
…gelandet in Italien
Einige Tage sind vergangen, seit wir im regnerischen Innsbruck bei IKEA saßen und den letzten Beitrag geschrieben haben. Und es ist viel passiert. Aber alles der Reihe nach.
Nach unserem letzten Post sind wir voll beladen mit Günni nach Italien gefahren. Über die alte Brennerstraße von Tirol nach Südtirol. Bozen war unser Ziel, wo Julchens Wurzeln, über ein paar Ecken, liegen. Angekommen sind wir in dort am späten Abend. Und im strömenden Regen. Die Nacht hatten wir auf einem Parkplatz in den Weinbergen rund um Bozen verbracht. Eigentlich ein schönes Fleckchen Erde, aber wenn es so sehr regnet, dass im Radio von Unwettern mit Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutschen die Rede ist (was wir erst in den Tagen danach erfahren hatten), hat man keine allzu große Lust, die Aussicht zu genießen. In der Nacht selbst hatten wir dann auch unser erstes Gewitter im Auto. Auch mal ein Erlebnis :o).
Tags drauf ging es, da das Wetter nicht besser wurde, weiter für uns drei. Nächstes Ziel: der Gardasee, den wir am Nachmittag erreichten. Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz gestaltete sich schwierig. Wir befanden uns noch in der Hauptsaison und die Campingplätze direkt am Gardasee spielten in einer anderen Liga als wir. Also fuhren wir ins Hinterland und fanden einen schönen Campingplatz direkt am Seeufer. Aus dem Lago di Garda wurde dann zwar der Lago d’Idro, aber hier war es auch deutlich weniger touristisch und trotzdem schön. Aber kalt. In den See haben wir uns da dann doch nicht gewagt.
Es ging zurück zum Gardasee. Die Sonne hatte es immer noch nicht zu 100 % durch die Wolken geschafft, weshalb wir in den Südosten fuhren und eine Stadt Veneziens besucht haben, das schöne Verona. Vernona entpuppte sich als kleine typisch italienische Stadt und wir schlenderten gemütlich durch die Altstadt, durch ihre Gassen und um das Amphitheater herum. Natürlich durfte auch ein Besuch des weltbekannten Balkons von Romeo und Julia nicht fehlen. Das Drama von Shakespeare spielte in der italienischen Stadt. Die Erkenntnis, dass der Balkon jedoch nur für Touristen angebracht worden war und an diesem Haus, in dem die Familie Capulet laut William wohnte, nie einen Balkon zuvor hatte, verwunderte zwar den Andrang, aber angeschaut haben wir es uns natürlich trotzdem.
Die Nacht haben wir an einem wunderschönen Platz nahe Veronas verbracht. Oberhalb einer Kirche am Berg standen wir mit herrlichem Blick ins Umland bis nach Verona.

Unser nächster Ausflug führte uns nach Sirmione, einer kleinen Stadt auf einer 4 Kilometer langen, in den Gardasee hinein reichenden, Landzunge. Wir waren nicht die einzigen, die für diesen Tag die Idee hatten. Trotzdem hielt sich das Getümmel in den engen Gässchen in Grenzen. Allerdings wollten wir auch in Sirmione baden gehen. Dort sollte es zwei der schönsten Badestellen am Gardasee geben. Hier war es uns jedoch definitv zu voll und auch nicht ganz so schön, wie erwartet, weshalb wir uns auf die Suche nach einer anderen Gelegenheit machten, uns im kühlen Nass zu erfrischen. Die Erkenntnis des Tages war für uns jedoch, dass man leider nur an wenigen Stellen tatsächlich ans Wasser kommt und diese natürlich auch von vielen anderen Besuchern genutzt werden. Andere Stellen kosten Eintritt. Alles in allem müssen wir zugeben, dass uns der Gardasee zumindest im August nicht in seinen Bann gezogen hatte. Also sollte die Reise weiter gehen.
Die Nacht hatten wir wieder an dem tollen oben beschriebenen Aussichtspunkt verbracht. Gemeinsam mit zwei jungen Österreicherinnen standen wir hier und haben die Ausblick genossen, bis dann um 20.30 Uhr das erste Auto kam. Und diesem noch einige folgten, bis der Platz komplett zugeparkt war. Warum? Um 21.00 Uhr war Kirche. Lauter nette Italiener kamen, versuchten sich mit uns zu unterhalten und freuten sich, dass wir da waren.
Den folgenden Tag haben wir zunächst im Auto verbracht. Es ging an die Adria. Genauer gesagt in Richtung der Lagunenstadt Venedig. Aber erst wollten wir wieder Sand zwischen unseren Zehen fühlen und das Salz des Meeres auf unseren Lippen schmecken. Ab ans Meer, ab an den Strand. Wir fanden einen Platz an einem wenig besuchten Strand und konnten hier den Nachmittag verbringen, Sonne tanken, ausruhen.
Jetzt hieß es, früh aufstehen, bevor alle anderen Leute auch nach Venedig kommen. Also los, zur Fähre und mit dem Wasserbus, dem öffentlichen Verkehrsmittel hier, ab nach Venedig. Julia war bereits hier, für mich war es der erste Besuch in dieser kleinen und ungewöhnlichen Stadt. Die Sehenswürdigkeiten waren schnell gesehen und der Markusdom, in dem die Gebeine des Evangelisten Markus liegen sollen, war leider für Besucher geschlossen. Aber wir schlenderten durch die Gassen, entlang und über die Kanäle, und genossen den Tag. Bis wir dann am Nachmittag wieder ins Wasser wollten und zu Günni zurück gefahren sind.

Am Abend ging es nun mal wieder auf einen Campingplatz. Mal wieder Duschen, sich kultivieren, Wasservorräte auffüllen und so weiter.
Und zwar ins nächste Land unserer Reise…