Regen…

…überall Wasser!

Nun sind wir tatsächlich schon einen Monat in Costa Rica. Als wir uns dazu entschieden hatten, nach Costa Rica zu reisen, hätten wir nie gedacht, dass wir doch so lange hier sind. Oftmals machen Leute nur zwei oder drei Wochen hier Urlaub, da das Land ja kleiner als Bayern ist. Und wir sind jetzt doch schon so lange hier und es ist keinesfalls langweilig, es ist so wahnsinnig abwechslungsreich hier und wir lassen uns Zeit. In keinem anderen Land auf unserer Reise waren wir bisher so lange am Stück. Verrückt…

So, nun wird aber das Geheimnis gelüftet, was haben wir am Montag gemacht?!

Also gleich verraten wir es… Zunächst hat Basti erstmal seine erste Flußquerung mit dem Auto bekommen. Auf unserem Weg zu unserer Unterkunft versperrte uns ein Fluß den Weg. Unser Gastgeber hatte das schon angekündigt und gesagt, wir sollten die Tiefe des Wassers checken, bevor wir durchfahren. Also ist Basti erstmal durchgelaufen, hat die flachste Stelle gesucht und dann gings los. Allradantrieb an und rein ins Wasser. So kann man Männer glücklich machen.

Die Nacht durften wir in einer schönen kleinen Hütte bei einem Kanadier verbringen. Bislang haben wir tatsächlich erst drei Unterkünfte hier im Land gehabt, die nur von Costa Ricanern geführt wurden. Ansonsten waren es irgendwie meist Auswanderer, die ihren Lebensmittelpunkt aufgrund von Heirat oder sonstigem nach Costa Rica verlegt haben. Deutsche, Norweger, Amerikaner, Kolumbianer, Italiener, …

Am Tag unserer Ankunft sind wir eigentlich nur nochmal zu einem Strand gefahren, dem Playa Nosara. Ein wunderschönes Fleckchen, auch wenn es bei uns leicht geregnet hatte.

Jetzt kommt aber endlich die Auflösung! Für Montag Morgen hatten wir wie angekündigt bereits einige Tage zuvor eine Tour gebucht. Diese sollte um 06.00 Uhr in Ostional starten. Dorthin – 11 km – mussten wir allerdings noch rund 45 Minuten fahren. Also hatten wir den Wecker vorsichtshalber auf 04.30 gestellt. Deutsche Pünktlichkeit ;o). Statt um 04.30 Uhr war unsere Nacht aber schon gegen 02.00 Uhr vorbei. Scheinbar haben auch hier in Costa Rica die Tiere des nächtens Langeweile. Der Hahn des Nachbarn unterhielt sich lautstark mit einem anderen Hahn im Dorf. Denen hatte wohl auch noch keiner gesagt, dass sie erst zum Morgengrauen die Leute wecken sollen… Dem Hahnengeschrei haben sich dann noch einige Hunde und Katzen und am Ende auch die Brüllaffen angeschlossen. Letztendlich waren wir hundskaputt, als wir uns auf den Weg nach Ostional gemacht haben.

Dort begann unsere Tour dann im Morgengrauen am Strand. Und siehe da…

In Ostional kommen zahlreiche Meeresschildkröten an Land, um hier ihre Eier abzulegen und einige Wochen später schlüpft dann die nächste Generation und der Strand verwandelt sich ein ein großes Gewusel. Die Mamas haben wir verpasst, dafür gab es Unmengen an Babys zu sehen, die sich aus ihrem Nest gruben und auf ihren Weg zum Meer hin machten. Es ist so, dass jede Meeresschildkröte zur Eiablage an den Strand zurück kehrt, an welchem sie geboren wurde, um dort selbst Eier abzulegen. Ein Phänomen, das die Wissenschaft bis heute nicht erklären kann. Auch faszinierend war es zu sehen, dass sich die Babys alle auf den Weg zum Meer gemacht haben, ohne zu wissen, wo das Meer überhaupt ist. Und sehen konnten sie es auch nicht. Die Kleinen waren so unglaublich süß. Das war schon toll mit anzusehen und zu erleben… Ein unglaublicher und unvergesslicher Moment für uns!

Am Ende der Tour begann es zu regnen. Und wir mussten ja auf unserer Rückfahrt wieder Flüsse passieren. Da bei Regen die Pegel schnell ansteigen, mussten wir uns beeilen und bei einem Fluß dann tatsächlich auch einfach mehr Gas geben, um besser durchzukommen. Hat geklappt :o).

Den restlichen Montag hatten wir im Auto verbracht. Erst ging es fünf Stunden lang zurück in die Hauptstadt, Mietwagen tauschen, und dann nochmal eine Stunde weiter zur nächsten Unterkunft. Leider ließ sich das nicht anders organisieren.

Nun waren wir nahe der Zentralpazifikküste. Ein weiteres tierisches Highlight stand an. Die Brücke am River Tarcoles. Hier leben die größten Landraubtiere ganz Amerikas. Krokodile. Man kann hier Touren buchen, oder man parkt einfach an der Brücke und schaut runter auf den Fluß. Normalerweise sollten sich hier unzählige der riesigen Tiere in der Sonne fläzen. Aber wir, die wir ja dauernd im Regen unterwegs sind, haben am Montag Abend nur ein Tier erspäht, dass ab und an seinen Kopf aus der braunen Brühe gehoben hatte. Und alleine der ließ schon auf einen riesigen Rest des Körpers schließen. Also waren wir am nächsten Morgen wieder hier. Diesmal gab es drei Köpfe im Wasser zu sehen. Und Regen natürlich. Kurz vor unserer Abreise also ein dritter Besuch. Und diesmal hatten wir Glück. Ein Tier im Wasser, und ein riesiges Tier auf einer Sandbank. Schon irgendwie gruselig, aber auch sehr beeindruckend das mal in live zu sehen.

Entwarnung: Dem mutigen kleinen Vogel ist am Ende nichts passiert!

Weiter ging die Fahrt an der Küste entlang in südlicher Richtung. Aufmerksam haben wir die Bäume und Sträucher am Straßenrand beobachtet. Und wir hatten Glück. Hier leben rote Aras und drei haben wir auch tatsächlich entdeckt. Leider waren sie zu weit weg, um sie zu fotografieren, aber vielleicht haben wir in den nächsten Tagen ja noch einmal Glück.

Heute sitzen wir in unserer Unterkunft „fest“. Ein Tropensturm hatte sich in den letzten Tagen über der Karibik zusammen gebraut und war in Richtung Zentralamerika gezogen. Dieser Tropensturm Eta hat sich dann zum Hurricane der Kategorie 4 (von 5) entwickelt. Zu unserem Glück war dieser auf die Küste Nicaraguas getroffen und Costa Rica blieb weitestgehend verschont. Aber wir bekommen hier die Ausläufer des Hurricanes mit. Es regnet. Nicht nur ein bisschen. Es schüttet wie aus Kübeln. Und kein Ende in Sicht. Wahrscheinlich werden die nächsten Tage bei uns sehr sehr ruhig verlaufen und wir warten, dass sich das Wetter beruhigt. Also Regen haben wir während unserer Weltreise nun wahrlich schon viel gesehen…

Ein Kommentar

  1. Hallöle, ihr beiden Regentänzer,
    Liste der Mitbringsel verlängern: Eine Babyschildkröte bitte, bitte!
    Dass wir hier in Deutschland mal schöneres Wetter wie ihr haben werden, das hätte ich auch nicht gedacht! Stahlblauer Himmel! Ich schick welchen vorbei;0)! Wenn ihr jetzt an eurer geliebten Mainstockheimer Plattform sitzen würdet, umgeben vom explodierenden Farbrausch der Weinberge, entspannt auf unseren reißenden Main;0) gucken tätet(mein Deutsch war auch schon mal besser) , vielleicht ein Schöppchen Frankenwein im Glas, ich glaube, das würde euch auch gefallen..(kurzer Anflug von Kindersehnsucht einer Schildkrötenmama, sorry),…nein, erlebt mal noch ein paar schöne Geschichten, damit wir was zum Freuen haben!
    Auf zu neuen Abenteuern! Grüßt die Krokodile, Brüllaffen und vielleicht dann doch mal ein Faultier! Und bleibt hübsch trocken und gesund! Fahrt vorsichtig! Bis bald!

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