Kalabrien…

…der Zeh des Stiefels!

Mit frisch gewaschener Wäsche und einem ausgeruhten Günni ging es auf ins südlichste Italien und in eine Gegend, die noch mit am ursprünglichsten sein soll.

Nach unserer Zeit nahe Otranto sind wir noch einmal einen Tag an einen Strand der Ostküste von Apulien gefahren, den Lido Maldive del Salento. Der Name kommt daher, da der Strand als vergleichbar mit den Malediven zählt. Und ja, da wir ja den Vergleich haben, ging es ab an den Strand.

Zunächst waren wir mit Günni entlang der Steilküste des Stiefelabsatzes unterwegs. Hohe felsige Strecken mit tollen Ausblicken auf das tiefblaue Meer, kleine touristisch geprägte Dörfchen und karge Hochebenen wechselten sich ab. Insgesamt war die Strecke – so fanden wir – definitiv ansprechender als der Osten Italiens.

Am Strand angekommen, feiner Sand, herrlich glasklares Wasser und Sonne satt. Der Strand und das Meer können definitiv mit den zwei Inseln mithalten, die wir auf den Malediven besuchen durften. Allerdings hatten uns auf den Malediven dann doch die Palmen und anderen tropischen Pflanzen, die deutlich weniger Menschen und auch das weniger aggressive Leben unter Wasser besser gefallen. Vor allem Julchen hatte eine leichte Phobie gegen kleine Fische hier an den meisten Stränden entwickelt, da sie eigenen Angaben nach immer wieder von diesen angeknabbert worden wäre… Basti war im selben Wasser, aber haarige große Männerfüße waren wohl nicht so deren Ding…

Kleiner Rückblick: Bereits auf den Malediven wurde Julchen beim Schnorcheln von einem kleinen regenbogenfarbigen Fisch ins Visier genommen, bedroht und immer wieder attackiert, was Basti null interessiert hat. Er schwamm seelenruhig vorneweg, betrachtete die Unterwasserwelt und bekam gar nicht mit, was hinter ihm passierte und wie sich Julchen im Überlebenskampf wild fuchtelnd verteidigte. (Ich möchte hier kurz einschieben, dass Julchen gerade den Beitrag Korrektur gelesen, abgeändert und ergänzt hat. Sie sitzt jetzt schon seit einiger Zeit daran und als sie diesen Absatz über die Fische geschrieben hat und jedes Mal, wenn sie an diese Stelle hier kommt, beömmelt sie sich total und lacht Tränen. Schön zu sehen…)

Die Nacht hatten wir dann wieder bei Mario in seinem Künstlergarten verbracht. Da kannten wir uns aus, wussten, was uns erwartet und es lag super auf dem Weg. Und so konnten wir nochmal richtig „Ciao“ sagen, bevor es für uns weiter gehen sollte.

Tags drauf haben wir dann zur Abwechslung mal eine italienische Werkstatt besucht. Günni hat Probleme mit der Klimaanlage. Die will einfach nicht mehr. Nach dem Check durch die netten und hilfsbereiten Italiener bleibt es auch leider dabei. Alles Hoffen, Fachsimpeln, sich beraten, wenn nötig auch über Telefon, brachte nichts. Die Klimaanlage hat ihre Meinung nicht geändert und weigert sich auch weiterhin beharrlich wieder zu laufen. Aber um es mit den Worten des Eigentümers zu sagen: „Fenster auf und durch“.

Inzwischen sind wir an der Westküste Kalabriens angekommen, dem eigentlichen Vorderfuß des italienischen Stiefels. Wie in mancher Literatur als ärmlichste Region des Landes tituliert müssen wir sagen, dass wir dies a.) nicht so empfinden, wir uns b.) sehr wohl fühlen und c.) die Landschaft deutlich reizvoller ist, als in anderen von uns im Zuge dieser Reise besuchten Teilen Italiens. Sardinien, die Toskana und Umbrien natürlich ausgenommen…

Die erste Nacht nach einem vorwiegenden Fahrtag haben wir in dem Nationalpark Sila verbracht. Wir standen ganz alleine an einem See im Grünen, was wir wirklich schön und entspannend fanden.

Am nächsten Tag ging es für uns nach einer weiteren Fahrt an einen Strand mit herrlich klaren Wasser. Nachdem wir dort auch noch kurz duschen konnten, suchten wir uns wieder ein schönes Plätzchen zum Übernachten.

Was uns allerdings schon jetzt extrem erschreckt, ist der viele Müll bis hin zu alten Elektrogeräten und Möbeln, der achtlos am Straßenrand, auf Feldwegen (die wir dank unseres kompetenten Navigationssystems befahren durften) oder mitten in der Natur aufgetürmt und teilweise einfach angezündet wird. Wir können das absolut nicht verstehen und es macht uns traurig…

Die Zeit wollen wir hier in erster Linie an den wunderschönen Stränden mit dem tollen Meer verbringen. Was aktuell noch etwas schwierig ist….

Gerade sitzen wir wieder auf dem Balkon einer Airbnb-Unterkunft. Wie kam es dazu? Richtig, wir hatten wieder einmal richtig Glück. Die Region hier hat im Schnitt eigentlich 300 Sonnentage im Jahr. Und wir haben zwei (bis drei) Tage mit Regen erwischt. Und für Regen ist Günni einfach nicht ausgestattet. Also es ist super, in dem Auto zu schlafen, auch wenn es nachts regnet, das ist gemütlich, und auch zu fahren, aber einen Regentag im Auto zu verbringen, geschweige denn zu kochen, dafür fehlt dann doch der Platz. Also haben wir uns ein Zimmer gesucht und genießen früher als gedacht wieder den Luxus eines eigenen Badezimmers und eines großen Bettes.

Der Wetterbericht wechselt (typisch am Meer) fast stündlich. Aktuell ist es bewölkt und man sieht blauen Himmel durchblitzen. Gestern hieß es, dass es jetzt gerade eigentlich gewittern und dauerregnen sollte. Mal sehen, ob wir morgen wieder am Strand liegen und die Region erkunden können, oder noch einen Tag hier bleiben werden.

Wohin es danach geht? Das wissen wir selbst noch nicht so ganz genau, aber es gibt einen Plan…

Ein Kommentar

  1. Ihr zwei lieben nun schon fast Vollitaliener,
    …und mir liefen auch gerade die Tränen vor Lachen und Rührung und Freude über die Wangen…Julchen und die „Haifischattacken“, Günnis „Aua“, und anscheinend ein echter Glücksgriff in Sachen vorübergehende Bleibe , ach, und ein bissi Maledivenfeeling , alles liest sich herrlich!
    Jetzt drück ich mal wieder die Daumen für eine regenfreie Zeit für euch drei!
    Bis dahin schwelgt im Luxus eines funktionstüchtigen Duschvergnügens, pflanzt euch kreuz und quer im Luxusbett, fühlt euch mit Blick vom Balkon wie einst bei Romeo und Julia und bleibt beschwingt und entspannt!
    Viel Spaß euch Beiden bei allem, und Gruß an Günni,….er soll bitte gesund bleiben!
    Ps: Viel Glück beim nächste Tauchgang !

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