
…auf Safari im Großstadtdschungel!
Als letztes Ziel unseres großen Abenteuers hatten wir uns die Stadt, die niemals schläft ausgesucht. Für uns ging es zurück in die USA, auf nach New York City!
Nachdem wir Georgetown schweren Herzens am Morgen verlassen hatten flogen wir zunächst zurück nach Miami, von wo aus es dann weiter nach New York ging.
In New York gelandet machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Diese lag in New Jersey, also nicht nur in einer anderen Stadt, sondern sogar gleich in einem anderen Bundesstaat als New York. Also machten wir uns mit U-Bahn und Bus auf unsere Reise vom New Yorker Flughafen in den benachbarten Bundesstaat New Jersey. Unterwegs waren wir fast zwei Stunden, aber unser erster Blick über den Hudson River auf die Skyline von Manhatten entschädigte uns für den langen Reisetag.

In den folgenden Tagen hatten wir einiges vor, die Stadt wollte erkundet werden. Also ging es am Dienstag Morgen nach dem Frühstück los mit dem Bus rüber nach New York, mitten rein in den Stadtteil Manhattan. Obwohl wir in einem anderen Staat lebten, war es nicht weit zum Big Apple. New York City besteht selbst aus fünf großen Stadteilen. Das wären Manhattan, Brooklyn, the Bronx und Long Island und Staten Island. Während unserer Zeit hier in New York hatten wir uns primär auf Manhattan konzentriert, hatten aber auch Staten Island und Brooklyn einen kurzen Besuch (bei Staten Island war der Besuch wirklich wirklich kurz) abgestattet.
Also, Dienstag in Manhattan. Wir waren erstmal total geflashed von diesen riesigen Wolkenkratzern als wir aus dem Busterminal kamen. Das muss man mit eigenen Augen sehen, auf den Bildern kommt es einfach nicht so recht rüber! So stolperten wir immer mit Blick nach oben durch die Straßen.

Wir organisierten uns einen Kaffee und setzten uns in den Bryant Park. Mitten in der Stadt mit Blick auf die uns umgebenden Hochhäuser. Einfach toll. Die New Yorker halten sich in den Mittagspausen scheinbar hauptsächlich draußen auf, zumindest im Sommer, und das machte die Stimmung so schön. Jeder packte sein Mittagessen aus, einige lasen, andere unterhielten sich oder machten ein Nickerchen in der warmen Sonne.
Weiter ging es dann in Richtung Times Square. Überall Menschen, bunte Reklametafeln, das Gebäude mit dem New-Yearˋs-Eve-Ball, und und und.

Ein Blick auf die Karte verriet uns, dass wir nicht weit weg waren vom Central Park, dem größten und wohl bekanntesten Park der Stadt. Also nichts wie hin. Bereits hier an unserem ersten Tag lernten wir auch gleich mal, dass die Entfernungen auf der Karte in Realität viel viel länger sind und sich unser Wochenticket für die Metro wahrscheinlich schon lohnen könnte. Wir liefen und liefen, aber irgendwann standen wir dann doch im Central Park. Das Wetter war herrlich und so leihten wir uns ein Paddelboot und erkundeten einen der Seen im Park vom Wasser aus.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende entgegen, die Sonne war untergegangen und es begann zu dämmern. Wir machten uns auf den Weg zurück zum Times Square. Die Stimmung dort ist bei Dunkelheit einfach eine andere als am Tag.

Gelaufene Distanz: 21,18 Kilometer
Mittwochs in New York. Am Mittwoch machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Brooklyn. Nur ganz kurz. Wir wollten ein paar schöne Aussichten auf die Stadt haben. Ein bekanntes Fotomotiv konnten wir auch „nachstellen“, bevor wir später über die Brooklynbridge zurück nach Manhattan gelaufen sind.
Nun waren wir nicht weit vom Ground Zero entfernt, dem Platz, wo am 11. September 2001 zwei Passagiermaschinen in die Zwillingstürme des World Trade Centers geflogen waren und nahezu 3000 Menschen ums Leben kamen. Wir schauten uns an diesem Tag erst einmal nur die Gedenkstätte an, da das Museum genau zu diesem Zeitpunkt geschlossen hatte. An den Stellen, an denen die Wolkenkratzer standen, erinnern heute zwei große Wasserbecken auf dem Fundament der Türme erbaut, sowie die Namen der Verstorbenen an das schreckliche Ereignis. An den Geburtstagen der Opfer werden weiße Rosen an ihren Namen gegen das Vergessen platziert. Es war ein ganz komisches und bewegendes Gefühl dort zu stehen und zu wissen, was hier vor 20 Jahren passiert ist.
Nun ging es für uns weiter nach Staten Island. Von Manhattan kann man mit einer kostenlosen Fähre nach Staten Island, einer vorgelagerten Insel, fahren. Auf dem Weg kommt man der bekanntesten jungen Dame von New York sehr nahe, der Miss Liberty. Wir schipperten also an der Freiheitsstatue, die kleiner als gedacht ist, vorbei. Und wir entschieden uns, keine spezielle Tour zur Insel der Freiheitsstatue zu machen, da wir so auch einen schönen Blick auf sie hatten.

So, unser Kurzbesuch auf Staten Island. Unsere Fähre kam an, wir stiegen aus, rannten zum nächsten Fährableger, stiegen auf die Fähre und fuhren zurück nach Manhattan. Das war unser Besuch auf Staten Island. Und bei unserer Fahrt zurück in die Stadt hatten wir diesen Ausblicke:
Nach diesem kurzen Ausflug schlenderten wir die Wall Street entlang und machten uns auf den Weg zur Grand Central Station. Dem Hauptbahnhof in Manhattan. Warum man sich einen Bahnhof anschaut? Es war ein wunderschönes altes Gebäude mit einer riesigen Halle. Es hat einfach Spaß gemacht, hier durch zu bummeln, bevor wir uns auf den Weg zum Rockefeller Center machten.

Das Rockefeller ist den meisten ein Begriff, da hier an Weihnachten der größte Weihnachtsbaum der Welt aufgestellt wird. Der ein oder andere wird auch das bekannte Bild vom Bau des Rockefeller Centers kennen, bei dem ein paar Bauarbeiter hoch über der Stadt auf einem Stahlträger sitzen und Pause machen. Das Bild ist dort entstanden, wo wir hin wollten, nämlich ganz nach oben auf das Gebäude. Am Ende verbrachten wir knapp vier Stunden dort oben. So hatten wir den Blick auf New York, den Sonnenuntergang und noch New York bei Nacht.

Gelaufene Distanz am Mittwoch: 23,15 Kilometer
Am Donnerstag machten wir uns erneut auf den Weg zum World Trade Center. Wir besuchten diesmal das Museum zu den Anschlägen des 11. Septembers, welches unterirdisch unter dem Platz, auf dem die Zwillingstürme einst standen, gebaut wurde. Man läuft quasi in dem originalen Untergeschoss umher, sieben Stockwerke unter der Erde. Wir hatten die Anschläge vor knapp 20 Jahren als Jugendliche über die Medien miterlebt und wissen noch genau wo wir an dem Tag waren und was wir gemacht haben, als es passierte. Und auch heute noch spricht man in New York von der Zeit vor und der Zeit nach den Anschlägen, quasi als Zeitrechnung. Wir verbrachten am Ende sechs Stunden in dem Museum und hätten noch länger bleiben können, bis wir – aufgrund der Schließung – um 17.00 Uhr hinausgebeten wurden. Es war beklemmend durch die Ausstellung dieses schreckliche Ereignis noch einmal ins Gedächtnis zurück zu rufen und einige grausame Details zu erfahren. Der restliche Tag war verregnet und es passte zur bedrückenden Stimmung, die das Museum in uns hervorgerufen hatte, weshalb wir uns auch auf den Heimweg machten und an diesem Tag nichts weiter angeschaut haben. Wir mussten die Eindrücke erstmal setzen lassen.

Gelaufene Distanz am Donnerstag: 11,59 Kilometer
Freitags in Manhattan. Am Freitag lachte wieder die Sonne und wir gingen in ein weiteres Museum. Das MoMA (Museum of Modern Art). Ja, also, wie soll man es beschreiben… Hier werden tatsächlich weiße Bilder an die Wand gehängt. Das ist Kunst… Aber wir sahen auch einige bekannte Bilder bekannter Künstler wie Pablo Picasso, Vincent van Gogh oder Salvador Dali.

Nach dem Museum hatten wir Hunger und machten uns auf den Weg zum Katz Deli, einem Laden, wo es das beste Pastrami-Sandwich Manhattans geben sollte. So hatte es uns ein Amerikaner bei unserem Tauchausflug in Mexiko angepriesen. Als wir vor dem Laden auf Einlass warteten, sahen wir auch einige Fotos mit dem ein oder anderen Promi, der schon hier gegessen hatte. Z.B. Leonardo Di Caprio oder Bill Clinton. Und auch eine ganz bekannte Szene des Films „Harry und Sally“ wurde hier gedreht. Nun, als wir dann an der Reihe waren, stellten wir fest, dass ein Sandwich (ein belegtes Brot wohlgemerkt) 27 Dollar kosten würde. Das war uns dann doch selbst für New York zu teuer und so gingen wir lieber einem anderen Geheimtipp nach. Wir gingen Teig essen. Klingt komisch, ist aber so. Wer nascht beim Plätzchenbacken im Winter nicht gerne vom Teig? Und in New York gibt es einen kleinen versteckten Laden, in dem man diesen Teig in vielen Variationen im Becher zum Löffeln bekommt, wie Eiscreme. Falls von euch mal jemand dort hin möchte, eine Portion Teig (quasi eine Kugel) reicht völlig. Wir wählten in unserer Naivität 2 Kugeln und uns war danach ziemlich schlecht :o).

Vom Teiggenuss ging es zum Flatiron Building, dem Bügeleisenhaus, immer die 5th Avenue hoch. Das Haus war zwar teilweise eingepackt, aber wir sahen auch noch einige andere tolle Sachen dort. So waren wir in einem Harry Potter-Laden, in welchem auch einige Filmrequisiten ausgestellt waren. Und dort um die Ecke entdeckten wir auch unseren neuen Lieblingspark, den Madison Square Park. Dort saßen wir lange auf einer Bank, tranken Bier, beobachteten Menschen und genossen die Sommerstimmung in der Stadt.
Auf unserem Heimweg stiegen wir etwas früher aus dem Bus aus und bewunderten noch den Blick auf Manhatten bei Nacht von New Jersey aus.

Gelaufene Distanz am Freitag: 22,42 Kilometer
Samstags in New York. Unser letzter Tag in dieser wahnsinnig tollen Stadt in die wir uns ein bisschen verliebt haben! Am Samstag liefen wir noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit ab. So schlenderten wir zum Beispiel die Highline entlang. Das ist eine stillgelegte Bahntrasse, welche nun als Park mitten in der Stadt aufgeforstet wurde. Man läuft durchs Grün und hat überall Hochhäuser um sich herum. Irre!

Dann machten wir uns auf den Weg in den Bryant Park, Kaffee trinken. Wir genossen einfach diese Freiheit und Leichtigkeit hier in der Stadt, schlenderten durch die Straßen, waren hier, waren dort, ließen uns treiben. Es war einfach schön!

Einem Tipp folgten wir an diesem Tag aber auch noch. Und zwar besuchten wir eine Skybar. Auf der Dachterrasse eines Gebäudes war eine Bar mit Blick auf die umliegenden Hochhäuser. Ehrlich gesagt war der Ausblick wegen der ganzen Sonnenschirme gar nicht so toll, wie wir uns erhofft hatten, aber dafür machten wir Bekanntschaft mit drei New Yorkerinnen, die uns wegen Platzmangel an ihrem Tisch aufnahmen. Die Mädels, alle um die 50 und jede aus einem anderen Land stammend, treffen sich einmal im Monat und machen Mädelstag. Heute hatten sie den Tag hier zum Brunchen verbracht und bereits die ein oder andere Sektflasche geleert. Das war wirklich ein lustiges Kennenlernen und die drei waren uns gleich sympathisch. Wir quatschten ein bisschen und erfuhren, dass sie aus Japan, Peru und Costa Rica kamen, aber schon seit Jahren in New York leben. So lustig es auch mit der Truppe war, die Bar war einfach nicht so ganz unser Ding und wir verließen unsere gesellige Runde.

Um unseren letzten Abend noch schön ausklingen zu lassen, zog es uns wieder zum Madison Square Park, wo es uns so gut gefallen hatte. Wir saßen unter Bäumen, aßen eine Kleinigkeit und realisierten so langsam, dass das nicht nur unser letzter Abend in New York war, sondern auch der letzte unserer abenteuerlichen Reise. Da kann man fast melancholisch werden.
Gelaufene Distanz am Samstag: 23,68 Kilometer
Am Sonntag mussten wir schließlich unsere Heimreise antreten. Seit 365 Tagen waren wir unterwegs und es war tatsächlich das Ende unserer Reise gekommen. Ein letztes Mal packten wir also unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum Flughafen nach Newark (in New Jersey), von wo aus wir am Abend unseren vorerst letzten Flug nach Frankfurt antraten.