
… das letzte Viertel unserer Reise hat begonnen!
Verrückt! Als wir im August des letzten Jahres zu unserem zweiten „Versuch“ aufbrachen, hatten wir 396 Tage Freiheit vor uns und es klang so lange. Nun vergeht die Zeit wie im Flug und die Heimkehr wird immer realer. Nein, liebe Familie, der Rückflug ist noch nicht gebucht; aber so langsam rückt das Ende näher. Wer aufgepasst und mitgerechnet hat, wird sich denken, dass da doch eigentlich noch 31 Tage übrig bleiben. Ja, wir haben uns entschieden, unsere Reise gegen Ende Juli/Anfang August zu beenden, um dann noch genug Zeit zum Aklimatisieren zu haben. Auch bleibt es spannend, ob wir möglicherweise dann auch in Quarantäne müssen, oder was sich unsere Regierung bis dahin noch so einfallen lässt. Unsere Wohnung will wieder eingerichtet werden, Ämter müssen besucht werden, und und und. Aber noch sind wir ja unterwegs, geniessen die Zeit und auf einen genauen Termin wollen wir uns noch nicht festnageln lassen.
Nun aber erstmal zurück nach Mexiko! Hola! Vamos! Es gibt noch viel zu sehen…
Wie wir feststellen mussten, gab es in Merida, obwohl es eine Großstadt mit über 1,1 Millionen Einwohnern ist, nicht all zu viel zu erleben. Wir sind die „Prachtstraße“ der Stadt, die Paseo de Montejo, entlang gewandert und haben einige prachtvolle alte Kolonialbauten bewundert.
Am Hauptplatz der Stadt, dem Plaza Principal bzw. Plaza Grande, den es in jeder von den Spaniern gegründeten Städte gibt und wo das Leben des Ortes stattfindet, haben wir die Atmosphäre in uns aufgesaugt und waren endlich mal wieder Tacos essen.
Alles in allem hatte man nicht den Eindruck in einer Millionenstadt zu sein. Die Stadt wirkte deutlich kleiner und gemütlicher als andere ihrer Größe, aber dennoch nicht so lauschig, wie z.B. Valladolid.
Der nächste Tag startete früh. Also für uns. Um 06.00 Uhr klingelte der Wecker und um 08.00 Uhr standen wir vor der Autovermietung. Die erst um 09.00 Uhr öffnete. Dank der Pandemie hatte man hier die Öffnungszeiten verkürzt, aber vergessen, das den Kunden mitzuteilen. So what, warteten wir eben die Stunde vor der Tür. Dann ging es los, mit unserem kleinen Flitzer fuhren wir nach Uxmal, einer weiteren großen Mayastätte im Süden von Merida. Etwas fühlten wir uns hier an den Nationalpark Manuel Antonio in Costa Rica erinnert. Von der eigentlich sehr große Anlage konnten nur wenige Teile besichtigt werden, der Eintrittspreis hingegen war nicht angepasst worden. Viele eigentlich zugängliche Teile konnten wir nicht entdecken und waren dann auch schon ziemlich schnell mit dem möglichen fertig. Es war sehr schade, denn die Ausgrabungen und das Gelände haben uns wirklich sehr gut gefallen, es war dort deutlich schöner, als zum Beispiel in Chichen Itza, ruhiger und ohne nervige Verkaufsstände, aber eben gesperrt. Überall hingen Flatterleinen und Pfeile zeigtem einen den Weg. So ganz verstanden haben wir es nicht. In Chichen Itza war deutlich mehr los und dort wurden die Menschen nicht dirigiert, und hier, wo man sich gut aus dem Weg gehen konnte, ohne Leinen sogar noch besser, wurden die Wege beschränkt. Naja, aber so ist das. Man kann es leider nicht ändern und hält sich einfach daran.


Weiter ging die Fahrt in die Gegend westlich von Merida. Durch Dörfer und über enge Landstraßen ging es nach Celestun. Celestun liegt am Meer und ist bekannt für seine große Flamingokolonie. Dass die Flamingos aber gerade nicht zu Hause sind, das haben wir erst nach fast 90 Minuten Fahrt in Celestun selbst erfahren. Dafür gabs dann ein kleines Mittagessen am Strand mit Füßen im Sand und Blick aufs Meer.
Nächstes Ziel sollte Izamal im Osten von Merida sein. Izamal wird auch die gelbe Stadt genannt. Grund hierfür war ein Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1993. „Was der Papst damit zu tun hatte?“…ist an dieser Stelle eine berechtigte Frage. Die Bewohner hatten anlässlich des Papstbesuches ihre kleine Stadt in den Farben des Vatikans gelb und weiß gestrichen. Es war wirklich schön anzusehen und wir schlenderten ein bisschen durch die Gassen.


Und „schon“ neigte sich ein anstrengender Tag dann auch dem Ende entgegen.
Heute ging unsere Reise auch wieder weiter. Nach drei Nächten haben wir Merida verlassen und haben uns auf den Weg in die nächste Hauptstadt des nächsten Bundesstaates gemacht. Campeche…
Halloo, wo hat Julia denn den tollen Stechschritt her – Militär- oder Tanzgarde? 😉
Jahrelanges Trainingslager bei Familie Langner. Wer nicht schnell genug mitlief, dem drohte die Gefahr, am Ende den Anschluss zu verlieren. 🙂