Feuerwerk, Hurrikan, Manatees,…

…Mondgestein und vieles mehr!

Tja, kaum waren wir hier, sind wir auch schon wieder weg. Wir haben Florida bereits verlassen. Wir haben sogar die USA verlassen. Und sind auch schon im nächsten Land unserer Reise; aber dazu später mehr. Jetzt wollen wir euch erst einmal erzählen, wie es uns die letzten Tage in Florida so erging.

Starten wollen wir mit dem Nationalfeiertag, dem Independence Day am 04 Juli. Das Wetter meinte es (noch) gut mit Florida und die Sonne lachte vom blauen Himmel. Und da wir ja in einem Ort am Strand waren, lag für uns nichts näher, als den Tag an eben einem solchen zu verbringen. Und so machten wir uns auf die Suche nach Sand und Meer. Die ersten Strände, die uns auf unserem Weg begegneten, sagten uns jedoch nicht sehr zu. Das Parken war teuer und direkt an den Strand schlossen Hochhäuser und Hotelburgen an. Nicht so unser Fall. Aber nach einigem Umherirren fanden wir einen kleinen State-Park (eine Art Mini-Nationalpark) mit Strandzugang, wo wir den Tag verbrachten. Am Abend wechselten wir dann aber zu dem Strand, an dem wir an unserem ersten Tag waren. Es gab ein großes Feuerwerk am Naples-Pier anlässlich des Feiertages und dorthin zog es uns, wie auch viele andere Menschen. So saßen wir am Strand unweit des Piers, fast in erster Reihe und bestaunten das Feuerwerk, bevor wir dann nahezu zwei Stunden für unsere eigentlich 15-minütige Heimfahrt brauchten. Unser Resümee fällt etwas verhalten aus. Wir hätten gedacht, dass die Amis ihren Feiertag viel mehr zelebrieren würden, sprich, viel mehr dekoriert wäre, überall Flaggen hängen und dass alles einfach etwas mehr wäre, wie man es eben erwarten würde. Aber wir empfanden den Feiertag als eher ruhig und gesittet. Also es hingen schon ein paar Flaggen herum und vielleicht waren wir auch in der falschen Ecke, wer weiß… Aber Feuerwerk am Strand im Liegestuhl bei warmen Temperaturen hatte dann schon seinen Reiz. Und es war beachtlich, was da so in den Himmel geschossen wurde.

So, wer nun in den letzten Wochen die Nachrichten verfolgt hatte, hat vielleicht mitbekommen, dass der erste Hurrikan der Saison mit Namen Elsa auf Florida zusteuerte. Natürlich. Wohin auch sonst, wenn wir gerade mal hier sind. Aber Florida ist groß. Tja, nun… ratet mal, wohin der Hurrikan kommen sollte. Natürlich genau dorthin, wo wir waren. Das Spiel kennen wir ja schon aus Costa Rica, wo wir zehn Tage damit verbrachten zu warten, dass der sintflutartige Regen, den die Ausläufer der damaligen Hurrikane mit sich brachten, vorüber ging. Aber zum Glück waren es da ja nur die Ausläufer. Also verbrachten wir den Montag nach dem Feiertag in unserer Unterkunft, da es viel regnete und wir noch ein paar Dinge planen wollten, während unsere Gastgeber scheinbar damit beschäftigt waren, Vorkehrungen wegen des Hurrikan zu treffen.

Nach langem Hin und Her überlegen, was das Beste in der Situation wäre entschieden wir uns dazu, wie geplant weiter zu fahren und machten uns am Dienstag auf den Weg in Richtung Tampa zu unserer bereits gebuchten nächsten Unterkunft. Schließlich war es ja egal, wo uns der Hurrikan treffen würde. So unser Gedanke… Als wir schließlich an unserem Ziel für diesen Tag ankamen und die Nachrichten checkten, erfuhren wir, dass Elsa etwas abgedreht und auch an Stärke eingebüßt hatte. So zog er als tropischer Sturm an Naples vorbei. Und machte sich statt dessen auf den Weg nach Bradenton bei Tampa, wo er auch wieder an Stärke zu nahm und dort, wo wir dann waren, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf Land treffen sollte. Scheinbar waren wir mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort.

Der Dienstag war für uns tatsächlich aufregend. Keiner schien sich hier wegen des Hurrikans wirklich Sorgen zu machen, offensichtlich ist man hier gewöhnt an solche Naturereignisse. Keiner außer uns. Am späten Abend wurde die Landung erwartet und so saßen wir leicht weinseelig (um die Nerven etwas zu beruhigen) im Bett und warteten. Draußen bogen sich die Palmen im Wind und die Straße vorm Haus stand unter Wasser. Wir hatten vorsorglich mal unsere Sachen irgendwo erhöht gestellt für den Fall der Fälle, dass das Wasser ins Haus kommen würde. Irgendwann schliefen wir dann aber doch ein, obwohl wir uns zunächst sicher waren, dass wir kein Auge zu machen würden. Und erwachten am nächsten Morgen in einem trockenen Haus mit Dach. Alles war so, wie wir eingeschlafen waren. Keine zerstörten Fenster, abgedeckten Häuser, weggeschwemmte Autos. Wie wir in den Nachrichten erfuhren änderte der Sturm zu unserem Glück weiter seinen Kurs und erreichte erst weiter nördlich das Land. Nur ein paar große Pfützen und abgebrochene Äste deuteten auf den „Hurrikan“ der letzten Nacht hin. So hatten wir das also auch mal er- und überlebt. Glücklicherweise auf entspannte Art und Weise. Zunächst hatten wir uns schon etwas Sorgen gemacht, was uns im schlimmsten Fall erwarten könnte.

Leider hatten wir aufgrund der angespannten Wetterlage wenig hier bei Tampa gesehen. Zwar waren wir etwas durch die Gegend gefahren und auch mal für kurze Zeit an ganz schönen Stränden, aber das Wasser war durch den Sturm aufgewühlt und es windete sehr. Mehr erlebt hatten wir hier in diesen Tagen allerdings nicht.

Am Donnerstag ging unsere Reise weiter. Diesmal nach Inverness in der Nähe von Crystal River. Hier möchten wir ein paar Worte zu unserer Unterkunft verlieren. Es war nämlich wahrscheinlich die luxuriöseste Unterkunft, die wir in unserer Zeit hier in den USA hatten. Und zugleich eine der günstigsten. Bei Cindy hatten wir am Ende ein eigenes Schlafzimmer, ein großes tolles Badezimmer, ein Wohnzimmer, eine kleine Küchenzeile und einen quasi privaten Pool, den wir benutzen durften. Long story short: Wer von euch einmal hier in Florida in die Gegend um Crystal River kommen sollte und eine Unterkunft braucht, fragt uns nach Cindys Kontaktdaten! Es lohnt sich!

Am Freitag Morgen klingelte der Wecker. Wir hatten eine Tour in Crystal River gebucht. Also rein in die Badeklamotten und los. Nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon aufs Boot und die Suche begann. Die Suche dauerte nicht mal eine Minute und schon ging es für uns ins Wasser. Wir schnorchelten tatsächlich mit Manatees! Crystal River, das sich selbst das Zuhause der Manatees nennt, ist für die dort ganzjährig lebenden Seekühe bekannt. Und von den Tieren bekamen wir während unserer Tour drei Stück zu sehen. Ja, nur drei der sonst hunderten von Seekühen, die in den Gewässern dort leben, aber wir verbrachten dafür wirklich viel Zeit mit den Tieren im Wasser, die teils nur eine Armlänge oder weniger von uns weg waren. Das war schon ein tolles Erlebnis diese sanften Riesen im Wasser zu begleiten und zu beobachten! Wir befinden uns hier gerade in der Regenzeit und im Sommer Floridas findet man die Manatees hier nicht so geballt wie zum Beispiel im Winter, während dem sie sich zu hunderten um die warmen Quellen in diesem Teil der Flußlandschaft aufhalten.

Am Samstag reisten wir schon wieder weiter. Den eigentlichen Fahrtag nutzten wir jedoch für etwas Sightseeing entlang der Strecke. So besuchten wir zunächst den Silver Springs State-Park. Ein toller kleiner Park entlang von kristallklarem Wasser mit tropischer Natur und Tierwelt. In etwa vergleichbar mit den Plitvicer Seen in Kroatien. Zumindest empfand Basti das so, Julchen kann da noch nicht mitreden, aber das holen wir nach.

Weiter ging die Fahrt nach St. Augustine. Was an der für die meisten recht unbekannten Stadt so toll ist? Es ist die erste und somit auch älteste Stadt der USA. Es hat Spass gemacht, durch das alte Fort zu streifen, durch die Altstadt zu schlendern und das Flair einzusaugen, bevor es wieder ins Auto und weiter an die Ostküste der Florida-Halbinsel ging, wo wir am späten Abend unsere Unterkunft bezogen.

Wieder klingelte am Sonntag der Wecker. Wohin diesmal? Auf den Mond! Zumindest theoretisch. Wir besuchten das Kennedy Space Center am Cape Canaveral. Erst dachten wir noch, dass der Eintritt doch sehr happig ist. Am Ende des Tages können wir aber sagen, dass es jeden Cent wert war. Wir haben dabei geholfen, eine Rakete zu starten, haben Mondgestein berührt, sind mit einem Spaceshuttle geflogen und gerutscht sind wir auch. Was das zu bedeuten hat? Also, zunächst haben wir das Apollo/Saturn V Center besucht. In diesem Gebäude wurden die Raketenstarts ins Weltall und zum Mond geführt, was wir bei einer eindrucksvollen Show quasi noch einmal erleben durften. Weiter konnten wir hier eine Original-Rakete, Raumkapseln, Raumanzüge, Mondgestein, und und und bestaunen. Auf dem Weg dorthin gab es auch eines der größten Gebäude der Welt, das VAB (Vehicle Assembly Building) zu sehen, in welchem die Raketen gebaut und die Spaceshuttles zusammengesetzt wurden. Das Gebäude zählt zu den größten Hallen der Welt und hat die größten Tore auf unserem Planeten. Falls sich jemand schon mal gefragt hat, welches Gebäude denn die größten Tore hat, jetzt wisst ihr es…

Zurück im Space Center sahen wir die Atlantis. Ein Spaceshuttle, das dort ausgestellt ist. Ebenso gab es einen Simulator, in welchem der Start eines Spaceshuttles für Leute wie uns simuliert wurde und noch eine Rutsche für Kinder (die wir natürlich auch nutzten).

Dann war unser beeindruckender Tag hier auch schon zu Ende. So schnell können 6 Stunden verfliegen! Verrückt! Letztendlich könnten wir da jetzt wirklich noch viel schreiben, aber das erzählen wir euch dann lieber persönlich demnächst ;o).

Gestern war dann wieder ein langer Reisetag. Für uns ging es wie eingangs schon erwähnt nochmal in ein anderes Land. Wir können es selbst noch gar nicht so recht fassen, aber wir sind tatsächlich doch noch in der Karibik gelandet! Genauer gesagt auf den Exumas, einer Inselgruppe der Bahamas! Wir werden die nächsten 14 Tage hier in diesem entspannten Paradies bleiben. Mal sehen, was wir hier auf dieser kleinen schönen Insel, auf der nicht so sehr viele Menschen wohnen, so anstellen werden. Wir freuen uns nach diesen ereignisreichen und oft sehr stressigen zwei Monaten in den USA einfach mal wieder nur die Seele baumeln zu lassen, die Stimmung und diese traumhafte Kulisse aufzusaugen und durchschnaufen zu können. Wir melden uns wieder, aber eines können wir schon verraten, das Wasser ist unfassbar blau und glasklar, das haben wir heute gleichmal getestet!

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