Die Fraueninsel…

…unsere Tage auf der Isla Mujeres!

Wie die Zeit schon wieder vergeht. Wahnsinn! Wir hatten auf der Isla Mujeres vier Nächte verbracht. Inzwischen ist Samstag und wir sind schon auf der nächsten Insel. Aber jetzt erstmal zu unserer Zeit auf der Isla Mujeres, übersetzt der Fraueninsel.

An unserem ersten Tag dort hatten wir nach der langen Anreise noch etwas gebraucht, um fit zu werden, weshalb unser erster Tag dann eigentlich auch erst gegen Nachmittag begann, obwohl wir früh wach waren. Wir machten uns auf, unsere Umgebung zu erkunden.

Unsere Wohnung befand sich im Hinterhaus unserer Gastgeber, einer mexikanischen Familie, von der wir leider nur die Mutter, Norma, kennen lernten. Ihr Mann, Juan, arbeitete auf dem Festland und war darum nur selten da. Zur Familie gehörten auch noch zwei kleine Hunde, die wir oft hörten, selten sahen. Die Familie lebte in der Insel-Mitte und somit waren auch wir wieder mitten drin, sprich mitten im Wohngebiet, wo die Einheimischen leben und nur wenige Touristen sind. Aber dazu später mehr. Die Isla Mujeres ist rund 7 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle nur rund 200 Meter breit. Von unserer Wohnung aus war das Meer nur zwei Querstraßen entfernt, also ab an den Strand. Wir fanden eine kleine Ecke, an der wir ins Wasser konnten, das hier herrliche Farben hat. Und auch der Sand ist wirklich schön, weiß und wie Puderzucker! Aber leider war die Ecke auch nicht ganz frei von Müll und es lagen viele Scherben am Strand. Also sind wir nach der kurzen Erfrischung in den Fluten ein wenig spazieren gegangen, haben uns eine Kokusnuss gegönnt und waren zeitnah wieder zu Hause. Es war einfach zu heiß um die Gegend weiter zu Fuß zu erkunden, uns machte die Klimaveränderung doch etwas mehr zu schaffen, als uns lieb war. Aber uns gefällt Mexiko auf den ersten Blick schon sehr! Es ist bunt, die Menschen freundlich, die Bauweise und Bepflanzung unkonventionell und kreativ, die Stimmung entspannt, zumindest wenn man weg von den Touristenecken ist und wir fühlten uns von Anfang an wohl.

An Tag zwei haben wir uns zunächst auf den Weg zum Südende der Insel gemacht, der sogenannten Punta Sur. Es gibt mehrere Myten, warum die Insel Fraueninsel genannt wird. Ein Grund war, dass an der Punta Sur, wo sich Ruinen eines Mayatempels befanden, weibliche Tonfiguren gefunden worden waren. Uns interessierte in diesem Fall jedoch weniger die Namensherkunft, sondern vielmehr unsere ersten Maya-Ruinen.

An der Punta Sur angekommen, also nach einem Spaziergang in der Mittagshitze, wurden wir von vielen vielen Menschen und sehr wenig Ruinen überrascht. Tatsächlich gab es an alten Steinen nichts zu sehen oder zu erkennen, dafür war die Inselecke touristisch gut erschlossen. Kurzum, lange haben wir uns hier nicht aufgehalten und statt dessen haben wir uns dazu entschlossen, ans andere Ende der Insel zu fahren, was wir uns eigentlich für den Folgetag hatten aufheben wollen.

Mit dem Bus ging es quer über die Insel zum Playa Norte, einem der schönsten Strände der Welt, so wird es gesagt. Aber bis wir dort waren mussten wir durch den touristischen Nordteil der Insel. Dort gab es alles. Hochhäuser, Hotelanlagen, Bars, Restaurants, Geschäfte, einfach alles. Wir waren mit diesen Menschenmassen ehrlich gesagt überfordert. Wir wussten, dass die Gegend um Cancun sehr touristisch sein sollte, aber das hatten wir wohl deutlich unterschätzt. Der wirklich wunderschöne Strand war feindsandig mit weißem Sand, tolles Wasser, Palmen, aber eben auch laute Musik, Sonnenliegen, Strandbars, das totale Gegenteil zu den einsamen Stränden Südafrikas. Und genau das Gegenteil von dem, was wir mögen. Wir fragen uns so oft, wie es an solchen Orten wohl mal ausgesehen hat, bevor sie überrannt wurden, denn das Meer und der Strand sind eigentlich wunderschön. Nur eben voll. Aber gut, wir haben unsere Zeit hier genutzt, das Meer bebadet, den Strand belegen und uns aus Versehen ein bisschen die Haut verbrannt, bevor es am Abend zurück in unserem herrlich ruhigen Wohngebiet mexikanisch Essen ging.

So, Freitag. Bastis Geburtstag.

Und der Tag startete leider mit dicken Wolken und Wind. Aber dennoch, Basti wollte an seinem Geburtstag an den Strand, so wie wir das geplant hatten. Also machten wir uns mit dem Bus wieder auf den Weg an den Playa Norte. Wir mussten feststellen, dass es, obwohl es sich ja um eine Insel handelte, es doch sehr wenige Strände gab, die wir ansteuern konnten. Also war die Auswahl eher eingeschränkt und wenn man schon an einem der schönsten Strände der Welt seinen Geburtstag verbringen kann, dann tut man dies… Lange hielten wir es dort allerdings leider nicht aus. Im Meer war es tatsächlich wärmer als an Land, also haben wir uns lieber im Supermarkt ein Geburtstagsbier gekauft und es uns zu Hause auf unserem Balkon gemütlich gemacht, bevor wir den Abend wieder beim Mexikaner um die Ecke ausklingen ließen. In einem kleinen einfachen lokalen Restaurant ließen wir uns die wirklich leckeren Tacos schmecken, tasteten uns vorsichtig erstmal an die rote, weniger scharfe Soße heran (die grüne muss höllisch scharf sein) und genossen die entspannte Atmosphäre dort.

Heute, am Samstag, ging unsere Reise weiter. Wir haben die Isla Mujeres verlassen und uns zunächst auf den Weg nach Playa del Carmen gemacht. Von dort ging es mit der Fähre auf die Isla Cozumel, wo wir am Nachmittag ankamen. Hier gefällt es uns schon eher. Es ist ruhiger, die Stimmung wirkt entspannter. Unsere Unterkunft ist ein Träumchen und so haben wir kurzerhand bereits wenige Minuten nach dem Einchecken unseren Aufenthalt hier von vier auf sechs Nächte verlängert. Unsere Nachbarschaft ist nett, uns wurde kurzerhand angeboten, den hübschen pinken Käfer Probe zu fahren, nachdem wir begeistert ein Bild von ihm gemacht hatten. Wobei wir das eher als kleinen Scherz einstuften und dankend abwinkend weiter gingen. Und morgen machen wir uns daran, die Insel, die drittgrößte Mexikos, zu erkunden.

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