
…zu Gast in der Kolonialstadt Campeche!
Nach rund 2,5 Stunden Busfahrt waren wir am Donnerstag Nachmittag in Campeche angekommen.
Unser erster Eindruck? Durchweg positiv! Wir hatten für drei Nächte eine kleine Wohnung in der historischen Altstadt bezogen und fühlten uns gleich pudelwohl, wie man so schön sagt. Eine tolle Wohnung mitten im Zentrum der Kleinstadt; sowas hatten wir bislang auf unserer Reise auch eher selten. Sogar mit Flußlauf quer durch die Wohnung, aber diese Geschichte sollte sich erst später am Abend ereignen ;o).
Nachdem wir angekommen waren, hatten wir uns kurz frisch gemacht und sind dann ans Meer, um uns den Sonnenuntergang über dem Golf von Mexiko anzuschauen. Ja, Campeche liegt am Meer, aber einen Strand gibt es diesmal leider nicht. Somit auch keine Strandbar und in Folge dessen auch nur Sonnenuntergang ohne Cocktails :o).

Auf unserem Weg zu einem Restaurant kamen wir am Hauptplatz der Stadt, dem Plaza de La Independencia, vorbei, wo sich Julchen – wie sie immer wieder erwähnte – kurzerhand „schockverliebt“ hat.

Vielleicht ziehen nach unserer Reise doch keine Katzen sondern Minischweinchen bei uns ein.
Das, was wir an unserem ersten Abend von Campeche gesehen hatten, gefiel uns schon sehr sehr gut. Auch die entspannte Stimmung in der Stadt und das Flair steigerten unsere Vorfreunde auf den nächsten Tag. Jetzt aber erstmal Duschen und ab ins Bett. Julchen duschte, Basti saß im Wohnzimmer und war am Handy. „Schatz, ich glaube, ich habe das Bad geflutet, kannst du mal kommen?“. Es war nicht nur das Bad. Julchen hatte nicht gemerkt, dass in der Dusche ein Stöpsel den Abfluss verschloss. Das Wasser floss aus der Dusche, aus dem Bad, quer durch Küche und Wohnzimmer und bahnte sich seinen Weg in Richtung Haustüre – vorbei am Basti, der sehr konzentriert irgendetwas las und vom steigenden Pegel (na gut, Rinnsal) nichts mitbekommen hatte. Jetzt weiß Julchen auch, dass ein schön verzierter Abfluss in der Dusche wohl eher ein Stöpsel als ein Abfluss ist… :o).
Am Freitag ging es dann raus in die Stadt. Die Gassen mit ihren bunten Häusern wollten von uns erkundet werden. Campeche, oder San Francisco de Campeche, wie die Stadt eigentlich heißt, wurde 1540 von den Spaniern gegründet und war ein wichtiger Handelspunkt am Golf von Mexiko. Das zog auch Piraten an und die Stadt wurde oft von jenen geplündert. Nachdem die Stadt bei einem Piratenangriff 1663 jedoch fast dem Erdboden gleich gemacht wurde, investierte die spanische Krone in Befestigungsanlagen und so wurde eine sechseckige Stadtmauer mit mehreren Festungsanlagen errichtet. Dieser Festungsanlage, die noch heute steht, ist es auch zu verdanken, dass in folgenden Kriegen die Stadt nicht eingenommen oder zerstört wurde. Seit 1999 zählt der Stadtkern zum UNESCO Weltkulturerbe. Interessante Randnotiz: In Campeche wurde der erste christliche Gottesdienst auf dem amerikanischen Kontinent abgehalten.
Nach einem Streifzug durch die Gassen der Stadt genossen wir aber auch den Luxus, einfach kurz zu Hause eine Siesta einzulegen und uns herunter zu kühlen, bevor wir uns am Abend zunächst auf den Weg zum Meer (wegen dem Sonnenuntergang) und dann weiter zum Hauptplatz machten. Dort fand um 20.00 Uhr eine Licht-Show statt. Eine Hausfassade verwandelte sich in eine große Leinwand, auf der die Geschichte der Stadt mit Musik untermalt projiziert wurde. Wir waren beide sehr begeistert davon, was hier auf die Beine gestellt wurde. Und auch das kleine Schweinchen kam nochmal vorbei… Wir können nicht sagen, ob diese Show nun täglich oder nur am Wochenende statt findet, da wir unterschiedliche Informationen darüber haben, aber war für uns auch egal, diesmal waren wir ja mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Am Samstag kümmerten wir uns zunächst um unsere Weiterreise, die ja am Folgetag wieder anstand. Und dann wollten auch noch die Befestigungsanlagen besichtigt werden. Also rauf auf die Stadtmauer. Natürlich waren wir mal wieder sehr zeitig dran, 30 Minuten, bevor die Anlagen geschlossen wurden. Aber es kamen auch nach uns noch Leute, also alles ganz entspannt. Wir waren nicht die letzten. Vom dazugehörigen Piratenmuseum hatte sich zumindest Basti mehr erwartet, aber alles in allem war der kleine Ausflug in die Geschichte der Stadt schon in Ordnung. Lustig war noch, dass man, wenn man wieder runter wollte, eine Glocke klingeln musste, damit jemand kam um die Tür nach unten aufzuschließen.
Nach dem Abendessen wollten wir uns dann noch einmal die Licht-Show anschauen, da sie uns wirklich sehr gut gefallen hatte. Und es zeigte sich, dass es gut war, am Freitag dort gewesen zu sein. Die Projektion selbst war wieder mega schön, keine Frage; aber diesmal fiel nach den ersten Minuten der Ton aus. Und ohne die Musik wirkte es einfach nicht so, wie am Vortag.
Heute klingelte dann um 06.00 Uhr der Wecker. Die Weiterreise stand an und unser Bus fuhr um 08.00 Uhr ab. Heute wird ein langer Reisetag. Allein die erste Busfahrt dauert knapp 8 Stunden. Und dann müssen wir noch mal umsteigen. Mal sehen, wann wir heute Abend dann tatsächlich in unserer neuen Unterkunft in Bacalar ankommen werden und ob die dann auch so einen kleinen Flußlauf hat… :o).