Blaues Wasser und weiße Strände…

…das Leben im Paradies!

Eine Woche ist bereits vergangen, seit wir hier auf den Bahamas gelandet sind. Mitten im Paradies! Ja, wir wissen, jeder definiert das Paradies anders für sich. Für uns sind es einsame Strände mit blendend weißem feinen Sand, glasklares blaues Wasser, das genau die richtige Temperatur hat um einen zu erfrischen, in dem man aber trotzdem stundenlang verweilen kann, grüne undurchdringliche Vegetation, freundliche, lustige und gut gelaunte Menschen, staubige und mit Schlaglöchern übersäte Straßen und die Sonne, die vom blauen Himmel lacht. Das und noch viel mehr haben wir hier auf den Exumas gefunden.

Wir genießen unsere Tage hier in vollen Zügen und sind sehr froh, dass es doch noch möglich war hierher zu kommen. Doch was macht man so im Paradies?

Am Abend unserer Ankunft hatten wir nur unsere Ferienwohnung hier bezogen und uns auf den Weg zum Strand gemacht. Nach fünf Minuten standen wir mit unseren Füßen im weißesten und weichsten Sand, den wir je zwischen den Zehen gespürt haben und blickten auf das blaueste Wasser überhaupt. Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Unser erster richtiger Tag hier startete mit einem kleinen Großeinkauf. Wir machten uns nach unserem Frühstück auf den Weg in die Inselhauptstadt Georgetown mit gerade einmal rund 1500 Einwohnern. Da es auf der Insel keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt und Leihwägen und Taxis unverschämt teuer sind, hieß es also Daumen raus und Hitch-Hiken. Wir trampten, was hier auf der Insel Gang und Gäbe ist. Schließlich kennt sich ja quasi fast jeder. Und so hielt auch gleich das erste Auto und keine 10 Minuten später standen wir im Supermarkt.

Nachdem unser Einkauf verstaut war, ging es an den Strand. Der Strand heißt Jolly Hall und ist von unserer Wohnung ca. 10 Minuten zu Fuß entfernt. Und schon standen wir da, weißer Sand, blaues Meer und keine anderen Menschen! Herrlich!

An unserem nächsten Tag (Julchens Geburtstag) ging es nach Hoopers Bay, wieder nur rund 20 Minuten zu Fuß weg von unserer Unterkunft. Das besondere an Hoopers Bay, außer wieder diesem unglaublich schönen blauen Wasser und dem weißen Sand? In dieser Bucht leben Meeresschildkröten. Und zur Feier des Tages kam auch tatsächlich eine vorbei und wir durften sie einige Meter im Wasser begleiten. Was wir da noch nicht wussten, war, dass ein paar hundert Meter von unserem Liegeplatz noch deutlich mehr von diesen Tieren zu finden sind. Wir erfreuten uns an dieser einen, was für uns schon ein sehr besonderes Erlebnis war.

An unserem Jahrestag (wir halten es doch tatsächlich nun schon 13 Jahre miteinander aus) waren wir zum Schnorcheln an unserem „Hausstrand“; jenem, an dem wir an unserem Ankunftstag das erste Mal den Sand zwischen den Zehen fühlten. Beim Schnorcheln entdeckten wir neben vielen kleinen Fischen auch unseren ersten Seestern und die Überreste eines besonderen Seeigels, welche auch Sand-Dollar genannt werden.

Am Freitag hatten wir uns auf den Weg in die Sandals Emerald Bay gemacht. Auf Google Maps schien es dort einen schönen Strand zu geben. Und der Strand an sich war tatsächlich sehr schön, allerdings leider etwas vermüllt und uns zog es schon nach kurzer Zeit wieder zurück in unsere Gegend. Wir fuhren per Anhalter ein weiteres Mal nach Hoopers Bay, wo wir mit den wohl „gefährlichsten“, wie Basti feststellen musste, Bewohnern der sieben Weltmeere planschten. Die in Hoopers Bay wohnenden Schildkröten sind mittlerweile so zutraulich, dass sie sich füttern lassen. Ein bisschen so, wie wenn man bei uns Zuhause Enten füttern geht. Nur irgendwie ein bisschen cooler. Wir sind uns noch nicht ganz sicher, ob wir das nun gut oder schlecht finden. Aber es war schon faszinierend die wunderschönen Meeresschildkröten so nah um einen herum zu haben. Wir standen also bis zur Hüfte im Wasser und beobachteten die tollen Tiere, die um uns herum schwammen und Futter in Form von Salat suchten, welchen einige andere dabei hatten. Und allem Anschein nach sind die Tiere nicht nur Pflanzenfresser… Ein besonders großes Exemplar hatte es auf Basti abgesehen und ähnlich wie Haie machte das Tier einen „Probebiss“. Basti wurde von dieser blutrünstigen Bestie in die Flanke gebissen und das schwimmende Ungetüm riss ihm eine große blutige Wunde in die Seite. So würde Basti den Vorfall schildern… Nüchtern betrachtet war da diese eine kleine Baby-Schildkröte, vielleicht ein Jahr alt, die wohl noch nicht weiß, was Futter und was Mensch ist. Und da Basti ihr kein Futter gab sondern einfach nur so da stand, probierte sie halt mal Mensch und Basti hat eine kleine, wirklich winzige Bisswunde erlitten. Vergleichbar mit einem aufgekratzten Mückenstich in Form eines kleinen Schildkrötengebisses. :o)

Den Samstag verbrachten wir – wer hätte es gedacht – wieder am Strand.

Am Sonntag machten wir einen Ausflug nach Stocking Island, einer Barriere-Insel vor Great Exumas. Auf dieser Insel leben dauerhaft rund 10 Menschen. Aber es gibt einige schöne einsame Strände dort und auch eine kleine karibische Bar am Meer. Und ein Taxiboot, das vom Hafen von George Town dorthin fährt. Das Taxiboot schipperte uns also rüber auf die kleine Insel und nach nicht einmal fünf Minuten Fahrt kamen wir auch schon am Strand des Chat’n’Chill an. Wir wissen nicht, ob es am Sonntag lag, oder am Ruf der Bar, aber es war gut was los und so machten wir uns erst einmal auf den Weg weg von der Bar auf die andere Seite der Insel, rüber zum offenen Meer. Wir merkten schnell, dass die Insel doch größer ist, als gedacht und weniger gut zu bewandern ist, als gehofft. So entschieden wir uns, uns kurz im offenen Meer abzukühlen und wieder zurück zur Bar zu laufen. Dort suchten wir uns ein etwas ruhigeres Plätzchen und verbrachten dort den Tag. Was gehört zu einem Tag am Meer an einer Karibikbar auf den Bahamas dazu? Ein Bahamamama! Also ein Cocktail, den wir uns dann auch im Meer gönnten. Doch es gab hier noch etwas anderes zu erleben. Stachelrochen! Bei der Bar gibt es eine Spezialität der Bahamas, den Conch-Salat. Conch ist eine Schnecke, die hier im Meer lebt. Sie wird gefangen/gefischt/geerntet (?) und zu einem Salat verarbeitet. Die leeren Schalen werden im Meer an der Bar gelagert und später entsorgt. Die hierdurch entstandenen Abfälle haben die Stachelrochen irgendwann entdeckt und wurden davon angezogen. Und da sie so eine stetige Futterquelle gefunden haben, sind sie einfach hier geblieben und teilen sich den Strand und die Schnecken mit den menschlichen Lebewesen. So, jetzt tümmeln sich hier im Wasser an der Bar riesige Stachelrochen, die man mit den Schneckenabfällen auch füttern kann, wenn man das denn möchte. Das war schon ein sehr cooles Erlebnis! Und ein ziemlicher Nervenkitzel, da die Stachelrochen Menschen auch töten können und es sich hier immerhin noch um wilde Tiere handelt. Wir waren auch immer schnell raus aus dem Wasser, sobald sich uns ein großer Schatten näherte.

Gestern ging es wieder an unseren persönlichen Lieblingsstrand hier (bis jetzt ;o)). Wir machten uns auf den Weg nach Hoopers Bay. Aber diesmal hatten wir uns gut auf die Meeresbestien vorbereitet. Basti wollte nicht ein weiteres Mal als Häppchen enden. Also haben wir einen Salatkopf gekauft für den Fall, dass die Schildkröten uns Gesellschaft leisten wollen. Diesmal gab es Futter für die Schildis und zeitweise planschten fünf dieser gefrässigen süßen Bestien um uns herum. Auch ein sehr einmaliges Erlebnis!

Heute hatten wir uns um einige organisatorische Dinge gekümmert. Wir mussten abklären, wo und wann wir unseren nächsten Covid-Test für unseren nächsten Flug machen können, waren einkaufen und haben uns auch ein Auto für morgen besorgt. Morgen wollen wir dann an die Enden unserer Insel fahren, wo man nicht so leicht hin kommt. Soll sehr schön sein und wir freuen uns drauf!

Als wir dann heute Nachmittag an den Strand wollten, zog ein Gewitter auf. Kaum dort angekommen, kamen uns schon die Einheimischen entgegen und rieten uns, vielleicht lieber nicht hier zu bleiben, was ein grummeliges Donnergrollen unterstrich. Also ab nach Hause, Karten spielen und Blog schreiben, es gibt schließlich auch solche Tage im Paradies ;o).

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