
…unsere Zeit am Pazifik!
Hallo miteinander aus der Stadt der Engel! Wir sind in Los Angeles! Ja, richtig gelesen, wir sind nicht mehr in Mexiko sondern inzwischen in den USA. Wie es dazu kam, dazu später mehr. Jetzt erstmal dazu, was wir in der letzten Woche so erlebt haben.
Los ging es mit unserem Flug von Cancun über Mexiko Stadt nach Puerto Escondido, dem wahrscheinlich kleinsten Flughafen, den wir während unserer Reise bisher gesehen haben.
Puerto Escondido liegt wie bereits gesagt an der Pazifikküste von Mexiko und ist gerade bei Surfern beliebt. Man erzählt sich, dass man hier toll runter kommen und auch schön entspannen kann. Das wird ja irgendwie allgemein von vielen Orten hier in Mexiko gesagt (Cozumel, Holbox und Bacalar zum Beispiel). Doch es soll hier eben auch tolle Strände ohne Seegras geben.
Wir haben unsere Zeit hier in einem Hostel verbracht, wo wir ein Privat-Zimmer mit eigenem Bad und kleinem Balkon für drei Nächte gebucht hatten. Am Ende blieben wir trotz der Erkenntnis, dass wir scheinbar mittlerweile wirklich zu alt für die typische Hostelstimmung oder generell eher keine Hostelmenschen sind, für vier Nächte. Unser Zimmer war wirklich schön und sauber, die Wohngegend prima und wir genossen es einen Balkon zu haben, aber ein paar andere Faktoren waren für uns persönlich dann doch nicht ganz so passend. Aber egal…Genossen haben wir die Zeit hier trotzdem.

In Puerto Escondido kann man tatsächlich runter kommen. Was anderes bleibt einfach nicht zu tun. Es gibt mehrere verschiedene Strände an der Stadt, aber sonst auch nicht viel anderes, zumal es auch wirklich so heiß war, dass man fast nichts anderes machen konnte. Also spielten sich unsere Tage hier im immer selben Rhythmus ab. Aufstehen, Frühstücken gehen, Strand, Abendessen gehen, Bier auf unserem kleinen Balkon, was wir immer sehr belustigend fanden, denn in „unserer“ Straße war immer was los und wir beobachteten einfach was so passierte, und dann irgendwann Bett. Okay, einmal waren wir sogar beim Frisör, da unsere Haare in den letzten Monaten sehr unter der Sonne, Salz und anderem leiden mussten (nein Herrschaften, beide haben noch lange Haare, auch bei Basti wurden nur die Spitzen geschnitten). Aber abgesehen davon waren es ruhige Tage und wir planten etwas unsere Weiterreise.
Nach vier Nächten ging unsere Reise ein Stück weiter die Küste hinab nach Mazunte, einem kleinen Dorf am Meer. Dorthin fuhren wir erst ein Stück mit dem Bus und dann die letzten Kilometer mit einer Art Gemeinschaftstaxi/Minibus, was aber eher ein umgebauter Planwaagen oder so war. War definitiv ein kleines Erlebnis :o). Unser bisher ungewöhnlichstes Fortbewegungsmittel hier.
Mazunte hat uns sehr gut gefallen. Hier gab es ähnlich wenig zu tun, wie in Puerto Escondido, nur war alles kleiner und überschaubarer.
Nachdem wir im Ortskern von Mazunte ausgestiegen waren (hier war die Straße noch geteert), folgten wir unserem Navigationssystem. Weg von der geteerten Straße, weg von der Küste, rein in den Dschungel. Wir liefen einen Staubweg entlang. Hier lebten die Einheimischen. Hühner und Hähne liefen überall umher, sogar ein paar Enten haben wir entdeckt, Ziegen waren auch da, die hörten wir aber nur. Hunde lagen faul im Schatten der Bäume oder Häuser. Wir waren uns fast sicher, dass wir uns verlaufen hatten. Und dann standen wir vor unserem Hotel. Ruhig gelegen, super sauber, toller Pool. Und das Beste war: Wir hatten das Hotel für uns alleine. Wir waren die einzigen Gäste in der ersten Nacht. Das Hotel gehörte einem Designer, der selbst nicht hier lebt. Geführt wurde das Hotel von einer Familie aus der Nachbarschaft, die nur tagsüber nach dem Rechten sahen und so hatten wir das ganze Hotel tatsächlich für uns. Erst am nächsten Tag kamen noch andere Gäste, die man aber nur morgens oder am Abend mal sah. Das war schon ziemlicher Luxus, wie wir fanden.

Ansonsten waren wir spätnachmittags oft am Strand, wo wir einen gestrandeten Australier kennen lernten. Der Gute kommt aufgrund der Pandemie nicht mehr in sein Land (bzw. nur für sehr viel Geld und Aufwand, etc.). Also hat er sich statt dessen dazu entschlossen, eine Strandbar in Mazunte zu übernehmen. Und bei ihm haben wir ganz gerne gesessen, auf’s Meer geschaut und Cocktails getrunken.

Aber wir hatten auch etwas Stress bei der Planung unserer nächsten Wochen. Es ging um unsere weitere Reise. Wir haben in sechs Wochen viel von Mexiko gesehen. Natürlich noch lange nicht alles. Tatsächlich ist Mexiko riesig. Aber uns hat es dann nun doch langsam weiter gezogen und so schmiedeten wir Pläne. Erst wollten wir in die Karibik. Und zunächst schien das auch möglich. Starten wollten wir auf den Bahamas. Kurz vor der Flugbuchung mussten wir dann aber feststellen, dass das doch nicht so einfach möglich ist, zumindest für ungeimpfte. Auch andere karibische Inseln, die möglich schienen, waren es dann bei genauerer Recherche doch nicht. Beziehungsweise mit sehr sehr komlizierten Regeln, die einfach zu aufwendig sind für das, was wir vor hatten. Also entschlossen wir uns dazu, in die USA zu reisen.
Vorgestern, sprich am Mittwoch, startete unsere lange lange Reise. Um 05.45 Uhr klingelte der Wecker und um 06.30 Uhr holte uns unser Taxi ab. Dann ging es zurück an den internationalen Miniflughafen von Puerto Escondido, wo Basti feststellen musste, dass wir rund zwei Stunden zu früh da waren. Er hatte sich in der Abflugszeit geirrt. Da hätte man auch schön noch ein bisschen schlafen und in Ruhe frühstücken können… Nun gut, erster Flug von Puerto Escondido nach Mexiko Stadt. Dort sollten wir 6 Stunden Aufenthalt haben. Erst überlegten wir noch, wie man die Zeit denn rum bekommt. Am Ende verging die Zeit wie im Flug. Erst mussten wir herausfinden, wie wir von Terminal 2 zu Terminal 1 kommen. Das ging mit dem Shuttle-Bus, der uns dann auch durch Teile der Stadt gefahren hat. Dann suchten wir den Schalter unserer Airline, um einzuchecken. Als wir die Schlage vorm Schalter sahen, gingen wir erstmal etwas essen, in der Hoffnung, dass die Schlange in der Zwischenzeit kürzer werden würde. Falsch gedacht, sie wurde länger.
Als wir das dann irgendwann mal hinter uns gebracht hatten, ging es noch einen Kaffee trinken und dann zum Boarding. Und schon saßen wir im Flieger. So schnell vergehen 6 Stunden.
Nach knapp vier Stunden Flugzeit landeten wir in Los Angeles, der Stadt der Engel im Sunshine State Karlifornien. Und wir hatten richtig Glück. Nicht. Bei der Einreisekontrolle wurden wir herausgezogen und quasi auf Herz und Nieren geprüft. Viele viele unangenehm gestellte Fragen, eine befremdliche Situation alles in allem und lange Zeit Warten, in der es uns weder erlaubt war den Raum zu verlassen noch unsere Handys zu benutzen. Unsere Einreisekontrolle dauerte alles in allem über vier Stunden, bis wir endlich den Stempel im Pass hatten und für 90 Tage in die USA einreisen dürfen. Dann nur noch zur Unterkunft und ab ins Bett. Der Reisetag dauerte 22 Stunden von Bett zu Bett. Es war kein schönes Erlebnis und kein schönes Willkommen hier in den Staaten. Und „kalt“ (20 Grad Celsius) und bewölkt ist es auch. Gerade planen wir intensiv unsere nächsten Wochen und sind gespannt was wir hier erleben werden. Und hoffen, dass unser erster nicht so positiver Start im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerät und wir unvoreingenommen weiterreisen können.
Ein kurzes Fazit noch am Ende zu Mexiko. Das Land hat unsere Herzen erobert, können wir sagen. Wir reisten dorthin und wollten erst gar nicht so lange bleiben. Doch dann war es vom ersten Tag an direkt ein gutes Gefühl dort zu sein. Wir genossen die freundliche Atmosphäre, die bunten Farben, die netten Menschen und natürlich alles, was das Land so für uns bereit hielt. Das tolle Meer, die wunderschönen Cenoten, die geschichtsträchtigen Maya-Ausgrabungen und vieles mehr. Das Reisen in Mexiko hat wieder richtig Spaß gemacht, es ging einfach und wir waren unbeschwert unterwegs. Wir fühlten uns gut und sicher. Das mexikanische Essen fanden wir ebenfalls richtig lecker und am besten war es immer irgendwo in einem kleinen, einfachen familiengeführten Restaurant, wo wir mit unseren sehr dürftigen Spanischkenntnissen irgendwie kommunizierten, aber es klappte immer. Es wurde sogar immer irgendetwas vegetarisches gezaubert, auch wenn es nicht unbedingt auf der Karte stand. Und mittlerweile essen wir richtig gerne scharf…
