wir waren bei unserer Tour nur insgesamt zu siebt. Wir beide mit einer scheinbar costaricanischen Familie. Wir machten uns nun auf den Weg zum Vulkan. An den Krater selbst kommt man als Tourist nicht, zumal dieser 1,5 Kilometer im Durchmesser misst und rund 300 Meter tief ist. Das Ganze schauten wir uns von einer Aussichtsplattform an. 20 Minuten lang. Länger durfte man sich aufgrund der giftigen Gase des Vulkans nicht hier aufhalten. Dennoch ein beeindruckendes Erlebnis bei tollem Wetter (oftmals hat es hier Wolken oder Nebel, noch ein Grund, warum wir früh los sind, haben wir auf La Reunion gelernt :o)). Im Kratersee, der einer der sauersten seiner Art ist, brodelte und dampfte es und der Geruch nach Schwefel weckte eindeutig Erinnerungen an das Chemie-Labor im Studium.

Im Anschluss trafen wir uns kurz mit einem Mitarbeiter der Leihwagenfirma bei einem nahen Restaurant zum Fahrzeugtausch und weiter ging die Fahrt zurück zu unserer Unterkunft. Jedoch nicht ohne einen Erdbeermilchshake bei dem Restaurant zu kaufen, was uns wärmstens empfohlen worden war. Hier an den Hängen des Vulkans wachsen aufgrund des guten Bodens Erdbeeren und die Gegend ist bekannt dafür. Der Shake war auch mega lecker. Also haben wir uns auch an einem Obststand Erdbeeren gekauft (wenn man schon mal hier ist). Das war aber nix, die hatten dann doch einen leicht schwefeligen Beigeschmack.
Auf der Fahrt zu unserer Unterkunft kamen wir dann auch an den „La Paz Wasserfall Gärten“ vorbei. Eine Touristenatraktion, die ihren Preis hat, wenn man den dazugehörigen Park besucht. Wir hatten uns gegen einen Besuch entschieden, da man den Hauptwasserfall auch so von der Straße aus sehen kann. Und wen haben wir dort getroffen…?

Der Wasserfall beeindruckte uns ehrlich gesagt weniger, dafür waren wir umso mehr begeistert von dem süßen Tierchen, das sich davor platzierte.
Wenige Kilometer nach diesem netten Aufeinandertreffen sah Basti am Straßenrand einen weiteren Nasenbären. Dann noch einen. Und noch einen. Und am Ende…

Eine ganze Nasenbär-Familie. Julchen hat nun ein neues Lieblingstier und freut sich jedesmal, wenn wieder eines dieser niedlichen Tierchen am Wegesrand auftaucht. War auch sehr süß anzusehen, die kleinen Kerle, Schwänzchen nach oben und im Watschelgang voran.
Unsere Fahrt ging am Mittag weiter nach La Fortuna, nahe dem Vorzeigevulkan Arenal. So stellt sich wirklich jeder einen Vulkan vor! Und es raucht auch wirklich noch aus dem Krater heraus. Vor einigen Jahren hatte der Vulkan auch noch häufig Lava ausgespuckt, welche daraufhin die Hänge rot glühend hinunter floß, was vor allem nachts ein tolles Naturschauspiel gewesen sein muss. Dieses Glück hatten wir leider nicht. Dafür aber hatten wir von unserer Unterkunft einen tollen Blick auf den Vulkan, an dessen Hängen wir am nächsten Tag wanderten.


Und wen trifft man hier noch so im Dschungel? Na ratet mal…



Leider haben wir immer noch kein Faultier entdeckt, aber wir sind guter Dinge. Auch Jaguare und Pumas soll es hier geben, die bekommt man aber wohl eher nie zu Gesicht.
Insgesamt war es heute eine tolle Wanderung über die Lavafelder vom großen Ausbruch von 1968. Wir hatten uns für diese Wanderung entschieden, da diese wohl insgesamt recht abwechslungsreich sein sollte, was sie letztendlich auch wirklich war. Es ging über das schwarze Geröll, das mittlerweile schon wieder bemoost ist, und durch den Dschungel, immer mal wieder den Blick auf den riesigen Berg erhaschend. Am Ende waren wir dann doch sehr erschöpft und durchgeschwitzt, aber glücklich.
Hier in der Gegend gibt es auch einige natürliche heiße Quellen und öffentlich zugängliche Badestellen. Aber darauf hatten wir dann bei den rund 30 Grad Außentemperatur verzichtet. Das wäre definitv keine Abkühlung gewesen… Dafür sind wir noch ein bisschen am Arenalsee entlang gefahren und haben die schöne Landschaft genossen.
Morgen verlassen wir das Gebiet um den Vulkan Arenal und den Arenalsee. Die Fahrt geht weiter. Weiter zum nächsten aktiven Vulkan. Auch dort im Nationalpark soll es ein Naturphänomen geben, das es nur hier gibt. Wir dürfen gespannt sein. Und vielleicht gibts ja auch endlich Faultiere zu sehen…
Hallo, ihr Lieben, freut mich sehr zu hören, dass ihr es gut habt!!
War wie immer ein tolles Erlebnis vom gemütlichen Sofa aus den Ausflug mir euch zu erleben. Schwefelerdbeeren hat auch nicht jeder, ich konnte letzte Woche tatsächlich noch ein rotes Früchtchen von eurem Gasterdbeerkübel genießen und auch jetzt strengen sich die Pflanzen noch an und produzieren haufenweise Blüten, mal gucken, was draus wird;0), jedenfalls keine Schwefelexemplare,0), soviel steht fest…
Diese Nasenbärlis sind ja wirklich zum Ergötzen niedlich, da möchte man gleich eins in den Rucksack packen, also Julchen, halt dich zurück, du bist wohl höchstgradig gefährdet…. das ihr keine Pumas seht, finde ich persönlich extrem beruhigend, und für die Faultiere drück ich die Daumen…
Ihr Lieben, bin nun auch kein Faultier mehr und mach mich ebenfalls auf den Weg nach draußen auf, die Sonne besucht uns mal wieder, das will ich nutzen! Schick euch tausend Grüße, fahrt vorsichtig, passt auf euch auf und…wie stets…