Auf ein Neues die Rucksäcke packen und auf nach…

…La Réunion

04.03.2020 – Zwölfter Eintrag

Jetzt geht es Schlag auf Schlag, ein Blog-Post jagt den nächsten. Nein, sorry, so wird es wohl doch nicht sein. Wir sitzen gerade am Flughafen und warten darauf, ins nächste Land weiterreisen zu können. Die Wartezeit nutzen wir, um einen letzten Beitrag über unseren gestrigen Tag zu schreiben und damit das Kapitel „La Réunion“ abzuschließen.

Vorab wollte ich euch kurz erzählen, wie denn unsere Beiträge zustande kommen, da es ja doch immer etwas braucht, bis etwas neues von uns online geht. Julia und ich sind, was das Schreiben angeht, doch sehr unterschiedlich. Ich denke mal, berufsbedingt, schreibe ich eher kurz und sachlich, wenig emotional oder ausschmückend, eher nüchtern. Bei Julia hingegen habe ich manchmal das Gefühl, sie würde euch gerne wirklich alles erzählen, was wir so erleben. Begonnen vom Aufstehen, wie wir geschlafen haben, wie das Frühstück war, usw., bis hin zu dem, was wir in der folgenden Nacht geträumt haben. Ja, das ist jetzt natürlich übertrieben dargestellt, aber ich denke, wer die letzten Einträge gelesen hat, weiß was ich meine.

Eigentlich ist es immer so: Wir quatschen irgendwann am Morgen oder Vormittag darüber, was wir heute anstellen. Dann kommt ein: „Und heute Abend schreiben wir Blog“. Es kommt der Abend. Und man ist dann doch etwas platt vom Tag, hat gerade mal keine Lust, ist spät heim gekommen, oder was auch immer. Also: „Okay, aber morgen schreiben wir auf jeden Fall Blog“. Das Spiel zieht sich dann immer mal wieder ein paar Tage hin.

Und dann kommt der große Tag, es wird geschrieben. Erst werden Bilder von der Kamera und den Handys auf das Tablet gespielt und aussortiert, was manchmal gar nicht so leicht fällt (also das Aussortieren…). Und dann wird tatsächlich geschrieben. Entweder schreibt Julia, oder ich. Der andere liest Korrektur und dann wird abgeändert. Das eine soll ausführlicher werden, das andere ist zu ausführlich, Der falsche Terminus hier, ein Wort zum wiederholten Male benutzt da, usw. Da treffen wie gesagt unser beider Schreibstile aufeinandern. Aber heute versuche ich es mal wieder.

Wie Julia schon erwähnt hatte, hatten wir hier auf der Insel nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter. In verschiedenen Foren etc. hatten wir gelesen, dass man, wenn man auf La Reunion etwas sehen will, früh los muss, da ab ca. 10.00 Uhr Wolken aufziehen. Das hatten wir die letzten Tage immer wieder gemacht. War hart, da wir ja doch eher gerne länger schlafen. Also, Wecker auf 05.30 Uhr gestellt und los. Und dann war die Sicht am Ziel doch immer sehr bescheiden. Also hatten wir gestern einfach mal ausgeschlafen und sind später los.

Geplant war für unseren letzten Tag in diesem Land ein kleiner Wanderausflug zum Trou de Fer, einem Wasserfall, bzw. drei Wasserfällen, die hier über rund 300 Meter in eine Schucht stürzen. Der Weg dorthin ging – nach knapp 90 minütiger Autofahrt – durch einen Regenwald, den Forê de Bélouve, welcher auch den Beinamen Märchen- oder Feenwald trägt. Nach knapp zwei Stunden Wanderung durch den Wald kamen wir am Aussichtspunkt an. Und wer hätte es für möglich gehalten, wir sahen wieder nichts außer Wolken. Aber nach rund 50 Minuten Wartezeit erhaschten wir doch noch einen kurzen Blick in die Schlucht und auf den Wasserfall, bevor wir uns wieder auf den Rückweg und die Heimfahrt machten.

Und heute geht es wie gesagt weiter. Bis demnächst aus Land Nr. 5 unserer Weltreise. Au revoir!

02.03.2020 – Elfter Eintrag

Uih, es ist schon März! Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht…

Wir sind nun schon seit über einer Woche hier auf La Reunion und waren viel unterwegs, mehrmals um die Insel herum sozusagen ;o). Haben uns einiges angeschaut und versucht uns mit Bastis nicht vorhandenem und meinem echt nicht gutem Schul-Französisch von vor langer Zeit durchzuschlagen. Verstehen geht meist relativ gut, aber das Sprechen ist „ne pas tres bien“. (Anmerkung für Basti: das heißt übersetzt „nicht sehr gut“)

Nach unseren zwei Einfach-nur-Ankommen-Tagen in St. Marie ging es für uns weiter ins benachbarte St. Clotilde für 2 Nächte. Von hier aus haben wir ein paar Ausflüge unternommen, soweit es das Wetter zuließ. Leider ist aktuell Regenzeit und das merken wir teilweise deutlich! Da wir am Dienstag erst um 16:00 in der neuen Unterkunft einchecken konnten, aber die alte um 12:00 verlassen mussten, haben wir unser ganzes Gepäck ins Auto geschmissen (wir sind diesmal mit einem Leihwagen unterwegs, also nicht mit dem Bus, da es hier für die Ausflüge eher zu empfehlen ist… sehr schade, aber im nächsten Land werden wir uns das Busnetz wieder anschauen…) und dachten uns, wir erkunden einfach schonmal die Ostküste. La Reunion ist eine Vulkaninsel mit einem immer noch aktiven Vulkan, dem Piton de la Fournaise (dazu später noch mehr). Leider haben wir den aktuellen Ausbruch um 2 Tage verpasst, aber man kann sich trotzdem an der Ostküste die alten Lavafelder anschauen. Also machten wir uns auf den Weg.

Zwar hatten wir uns so ein Überbleibsel etwas anders vorgestellt, aber es war trotzdem sehr beeindruckend zu sehen und dort zu stehen, wo bei einem großen Ausbruch die Lava ins Meer fließt. Der letzte dieser Art war im Jahr 2007, bei dem La Reunion um ca. die Größe eines Wohngebietes gewachsen ist. Außerdem sehen die erkalteten Lavabrocken echt schön aus, bisschen wie ein schwarzer Schwamm, da viele Lufteinschlüsse, und mit bunten Mineralkristallen, die schimmern und glitzern!

Das Glitzern sieht man leider nicht…:o(

Auf dem Weg dorthin kamen wir an der „Notre Dame de Lava“ vorbei. Das ist eine Kirche mit einer interessanten Geschichte. Zunächst hieß sie nur Notre Dame, dann kam es bei einem der Vulkanausbrüche zu einem sogenannten Wunder, und zwar floss der heiße Erdstrom geradewegs auf die kleine Kirche zu und stoppte kurz vor dieser, beziehungsweise suchte sich einen Weg drumherum. Seitdem wurde der Name in Notre Dame de Lava geändert und man kann noch heute die erkaltete Lava um die Kirche herum betrachten. Schon irgendwie eine faszinierende Geschichte, oder? ;o)

Der Tag endete gemütlich, nachdem wir unser Zimmer bei einer sehr lieben älteren Dame bezogen hatten.

Am Tag darauf ging es für uns in das kleine Dörfchen Hellbourg mitten im Cirque de Salazie, einem der drei großen Talkessel von Reunion. Wir hatten an dem Tag leider echt Pech mit dem Wetter, alles war voller Wolken und es hat immer wieder geregnet. Wahrscheinlich wäre sonst schon der Weg dorthin einfach nur beeindruckend gewesen. Dieser führte uns auf einer kurvigen Straße durch eine saftig bewachsene, grünleuchtende Schlucht, welche wir wegen der schlechten Sicht zu unserem Bedauern nur erahnen konnten. Oben angekommen sind wir einfach ein bisschen durch das beschauliche Hellbourg, das sogar schonmal zum schönsten Dorf Frankreichs gekürt wurde, mit seinen kleinen bunten Kolonialhäuschen, geschlendert. Bis der nächste Regenschauer kam…

Trotz Wolken wunderschön

Dann ging es für uns am nächsten Tag auch schon wieder weiter Richtung Westküste. Dort wohnten wir 3 Tage lang in einem Gartenhäuschen auf dem Grundstück unserer Gastgeber. Vor allem zu meiner Freude kam uns jeden Abend eine der beiden hier wohnenden Katzen besuchen und holte sich regelmäßig ganz viele Streicheleinheiten ab! Liebe Grüße an dieser Stelle an meinen Papa, der schon früher nach unseren Urlauben oft eine schöne Überraschung erlebte, wenn er die entwickelten Bilder aus dem Laden holte. Zu Zeiten der analogen Fotografie war es jedes Mal spannend, ob die Bilder etwas geworden sind und was darauf zu sehen war, schließlich konnte man nicht einfach nachschauen, nachdem das Foto geschossen war oder gegebenenfalls löschen. Hatte ich die Kamera als Kind mal in die Finger bekommen, erfreute sich die ganze Familie später an unzähligen Katzenbildern ;o).

Nein, ich habe keinen Sonnenbrand…der Filter war Schuld

So, zurück zur Westküste…Wir machten uns gleich am ersten Vormittag auf zu einem alten Friedhof in Saint Paules, auf dem die ein oder andere Berühmtheit ihre letzte Ruhe fand, wie zum Beispiel der sagenumwobene Pirat La Buse. Sein Schatz, der bis heute nicht gefunden wurde, wird von Historikern auf ca. 4,5 Milliarden Euro geschätzt und wird auf den Seychellen, auf Mauritius, Rodriguez, Majotte, La Reunion oder St. Marie bei Madagaskar vermutet. Nachmittags ging es weiter nach Saint Gilles les Bains. Dort vom Strand aus kann man, wenn man Glück hat manchmal Delfine (und sogar Wale, wenn man zur richtigen Zeit dort ist, zwischen Mai und Oktober) beobachten. Scheinbar waren die Delfine an diesem Tag aber anderweitig beschäftigt und tümmelten sich diesmal nicht in Strandnähe. Da uns der Strand hier nicht sonderlich gefallen hat und man hier auch wie an vielen anderen Ecken auf Reunion wegen der in der Vergangenheit häufig vorgekommenen Haiangriffen nicht ins Wasser darf, zogen wir weiter. Seit 2011 ist es an sehr vielen Stränden auf der Insel verboten zu schwimmen, zu schnorcheln oder zu tauchen, da es vor den Küsten Reunions sehr viele Haie gibt und es schon häufig zu Angriffen kam. Es gibt Küstenabschnitte, die durch ein vorgelagertes Riff natürlich vor Haien geschützt sind, oder Bereiche, in denen ein Hainetz gespannt ist. Dort darf man baden. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, haben uns die Strände hier nicht ganz so vom Hocker gerissen, also war es für uns nicht so schlimm.

Unser nächstes Ziel an diesem Tag sollte spontan Kelonia sein. Dort gibt es eine Auffangstation für verletzte oder kranke Meeresschildkröten, denen hier geholfen wird und, nachdem sie wieder genesen sind, zurück ins Meer entlassen werden. Wir fanden die Zeit dort sehr interessant und vieles auch erschreckend. Wenn man bedenkt wie viele von diesen wunderschönen Tieren es mal gab, und wie wenige davon noch übrig sind, was leider oft mal wieder das Werk der Menschen war…

Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen auf den erloschenen Vulkan Maïdo zu fahren, von dessen Gipfel man einen tollen Blick ins Tal des nächsten Talkessels, den Cirque de Mafate, haben soll. Soll, weil, ihr werdet es schon ahnen, es sich einfach durch unsere Zeit hier zieht, dass wir oft von Wolken ausgebremst werden ;o). Lange Rede, kurzer Sinn, wir haben fast nichts von der atemberaubenden Aussicht sehen können.

Aber damit wollten wir uns nicht zufrieden geben und sind ein paar Tage später einfach nochmal her gekommen. Nach einer doch recht kurvigen, aber schönen Strecke durch den Nationalpark „Le Maïdo et les Benares“, kamen wir oben an und… hatten bisschen mehr Glück.

Nach einem kurzen Zwischenstop in unserem gemütlichen Holzhäuschen ging es weiter . Es war Markttag in Saint Paul. An der Küstenstraße wird jeden Freitag und Samstag ein großer Markt aufgebaut, auf dem es alles mögliche zu sehen gibt. Wir schlenderten zwischen den ganzen bunten Ständen hindurch, ließen die wuselige Atmosphäre auf uns wirken und kauften etwas Obst und Gemüse, bevor es dann weiter die Küste entlang zum Cap Jaune ging. Die Mangos hier sind einfach nur lecker! Man kennt sie bei uns im Laden grün, manchmal mit roten Ecken. Hier sind sie leuchtend gelb und werden sogar richtig orange. Wir überlegen schon, ob wir aus unserem Wohnzimmer vielleicht ein Gewächshaus machen könnten…mit Mangobäumen, Papayapalmen (Papayas sind sooo gut) und vielleicht auch noch einem Avocadobaum. Mal sehen…

Ans Cap Jaune gelangt man nach einer kurzen Wanderung an einer schönen von Lava geformten Steinküste entlang zu einem Abhang, den man sich runter seilen und klettern muss. Es war etwas abenteuerlich, weil man teilweise doch leicht ausrutschen konnte, aber es hat Spaß gemacht. Das Ziel des ganzen war eine gelb-goldene Steilwand, die dadurch entstanden ist, dass heiße, glühende Lava irgendwann einmal auf das Meer traf. Es war beeindruckend zu sehen, wie die hohen Wellen dort angerollt kamen und auf die Felsen aufschlugen, aber hier war für uns wohl eher der Weg das Ziel. Uns hat die Landschaft mit den schwarzen glitzernden Felsen, dazwischen immer mal wieder goldenem, ebenfalls glitzerndem Sand und den leuchtend grünen Büschen echt gefallen. Und durch die hochspritzende Gischt bildete sich auch immer mal wieder ein Regenbogen, der das Bild noch schöner machte. Fast bisschen kitschig, aber das ist ja nicht schlimm ;o).

Weiter ging es im Anschluss noch zum Cap Mechant, wo wir ein Fensterloch im Felsen sehen wollten und auch fündig wurden.

Um auch noch den dritten der 3 Talkessel zu sehen, fuhren wir am nächsten Tag zu dem noch fehlenden Cirque de Cilaos. Man muss über 420 Kurven zurück legen, um in den Ort Cilaos zu gelangen, der mitten im Talkessel liegt. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass sich diese Strecke neben anderen Autos und Reisebussen auch etliche Fahrradfahrer den Berg hinauf quälten und somit zu zeitweiligen Mini-Staus führten. Auf jeden Fall sehr sportlich…

Blick auf Cilaos

Am Sonntag, also gestern, haben wir ein letztes Mal auf dieser Insel die Unterkunft gewechselt und sind nochmal für 3 Nächte in Saint Pierre gelandet. Den Tag gestern haben wir für die weitere Reiseplanung genutzt, es ist also nichts Spektakuläres passiert.

Dafür sind wir heute auf einem der aktivsten Vulkan der Welt, dem Piton de la Fournaise, herum spaziert. Ok, es war mehr eine Wanderung als ein Spaziergang. Erst mussten wir vom Parkplatz ca. 100 m über Treppenstufen erstmal auf ein Plateau heruntersteigen (am Ende der Wanderung natürlich auch wieder hoch…) und dann ging es los Richtung Vulkan. Zweieinhalb Stunden wanderten wir über erstarrte Lavafelder ca. 500 Höhenmeter den Krater hoch. Es war echt anstrengend und dreimal dürft ihr raten, was das Wetter gemacht hat, obwohl wir extra früh aufgestanden sind, um dem zu entgehen. Ja, es hat zwischendurch natürlich auch mal geregnet und es war bewölkt. Normalerweise kann man, wenn man Glück hat, während dem Laufen den Vulkan bestaunen und die Landschaft drumherum. Wir…nicht;o) Aber wir hatten trozdem immer mal wieder auch Wolkenlücken und konnten etwas von der Umgebung sehen. Und um Missverständnisse auszuräumen, an sich mögen wir Regen und gemütliche Regentage, gäbe es ihn nicht, wären viele Orte nicht so wunderschön grün und es wäre auch kein Leben möglich, aber manchmal wäre es nett, könnte man sich bisschen mit ihm absprechen. Aber das ist halt Natur;o). Und dann kamen wir oben an. Es ist schon ein irres Gefühl, da am Rand des Kraters zu stehen, nach unten zu schauen und zu wissen, was tief in der Erde passiert. Zum Beispiel erst eine Woche zuvor. Und als wir da so standen und in das riesige Erdloch blickten, kam plötzlich ein leises Poltern von der anderen Seite des Kraters, welches immer lauter wurde. Es hatte sich eine Gerölllawine gebildet und „kullerte“ den Abhang runter (denkt euch hier bitte den Emoji mit den weit aufgerissenen Augen dazu…). Da merkt man erstmal die riesigen Dimensionen dort.

Der Weg runter auf das Plateau

Nach einer kurzen Pause dort oben traten wir den Rückweg an und der zog sich dann doch ordentlich. Wir waren echt froh, als wir endlich kaputt und müde am Auto angekommen waren!

25.02.2020 – zehnter Eintrag

Guten Morgen, liebe Welt!

Wir sind zurück in Europa. Genauer gesagt in Frankreich. Am südlichsten Zipfel Europas. Dass dieser allerdings im Indischen Ozean liegt, werden die wenigsten wissen. Wir wussten das vor unserer Reiseplanung zunächst auch nicht… Wir sind also unserer Heimat ganz nah und doch so fern;o).

Gelandet sind wir vorgestern in Saint Denis, der Hauptstadt von La Réunion, einer ca. 50×65 km kleinen Insel östlich von Madagaskar, welche zu den französischen Überseedepartments zählt.

Ursprünglich wollten wir eigentlich vorher Madagaskar bereisen, haben unsere Pläne dann allerdings nach verschiedenen Warnungen des Auswärtigen Amtes verworfen. Madagaskar ist für Individualreisende wie wir es sind aktuell zu gefährlich. Wir waren unheimlich traurig deswegen, da wir diese Insel mit ihrer außergewöhnlichen Vegetation und der exotischen Tierwelt gerne bereist hätten, aber nach längerem Abwägen waren wir dann doch mal vernünftig und sind direkt von den Seychellen in etwas über zwei Stunden hierhin geflogen. Man sollte sich zwar nicht unnötig verunsichern lassen, denn gefährlich kann es schließlich überall auf der Welt werden, aber für uns waren bei den Warnungen doch einige überzeugende Risiken dabei, die wir nicht unnötig eingehen wollten. Wir hoffen sehr, dass wir irgendwann doch nochmal die Möglichkeit bekommen, dieses Land zu sehen.

Aber nun zurück nach La Reunion!

Die letzten Tage haben wir – wie bereits erwähnt – primär für Alltägliches genutzt und auch gleich mal aus Versehen die Waschmaschine in unserer Wohnung zerstört (Sorry, Isabelle und Christophe!!!). Ein Gruß an unsere Haftplichtversicherung, wir werden uns bald melden :o).

In den nächsten Tagen geht es los und wir schauen uns die Insel, die für ihre atemberaubende Natur und zahllose Wanderungen bekannt ist, an. Wir dürfen gespannt sein, ob unser wirklich sehr kleiner Flitzer all die Berge schafft, wir halten euch auf dem Laufenden.

Viel Spaß auf La Rèunion!

Land Nummer 3…

Police Bay

…die Seychellen

24.02.2020 – neunter Eintrag

Nach unseren letzten Tagen auf Praslin, die wir am Strand verbracht hatten, haben wir wieder mit der Fähre auf die dritte Hauptinsel der Seychellen übergesetzt – nach La Digue. Eigentlich wollten wir an einem der Tage auf Praslin noch Curieuse besuchen, welche eine unter Naturschutz stehende unbewohnte Insel der Seychellen ist, und auf die man mit einem Taxi-Boot im Rahmen eines Tagesausfluges gelangt. Dort kann man die Riesenlandschildkröten sehen, die dort in freier Wildbahn leben, sowie die Coco de Mer, die dort überall wachsen soll. Leider hat es nicht geklappt, wir waren an dem Tag einfach zeitlich zu spät dran, und am nächsten Tag mussten wir leider schon wieder abreisen. Wir waren zunächst echt traurig und enttäuscht deswegen. Die Schildkröten hätten wir schon sehr gerne gesehen! Also haben wir sehr darauf gehofft, dass wir auf La Digue Glück haben werden, da die gemütlichen Tierchen dort auch anzutreffen sind. Und soviel können wir schonmal verraten, dem war so ;o).

Bei La Digue handelt es sich mit ca. 3×5 km um die kleinste der drei von uns besuchten Inseln und dort ging es dementsprechend auch am gemächlichsten zu. Autos gibt es auf der Insel nur vereinzelt, wobei wir mit noch weniger gerechnet hätten, als es dann tatsächlich waren. Hier ist man entweder zu Fuß unterwegs oder eben auf dem Fahrrad.

Nach unserer Ankunft am 17.02.2020 hatten wir uns auch gleich Fahrräder ausgeliehen und waren zu DEM Strand der Seychellen, dem Anse Source d’Argent, geradelt. Dieser Strand diente wohl schon für einige Werbespots, wie zum Beispiel für Bacardi oder Raffaelo, als Kulisse. Und kurz vorm Ziel ist Julchens Hinterreifen geplatzt. Das war für mich recht lustig mit anzusehen. Erst gab es ein lautes „Puff“, dann eine Staubwolke und dann ein fluchendes Julchen mit plattem Reifen. Aber da wir auch am Strand angekommen waren, hatten wir uns erstmal nicht weiter um den Reifen sondern um den Strand gekümmert. Um dorthin zu kommen, mussten wir zunächst durch den Park L’Union Estate, eine ehemalige Kokosnuss- und Vanilleplantage, radeln. Der Strand selbst war wunderschön anzusehen, nur leider nicht wirklich zum Schwimmen geeignet, was uns natürlich trotzdem nicht abgehalten hatte ins Wasser zu gehen. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang, nach dem wir uns wieder um unser Problem mit dem Hinterreifen kümmerten. Da La Digue so klein ist, konnten wir zum Glück nach Hause laufen. Man ist ja Gentleman und schiebt dann sein Rad ebenfalls… Naja, irgendwann im Dunkeln sind wir dann ja auch zu Hause angekommen…

Anse Source d’Argent

Am nächsten Morgen ( und mit neuem Rad) ging es dann zu den Schildkröten. La Digue ist eine der wenigen Inseln der Seychellen, auf welcher die großen Aldabra-Schildkröten in freier Wildbahn leben. Und das Streicheln hatte ihnen auch sichtlich gefallen. Es ist echt faszinierend zu beobachten, sobald sich dieser kleine graue Hügel in Bewegung setzt, ganz gemächlich einen Schritt nach dem anderen macht und dann der Kopf neugierig nach vorne gestreckt wird :o).

Weiter ging es die Insel erkunden. Was allerdings doch schneller getan war, als gedacht. Wir wussten, dass die Insel klein ist. Aber so klein… Nunja, man passt sich dem Flow der Insel an, legt sich zwischendurch immer mal wieder an den Strand und genießt das Leben und entschleunigt. Zeitlich hätten wir sicherlich auch noch den Rest der Insel an diesem Tag abfahren können, aber dann hätten wir uns ja die Route für den nächsten Tag vorweg genommen.

An Tag drei ging es in den Süden der Insel. Dort fanden wir herrliche Strände, den Grand Anse, Petite Anse und den Anse Coco, mit blendend weißem Puderzuckersand, kristallklarem Wasser und wenigen Besuchern. Was vielleicht daran lag, dass man zu den Buchten wandern musste. Gut, wandern. Sagen wir einen kurzen Spaziergang durch den Dschungel und ein bisschen Felsen hoch und runter klettern. Aber das hatte sich definitiv mal wieder sehr gelohnt. Man hätte hier auch noch einige andere schöne längere Touren machen können, für welche man teilweise einen Guide benötigt, allerdings müssen wir zugeben, dass wir die Hitze nicht ganz so gut vertragen haben.

Nach wunderschönen und entspannten zweieinhalb Tagen auf La Digue ging es zurück nach Mahe, wo wir unsere Ferienwohnung vom ersten Aufenthalt noch einmal für drei Tage gebucht hatten, da wir noch ein paar Sachen auf der Hauptinsel erkunden wollten. Der Weg von unserer Unterkunft zum Hafen, mitsamt unserem ganzen Gepäck auf dem Rücken oder im Fahrradkorb war anfangs eine doch recht wackelige Angelegenheit. Sobald man es allerdings geschafft hatte, los zu fahren, ging es dann ;o).

Auf Mahe waren wir diesmal etwas entspannter und unabhängiger mit einem Leihwagen unterwegs, haben uns am ersten Tag mit Obst auf dem Victoria-Markt eingedeckt, den Norden der Insel angeschaut und noch den ein oder anderen Strand entdeckt.

An einem der Tage hatten wir unsere Wanderschuhe aus den Tiefen unseres Rucksackes gekramt, angezogen und zwei kleinere, aber dennoch anstrengende Wanderungen unternommen. Dorthin gelangten wir wieder über die wunderschöne Sans Souci Road, entlang derer einige Wanderwege starten. Vollkommen durchgeschwitzt, aber mit einem atemberaubenden Blick belohnt, kamen wir oben auf den Bergen an. Vor allem der Salazie Trail hat uns sehr gefallen!

Am Nachmittag ging es dann nach Victoria, wo wir uns wie auch sonst so oft unser Mittagessen bei sogenannten Take-Aways holten. Bei diesen Imbissbuden, die überall zu finden sind, gibt es einfache leckere kreolische Gerichte für gutes Geld. Und man findet sich mitten unter den Einheimischen, die sich hier in ihrer Mittagspause einfinden.

Nach drei Tagen auf Mahe hieß es dann von diesem wunderschönen grünen Land Abschied nehmen. Unsere Abreise stand bevor.

Inzwischen sind wir im nächsten Land unserer Reise angelangt. Gestern Abend gelandet, haben wir unseren Leihwagen, auf den wir hier wohl angewiesen sein werden, abgeholt und unsere kleine und gemütliche Airbnb-Wohnung bezogen. Unsere Gastgeber sind absolut nett und herzlich, wir haben uns sofort wohl gefühlt! Heute werden wir noch nichts erleben. Den Tag haben wir uns für Alltägliches geblockt. Wir waschen Wäsche (endlich mal wieder mit einer richtigen Waschmaschine!!!), gehen einkaufen, planen unseren Aufenthalt hier, schreiben Blog, sortieren Fotos aus, etc… Und später verraten wir euch, wo wir gelandet sind. Wir sind quasi näher als man denkt und doch weit weg… ;o)

15.02.2020 – achter Eintrag

Am 07.02.2020 ging unsere Reise weiter. Die Rucksäcke waren auf ein Neues gepackt und wir hatten uns auf den Weg zum Flughafen gemacht – wo wir eine böse Überraschung erlebten:

Unser Flug wurde gestrichen und wir hatten keine Ahnung davon! Wir haben keine e-Mail bekommen oder sonst irgendeinen Hinweis darauf, dass unser Flug nicht stattfinden sollte. Mit uns ging es noch einer Hand voll weiteren Passagieren genauso; scheinbar wurden wir einfach vergessen. Zwei Stunden voller Bangen, ob es die Airline doch noch schafft, uns auf einen anderen Flug umzubuchen, so dass wir unseren Anschlussflug auf die Seychellen von Colombo aus erreichen würden oder ob wir – da unsere Flugverbindung nur zwei Mal pro Woche statt findet – noch weitere vier Tage auf den Malediven „festsitzen“ würden.

Um 20.15 erfuhren wir, dass in dem anderen Flugzeug gerade noch Platz für uns war und wir doch noch auf den letzten Drücker mitfliegen konnten. Abflug des neuen Fluges war 21.00 Uhr. Die anderen, die mit uns gewartet hatten, hatten leider nicht alle so viel Glück. Für zwei von uns sechs war kein Platz mehr in der Maschine.

In kürzester Zeit hieß es nun für uns das Gepäck aufgeben und einchecken, durch die Pass- und die Sicherheitskontrolle hetzen, das richtige Gate finden und den Flieger erwischen.

Hat erstaunlicherweise geklappt und als wir dann tatsächlich in der Luft waren, woran wir schon nicht mehr geglaubt hatten, fiel uns ein riesen Stein vom Herzen.

Weiter ging es also auf die Seychellen, wo wir in den frühen Morgenstunden um 04:15 Uhr landeten und von unserem Taxifahrer in unsere Ferienwohnung gebracht wurden.

Nach wenigen Stunden Schlaf wachten wir im Paradies auf. Bei Dunkelheit hatten wir nicht gesehen, wohin es uns verschlagen hatte und der erste Blick von unserer Terrasse aus war wirklich atemberaubend. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen und waren einfach nur happy.

Die Seychellen bestehen aus insgesamt 115 Inseln, wobei natürlich nicht alle davon bewohnt sind. Wir haben uns für die drei Hauptinseln Mahe, Praslin und La Digue entschieden, die zu den inneren Inseln zählen. Los ging es für uns auf der größten Insel, Mahe, wo sich auch die Landeshauptstadt Victoria (übrigens die kleinste Hauptstadt der Welt) befindet.

Wie sind denn nun die Seychellen? Es wirkt wie eine Mischung aus Hawaii (landschaftlich) und Jamaika, was das Lebensgefühl der Seychellos angeht, zumindest ist das unsere Meinung. Einen ersten Eindruck davon haben wir am Nachmittag unseres Anreisetages gewonnen. Wir waren zum nahegelegenen Strand gelaufen. Schon auf dem Weg dorthin war man von jedermann gegrüßt worden, aus den Häusern und Autos drang Reggae-Musik und das alles in einer wahnsinnig tollen und grünen Kulisse mit Bergen, Wolken, Palmen und Meer. Am Strand war Leben, Familien hatten sich dort zum Feiern und Baden getroffen, alle paar Meter wurde ein anderer Geburtstag gefeiert und man fühlte sich insgesamt sehr willkommen und akzeptiert. Es war für uns das Gegenteil zu dem, was wir auf den Malediven erlebt hatten, was den Kontrast vielleicht noch verstärkte.

Wie wir später erfuhren, sieht es hier an den Stränden wohl jedes Wochenende so aus. Man trifft sich dort mit Familie und Freunden, feiert Geburtstag oder einfach das Leben. Und das macht hier die Atmosphäre aus. Die Menschen wirken zufrieden, freundlich und absolut lebensfroh.

Nachdem wir uns ein bisschen abgekühlt hatten, sind wir gleich mal Richtung Victoria gestartet, um uns ein bisschen zu orientieren. Natürlich mal wieder, wer hätte es gedacht, mit dem öffentlichen Bus. Am Ende unsere Reise können wir wahrscheinlich einen eigenen Guide über die öffentlichen Verkehrsmittel in diversen Ländern schreiben;o).

Also, das mit den Bussen hier ist so eine Sache. Es funktioniert, irgendwann kommt ein Bus, oder auch nicht. Aber wenn man geduldig wartet, kommt man mehr oder weniger pünktlich und durchgeschüttelt von A nach B.

Blick auf Victoria

Nun gut, jedenfalls kamen wir irgendwann in der kleinen beschaulichen Stadt an und hatten diese auch nach kurzer Zeit erkundet. Danach hieß es nur noch einkaufen gehen, auf den Bus zurück warten und mit den ganzen Lebensmitteln den steilen Berg zu unserer Unterkunft hinauf steigen. Und wieder waren wir ganz seelig, als wir in unserer Wohnung oben ankamen, diesen herrlichen Ausblick hatten und in den Pool hüpfen konnten.


Die darauf folgenden Tage nutzten wir, um ein wenig in dem neuen Land anzukommen und die Insel Mahe schonmal ein bisschen zu erkunden. Letzteres ist bei einer Größe von 28×8 km nicht sonderlich schwer und wir probierten unser Glück, mit dem Bus überall hin zu kommen. Da wir von Sri Lankas Busnetz doch sehr verwöhnt waren und gemerkt hatten, dass es auf Mahe aber nicht so einfach ist, sein Ziel zu erreichen, haben wir uns an einem Tag doch mal ein Mietauto organisiert. Dadurch konnten wir eine wunderschöne, über leuchtend grüne Hügel führende Panoramastraße von Ost nach West quer über die Insel fahren, die Sans Souci Road, wobei wir allerdings kurz vor dem Ziel ausgebremst wurden, da ein Strommast samt Leitungen mitten auf der Straße lag und keiner mehr vorbei kam. Wir also gedreht, die ganze schöne Strecke wieder zurück und außen herum die Südküste entlang, um an den nördlichsten Punkt der Westküste zu gelangen. Von dort wiederum ging es die Westküste gen Süden bis zu unserer Unterkunft zurück an die Ostküste. Auf dem Weg dorthin machten wir immer mal wieder Halt, schauten uns die schönen Buchten an und hüpften natürlich auch mal ins türkisblaue Meer. Mit an Bord ein blinder Passagier, der scheinbar auch mal Luftveränderung brauchte.

Da wir das Auto am nächsten Tag noch bis 12:00 Uhr mittags gemietet hatten, nutzten wir die Zeit, um morgens direkt nach dem Frühstück zu einer wunderschönen Bucht im Süden der Insel zu gelangen. Die Police Bay, die wir sogar einige Zeit ganz für uns alleine hatten, bis die ersten Besucher des Tages langsam eintrudelten. Es war einfach traumhaft dort!

Am darauf folgenden Tag hatten wir einen der bekannteren Strände Mahes im Norden besucht, den Beau Vallon, der uns allerdings nicht so vom Hocker gerissen hat.

Und dann kam schon der Abreisetag, an dem es mit der Fähre weiter nach Praslin gehen sollte. Aber erst ging es für uns auf der Ladefläche eines Pickups, ganz nach Manier der Seychellos, zum Hafen. Wieder mal eine echt abenteuerliche Erfahrung in Sachen Fortbewegung. Man sieht hier immer mal wieder Pickups voll beladen vorbei fahren, am besten noch mit Musik und gut gelaunten Passagieren hinten drauf.

Nach anderthalb Stunden Fährfahrt, während der wir unter anderem eine Meeresschildkröte im Wasser entdeckt hatten, kamen wir auf Praslin an. Unser zweites Ziel bei unserem Inselhopping auf den Seychellen ist noch ein bisschen kleiner und misst gerade mal 12×5 km.

Dementsprechend gemütlich geht es hier auch zu. Als wir ankamen, es dämmerte schon, war erst einmal für ein paar Stunden Stromausfall. Wir warteten also geduldig, bis alles wieder lief, gingen nur noch einkaufen und das war dann schon der erste halbe Tag hier.

Am nächsten Tag hatten wir beschlossen, dass wir von unserer Unterkunft an der oberen Westküste nach Süden via Strandhopping spazieren wollen. Dass wir am Ende des Tages bei tropischen Temperaturen dann doch 12 km zurückgelegt hatten, war so allerdings nicht geplant.

Gestern besuchten wir einen der beiden Nationalparks der Insel, den Fond Ferdinand. Der Vallee de Mai ist zwar zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt worden, wir haben uns allerdings für die kleinere Variante entschieden, da man im Fond Ferdinand etwas mehr Abwechslung hat und außer der Coco de Mer, der größten Kokosnussart, auch noch Vanillepflanzen, Zimtbäume und vieles mehr bestaunen kann. Es war ein interessanter Ausflug, aber wir waren dennoch froh, am Nachmittag wieder ins Meer hüpfen zu können. Es ist echt heiß hier und die Luftfeuchtigkeit dazu ist auch nicht ohne ;o).

Kurz zur Coco de Mer. Diese Palme wächst nur hier auf den Seychellen und dort auch nur auf zwei Inseln. Sie steht mittlerweile unter Naturschutz, sodass die Früchte weder verzehrt werden dürfen, noch die Pflanzen in einem anderen Land angebaut werden dürfen. Es dauert 25 Jahre, bis die Palme ihre ersten Früchte bildet und weitere sieben Jahre, bis die erste Nuss reif ist. Die Kokosnüsse enthalten den größten Samen der Welt und da die Seychellen erst sehr spät besiedelt wurden (vor 250 Jahren), man die Kokosnüsse jedoch bereits an anderen Ständen fern der Seychellen gefunden hatte, war man lange Zeit davon ausgegangen, dass die Pflanzen unter Wasser wachsen würden, was zu ihrem Namen führte.

Wieder mal viele Treppenstufen (ca. 600) höher wurden wir mit einem tollen Ausblick belohnt, bevor es das ganze wieder runter ging.

Heute haben wir es etwas ruhiger angehen lassen, haben einen chilligen Tag eingelegt und einen der laut Reiseführern schönsten Strände der Welt aufgesucht. Den Anse Georgette erreicht man nur über einen Weg durch eine Hotelanlage, wobei man sich vorher anmelden muss, damit der Strand nicht überrannt wird. Das ist hier auch eine schöne Sache. Kein Strand gehört hier irgend jemandem alleine. Wenn ein Hotel am Strand liegt, muss dieser trotzdem frei begehbar für jeden sein. Manchmal muss man sich vorher anmelden, wie in diesem Fall, ein andermal kann man einfach Bescheid geben, dass man zum Strand möchte und geht durch die Anlage zum Meer.

Es wurde uns nicht zu viel versprochen. Wir hatten wieder mal ein wunderschönes Fleckchen entdeckt, haben den weißen Sand sowie das kristallklare türkis strahlende Meer genossen und die Seele einfach baumeln lassen. Und für das Kind in uns war auch wieder was dabei, denn es gab meterhohe Wellen, die einfach nur Spaß gemacht haben. Wir hüpften darin herum, schwammen hindurch oder ließen uns durchwirbeln bis wir müde waren.

So, jetzt seid ihr wieder auf dem aktuellen Stand, wir lassen noch ein bisschen den Abend ausklingen und freuen uns auf die nächsten Tage.

Und es geht weiter…

Omadhoo

…auf den Malediven!

14.02.2020 – siebter Eintrag

Zwar sind wir inzwischen bereits seit fast einer Woche auf den Seychellen, wollten aber trotzdem noch einen Beitrag zur Hauptstadt Male schreiben und damit dann unsere Zeit auf den Malediven abschließen.

Anreise zur Hauptstadtinsel

Nachdem wir auf Male angekommen waren, hatten wir uns erstmal ein Taxi organisiert, was zunächst gar nicht so einfach war, da die ersten 5 Fahrer einfach weiter fuhren, als sie hörten, wir wollten „nur“ in die Stadt rein und nicht zum Flughafen. Nach einer Weile haben wir dann aber einen richtig netten Taxifahrer erwischt und eine kurzweilige Fahrt später kamen wir in einer kleinen Gasse an. Wir hatten uns für eine Nacht über Air-B’n’B ein Zimmer bei einem Malediver in dessen Wohnung gebucht und waren sofort begeistert von unserem Gastgeber. Moh war uns von Anfang an sympathisch und wir haben uns absolut wohl bei ihm gefühlt. Ihn konnten wir auch das ein oder andere zum normalen Leben auf den Malediven fragen und hatten so die Möglichkeit doch noch ein bisschen was zum Alltag dort zu erfahren. Das war definitiv interessant und ein nettes Gespräch.

Die Stadt an sich ist jetzt nicht unbedingt etwas besonderes. Hier wird nur jeder Quadratmeter bestmöglich ausgenutzt und mehr in die Höhe als in die Breite gebaut, was es wieder interessant machte. Die Stadt besteht quasi nur aus Hochhäusern, Straßen und unzähligen Rollern. Durch die entspannteren Menschen dort hatten wir nochmal ein positiveres Bild bekommen, sodass wir etwas versöhnlicher abreisen konnten.

06.02.2020 – sechster Eintrag

So, über eine Woche ist schon wieder vergangen seit wir etwas von uns haben hören lassen. Die Zeit vergeht so schnell und wir sind bereits seit über einem Monat auf Reisen.

Zuerst wollen wir noch von unseren letzten Tagen in Sri Lanka erzählen. Nach unserem letzten Eintrag waren wir nach Bentota gefahren. Ein Strandort nahe Colombo, wo wir noch einmal die Sonne und das Meer genossen haben. Weiter ging es nach Negombo, einer kleinen Hafenstadt in der Nähe des internationalen Flughafens, von wo aus es weiter gehen sollte. Von Bentota und Negombo gibt es nicht viel zu erzählen. Jedoch haben wir Colombo nochmal eine Chance gegeben und uns am Tag vor unserer Abreise die Hauptstadt Ceylons angeschaut – was wir definitiv nicht bereut haben. Es ist jetzt nicht die allerschönste Stadt der Welt (das wäre natürlich Würzburg :o) ), aber wir hatten schöne Ecken entdeckt und fanden es längst nicht mehr so furchtbar wie während unserer ersten Tage in diesem wunderschönen Land.

Am 30.01.2020 ging dann in den frühen Morgenstunden unser Flug auf die Malediven. Da diese nur „wenige“ Kilometer von Sri Lanka entfernt liegen und wir quasi ums Eck waren, hatten wir uns entschlossen, den 90 minütigen Flug ins Paradies zu buchen. Ursprünglich wollten wir ja eigentlich auf einem Frachtschiff oder dergleichen „anheuern“ um dorthin zu gelangen, aber unsere Pläne wurden leider mangels entsprechender Verbindungen durchkreuzt, weshalb wir doch wieder auf den Flieger ausgewichen sind. Aber wir geben nicht auf und bleiben an der Sache mit dem Schiff dran…;o)

Nun gut, wir kamen also in Male, der Hauptstadt der Malediven, auf der dortigen Flughafeninsel an und warteten auf unser Schnellboot ins Inselparadies, um auf Dhangethi gebracht zu werden.

Wer Malediven hört, denkt zunächst sicher erstmal an Luxusurlaub und Hotelresort mit eigener Insel. Das hätte unsere Reisekasse allerdings nicht hergegeben und ist auch nicht das, was wir uns aktuell von unserer Reise erwarten. Darum hatten wir uns für eine Einheimischeninsel entschieden. Eine Insel, auf der es wenige Gasthäuser oder nur kleine Hotels gibt und viele Einheimische leben. Also entschieden wir uns nach langer Suche für Dhangethi, eine kleine Insel im Alif Dhaal Atoll.

Nach einer wilden und sehr unbequemen Fahrt kamen wir nach rund 90 Minuten auf unserer Insel an. Und ja, was sollen wir sagen, das klingt jetzt vielleicht irritierend für die meisten, aber wir waren direkt etwas desillusioniert.

Erwartet hatten wir kristallklares Wasser, lange, weiße, einsame Strände, gesäumt von Palmen, eine entspannte Atmosphäre, wenige Touristen und freundliche einheimische Inselbewohner.

Was wir erlebten deckte sich eher wenig mit unserer Vorstellung und die Realität sah etwas anders aus. Tote Riffe, wenige Fische, teilweise vermüllte Strände, doch recht viele Hotels, nicht ganz so nett dreinschauende Einheimische und einige respektlose Touristen. Das Wasser allerdings war definitiv herrlich ;o) …

Das Hausriff der Insel war entweder durch die allgegenwärtige Korallenbleiche oder durch darübersteigende Menschen zerstört. Am Strand und im Wasser fand man immer wieder Müll. Die Einheimischen begegneten einem wenig freundlich, eher reaktionslos. Was wir uns dann irgendwann damit erklärt haben, dass es womöglich am respektlosen Verhalten mancher Touristen den örtlichen Gepflogenheiten gegenüber liegen könnte. Die Malediven sind ein zu nahezu 100 Prozent muslimisches Land. Es gehört hier zur Tradition und Religion, dass die Frauen fast komplett verhüllt sind. Entsprechend wird von den Touristen auch erwartet, dass man zumindest die Schultern und Knie bedeckt hält. Als Entgegenkommen wurden für die Besucher so genannte Bikini-Strände eingerichtet. Abgeschirmte Strandabschnitte, an denen Touristen im Bikini in der Sonne liegen und Baden können. Wir hatten uns hierüber zuvor informiert und auch in unserer Unterkunft waren entsprechende Hinweisschilder angebracht. Und das ist absolut ok, schließlich ist man hier zu Gast. Trotzdem gab es einige, denen das scheinbar egal war. Man lief im Bikini mit einem durchsichtigen Tuch um den Körper durch das Dorf, machte in durchsichtigen Kleidchen Fotoshootings vor den Nasen der einheimischen Frauen und das krasseste, was wir zu sehen bekamen, war eine Dame, die splitterfasernackt am Strand lag. Circa 10 Meter außerhalb des Sichtschutzes des Bikini-Strandes. Vielleicht hatte ein solches Verhalten der Besucher zu einer tendenziell negativen Einstellung der Einheimischen gegenüber diesen geführt. Wir wissen es nicht. Interessant ist es aber, dass viele Leute im eigenen Land die Integration von Ausländern lautstark fordern und dann im Urlaub die Traditionen, Gebräuche und Religionen der Locals mit Füßen treten.

Kurzum, wir hatten uns nicht so wohl gefühlt. Vielleicht, weil wir einfach andere Erwartungen hatten, aber auch weil uns einiges auch traurig gemacht. Wir hatten uns jedenfalls daraufhin entschieden, auf eine andere Insel im selben Atoll zu wechseln, um noch einen weiteren Eindruck zu bekommen. Die Reise ging für zwei weitere Tage auf die Einheimischeninsel Omadhoo.

Omadhoo entsprach mehr dem Bild, das wir von den Malediven im Kopf hatten. Viel Grün, ein lebendigeres Riff mit vielen bunten Fischen, tolle Strände. Nur das Verhalten der Menschen blieb gleich. Wir konnten dennoch noch einige schöne Stunden am Strand und beim Schnorcheln verbringen, bevor es heute Morgen mit der öffentlichen Fähre zurück auf die Hauptstadtinsel nach Male ging. Hier sind wir auch auf durchaus nette und freundliche Menschen getroffen.

Morgen werden wir uns diese Inselhauptstadt anschauen, bevor am Abend unser nächster Flug ins nächste Land startet.

Und das Abenteuer beginnt…

…in Sri Lanka!

27.01.2020 – fünfter Eintrag

Über eine Woche ist vergangen, seitdem wir etwas von uns haben hören lassen. Vorneweg, es geht uns gut :o). Nur waren wir in den letzten Tagen viel unterwegs oder einfach zu kaputt, um noch einen ordentlichen Text zu Stande zu bringen.

Um an den letzten Eintrag anzuknüpfen, gehen wir wieder zurück nach Dick oya im Hochland Sri Lankas.

Nach unserem Frühstück hatten wir uns einen Roller gemietet und das Umland erkundet. Wir sind auf kurvigen Straßen an Teeplantagen vorbei und durch den Dschungel gefahren und haben am Ende an den Aberdeen Falls unterm Wasserfall mittten im Urwald gebadet. Das war ein toller Tip von unserem Gastgeber und ein richtig schöner Tag, sowie spannender Ausflug (denn der Straßenverkehr hier und das Fahrverhalten der Singhalesen ist echt nicht ohne :o)).

Später ging es vor Sonnenuntergang wieder zurück nach Dick oya und bald ins Bett, da für den nächsten Morgen der Aufstieg auf den Adam’s Peak anstand.

Beim Adam’s Peak handelt es sich wie bereits im letzten Beitrag erwähnt um eine wichtige Pilgerstätte für viele Religionen. Buddhisten, Hindus, Christen und Moslems. Auf der Spitze des Berges befindet sich eine große fußförmige Vertiefung im Felsen, welcher nachgesagt wird, sie sei der Fußabdruck Buddhas, meinen die Buddhisten. Die Hindus wiederum behaupten, es war Shiva, der den Abdruck hinterließ. Dieser Regel folgend, war es bei den Moslems und bei den Christen Adam, der den Fußabdruck formte, als er aus dem Paradies verbannt wurde und zum ersten Mal die Erde betrat.

Geklingelt hatte unser Wecker dann tatsächlich bereits um 01:00 Uhr und es ging mit dem Tuktuk eine Stunde über holprige Straßen nach Dalhousie am Fuße des Adam’s Peaks. Letztendlich kamen wir dort gegen 02:45 Uhr an und unser Aufstieg begann. Da wir gelesen hatten, dass man rund drei Stunden, manchmal auch mehr für den Aufstieg benötigt und wir den Sonnenaufgang nicht verpassen wollten, war Eile geboten. Und wir haben es natürlich übertrieben. Bereits nach zwei Stunden hatten wir die rund 5500 Stufen erklommen und standen nun eine Stunde zu früh und völlig durchgeschwitzt am Gipfel in der Kälte. Und warteten… Gegen 06:00 Uhr dämmerte es und kurz bevor der erste Sonnenstrahl über den Horizont blitzte, zogen Wolken und Nebel auf. Kurzum, die ganze Plagerei mitten in der Nacht den Berg hoch und dann macht einem die Natur einen Strich durch die Rechnung. Aber wir konnten dennoch schöne Bilder und Eindrücke einfangen. Es war auf jeden Fall ein Erlebnis, welches wir erstmal nicht wiederholen werden. :o)

Am nächsten Tag ging unsere Reise mit dem Zug weiter nach Kandy, der Kulturhauptstadt Sri Lankas. In Kandy selbst hatten wir leider wenig Glück mit dem Wetter und es regnete fast durchgehend. Trotzdem haben wir uns die Stadt angeschaut und waren viel spazieren. Diesmal waren wir aber beide recht schnell von all den Tuktuk-Fahrern und selbst ernannten Stadtführern genervt, die einen hier einfach nur belagerten und selbst nach dem dritten „Nein“ noch nicht aufgegeben hatten. Julia lernt langsam das „Nein“-Sagen :o). Also haben wir den nächsten Zug genommen und sind aus der Stadt geflüchtet. In der wortwörtlichen Holzklasse ging es nach Gampola, wo wir den Ambuluwawa Tower bestiegen haben. Ja, wir können nicht genug vom Treppensteigen bekommen;o) Leider bei Wind und Regen, aber trotzdem ein unglaubliches Erlebnis.

Fahrt in der „Holzklasse“
Ambuluwawa-Tower

Von Kandy reisten wir mit dem Bus nach Dambulla. Dort besichtigten wir die über 2000 Jahre alten Höhlentempel von Dambulla.

Eine der 5 Höhlen

Am Tag darauf hatten wir uns wieder einen Roller gemietet. Am Morgen ging es zunächst auf den Pidurangala Rock von welchem aus man einen tollen Blick auf den Dschungel rundum und DAS Fotomotiv schlechthin in Sri Lanka, den Sigiriya, hatte. Diesen selbst zu besteigen haben wir jedoch ausgelassen.

Weiter ging es mit dem Roller nach Polonnaruwa, einer alten Königsstadt. Hier bestaunten wir auf einer mehrere Hectar großen Fläche diverse hunderte Jahre alte Tempelanlagen und Ausgrabungen. Schön war, dass man auf diesem Gelände mit seinem Roller von einer Stätte zur nächsten fahren konnte, dabei Affen, Warane, Kühe und Rehe zwischen den alten Gemäuern beobachten konnte.

Und auf dem Rückweg ist uns sogar noch ein freilebender Elefant vor die Linse gelaufen.

Den nächsten Tag nutzten wir für alltägliche Dinge, wie Wäsche waschen, aber auch zur weiteren Planung unserer Reise. Ja, unsere Abreise aus Sri Lanka steht nun fest und unser Weiterflug ist gebucht. Wohin es für uns geht? Das erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Bis zu unserem Abreisetag haben wir uns entschieden, aus der Mitte des Landes zurück an die Westküste zu fahren. Hier haben wir heute noch einen Strandtag in Bentota und morgen geht es nach Negombo bei Colombo in ein Hotel in Flughafennähe. Wir wollen vor unserem Abflug der Hauptstadt Colombo noch eine Chance geben und dort einige Dinge für unser nächstes Land besorgen.

Den nächsten Eintrag gibt es dann schon aus Land Nr. 2 unserer Reise. Freut euch drauf!

19.01.2020 – vierter Eintrag

Es ist Sonntag Morgen, 07.45 Uhr (in Deutschland ist es gerade noch 03.15 Uhr), und wir sitzen auf dem Balkon unseres Zimmers in Dick oya im Hochland Sri Lankas und warten auf das Frühstück.

In den letzten Tagen haben wir wieder viel erlebt und waren schnell gereist, da blieb keine Zeit, all die Ereignisse auch in Worte zu fassen und euch davon zu erzählen. Nun haben wir zumindest kurzzeitig etwas das Tempo raus genommen und können die letzten Tage etwas aufarbeiten.

Am Morgen nach unserem letzten Eintrag hieß es um 05.00 Uhr aufstehen. Um 05.30 Uhr wurden wir von unserem Guide abgeholt und es ging in den Udawalawe Nationalpark zum Sonnenaufgang.

Im Nationalpark gab es viel zu sehen. Angefangen mit vielen vielen Pfauen (wer von euch wusste, das Pfauen fliegen können?!), Füchsen, Vögeln, Krokodilen, Chamäleons, Affen und natürlich auch vielen freilebenden Elefanten. Ich denke, die folgenden Bilder sprechen hier für sich :o).

Leider mussten wir dann gegen Mittag weiterreisen. Leider, weil in dieser Unterkunft war es einfach herrlich. Umgeben von Dschungel, kaum Gäste, nette Gastgeber und herrliche Ruhe. Denn vor allem mit der Ruhe ist es hier so ein Ding. Selbst, wenn man total abgelegen wohnt, wohnen irgendwo in der Nachbarschaft minimum zwei Hunde, die sich die ganze Nacht hindurch immer wieder gegenseitig anbellen. Und tagsüber liegen sie vorm Haus auf der Straße und schlafen, nach ihrer anstrengenden Nacht ;o).

Weiter ging es für uns wieder mit dem öffentlichen Bus nach Ella im Hochland von Sri Lanka, über 1000 Meter über dem Meeresspiegel.

Ella an sich ist ein reines Touristendorf, aber wirklich schön gelegen. Als DAS Erlebnis schlechthin in Sri Lanka gilt eine Zugfahrt durch das Hochland der Insel zwischen Kandy und Ella. Durch den Hype für diese Zugfahrt hat sich Ella vom kleinen beschaulichen Bergdorf zu einem Touristenmagneten entwickelt. Überall Hotels und schicke Restaurants mit gehobenen Preisen. Und mal wieder mehr Touristen als Einheimische.

Bei unserer Unterkunft hatten wir hingegen wieder einen Glücksgriff gemacht. Weit außerhalb des Troubels des Dorfes (trotzdem gab es natürlich auch hier wieder Hunde in der Nachbarschaft :o) ) wohnten wir bei einer Familie, die eine kleine Unterkunft an ihr Haus angebaut hatte. Unsere Gastgeber waren unheimlich herzlich und das Essen war einfach gut und sehr sehr viel.

Am Tag unserer Ankunft waren wir nur ins Dorf gelaufen und hatten uns etwas umgesehen. Am zweiten Tag regnete es leider fast durchgehend. Aber wie wir alle schon von unseren Müttern gelernt haben, gibt es ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Also sind wir los. Zuerst haben wir, da die Region hier im Hochland von Tourismus und Teeanbau lebt, eine Teefabrik besucht und dort eine Führung mitgemacht, was auch für uns Kaffeetrinker sehr interessant war und bei der wir viel gelernt haben.

Danach ging es durch Teeplantagen, ähnlich wie bei uns die Weinberge, zurück nach Ella und von dort zur bekannten Nine-Arches-Bridge, der schönsten Bahnbrücke Sri Lankas.

Leider wurde es dann auch schon zeitig dunkel und am Ende wanderten wir mit Taschenlampen auf den Bahngleisen zurück ins Dorf und weiter zu unserer Unterkunft. Straßenbeleuchtung gab es nur im Dorfkern.

Gestern reisten wir dann aus Ella ab. Und da die Zugfahrt unbeschreiblich toll sein soll, haben wir die natürlich auch gemacht, wenn man schon mal da ist ;o). Im Bummelzug ging es durchs Hochland, vorbei an Teeplantagen, mit Weitblick über die Landschaft, durch den Regenwald und vorbei an kleinen Bergdörfern. Unser Resumee zur Zugfahrt fällt allerdings nicht ganz so euphorisch aus wie erwartet. Es war ein nettes Erlebnis mit teilweise wirklich schönen Eindrücken und toller Landschaft, aber den Hype, der online für diese Fahrt gemacht wird, den können wir nicht so ganz nachvollziehen.

Am Samstag Nachmittag (also gestern) sind wir in Hatton angekommen, einer kleinen und wenig touristischen Stadt hier im Hochland. Unser Gastgeber hat uns vom Bahnhof abgeholt und zu unserer Unterkunft gefahren. Viel war dann gestern nicht mehr passiert. Ein Spaziergang durch die Teeplantagen zu einem Aussichtspunkt auf einen nahe gelegenen See und ein Kartenspiel auf unserem Balkon, bis es dann nach einem leckeren Abendessen ins Bett ging.

Heute werden wir nach Hatton fahren und uns die Stadt anschauen und vielleicht einen Roller mieten und etwas das Umland erkunden.

„Morgen“ wird der Wecker dann wohl schon um 00.45 Uhr klingeln, da werden die meisten von euch noch wach sein, 20.15 Uhr deutscher Zeit. Es steht eine Wanderung auf den Adam’s Peak an, den heiligen Berg Sri Lankas. Über 5000 Stufen gilt es zu erklimmen. Die Wanderung soll gegen 02.00 Uhr beginnen, damit man pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem 2243 Meter hohen Berg oben ist. Wir dürfen gespannt sein.

Aber jetzt: Frühstück! 

15.01.2020 – dritter Eintrag

Die letzten 4 – 5 Tage haben wir in einem kleinen Örtchen nahe Tangalle verbracht und die herrlichen Strände dort genossen. Bei der Ankunft in unserem Homestay wurden wir direkt von unserem netten Gastgeber mit einem frischen, gekühlten Limetten-Soda empfangen, was nach der langen Busfahrt genau die richtige Erfrischung war. Nach kurzem Ankommen und Herunterkühlen zog es uns auch schon direkt an den nicht weit entfernten Goyambokka Beach. Auf dem Weg dorthin wurden wir neugierig angeschaut, doch sobald man lächelte und grüßte wurde dies von allen herzlich erwidert. Vor allem die Kinder warfen uns immer ein freundliches „Hallo“ oder „Hey“ entgegen und winkten uns mit einem Lachen zu. So langsam schleicht sich Sri Lanka in unser Herz.

Kleiner Fun-Fakt zwischendurch: Die Straßenlaternen hier haben Lichtschalter und werden abends per Hand angeknipst:-)

An Tag 3 hier haben wir unseren absoluten Lieblingsstrand unter den von uns besuchten entdeckt, den „Silent Beach“. Die anderen Strände haben uns nicht ganz so sehr umgehauen, aber dieser ist wirklich schön und macht seinem Namen alle Ehre. Kaum besucht mit einem schönen Palmenhain im Hintergrund konnte man hier richtig toll entspannen, die Seele baumeln lassen und in den hohen Wellen herumtollen wie Kinder!

In den Tagen hier konnten wir das erste Mal so richtig herunterfahren und ein bisschen auftanken nach den ganzen turbulenten letzten Jahren, bevor es mit unserer Reiseroute weiter geht. Eigentlich wollten wir auch noch einen Tag am Hiriketiya Beach verbringen, wegen dem wir ursprünglich überhaupt in diese Gegend gekommen waren, allerdings haben wir nach den ersten Minuten schon gemerkt, dass dies nicht unsere Welt ist. Abgesehen von den vielen Liegen und Strandcafes, die dicht nebeneinander gereiht sind, ist es an sich eine schöne kleine Bucht, aber eben gut besucht und eng. Wir haben uns nicht wohl gefühlt und waren uns schnell einig, dass unser letzter Strandtag hier noch einmal am Silent Beach stattfinden soll;-)

Hiriketiya Beach

Eine gute Entscheidung, wie wir finden;-)

Tschüß Meer…zumindest für ein paar Tage;-)

Heute hieß es dann erst einmal Abschied nehmen von der Küste und weiter in Richtung Hinterland. Natürlich wieder mit dem Bus! Unser Gastgeber fuhr uns netterweise mit dem Familien-TukTuk zur Bus-Station und sorgte dafür, dass wir gleich den richtigen Bus erwischten, was uns eine große Hilfe war. Der Weg in unsere nächste Unterkunft war wieder eine schöne Möglichkeit sich umzusehen und wurde gekrönt von einer Herde Wasserbüffel mit Vögeln als Passagiere auf dem Rücken, die unseren Weg kreuzten.

Für eine Nacht sind wir nun in einem wunderschönen Hotel mitten im Dschungel angekommen, um morgen eine Safari zu den Elefanten zu starten. Es ist herrlich ruhig und grün und einfach nur erholsam hier.

12.01.2020 – zweiter Eintrag

Knapp eine Woche ist vergangen und wir sind weiter gereist.

In Colombo waren wir zunächst nicht ganz so glücklich. Es war einfach eine große Umstellung für uns. Der Lärm, das Gewusel, die Hitze, kaum ein grünes Fleckchen. Wir haben dann etwas recherchiert und sind in den Süden aufgebrochen, da es dort die schönsten Strände der Insel geben soll. Ausgesucht hatten wir uns eine schöne Unterkunft in dem Strandort Unawatuna.

Von unserem Hotel aus ging es erst mit dem Tuktuk zur Bus-Station, was für uns ein weiteres interessantes Erlebnis in Sachen Fortbewegung war. Weiter fuhren wir mit dem Bus zu einer weiteren Bus-Station, um dort den Expressbus nach Galle zu nehmen, von wo aus unsere letzte Etappe mit dem öffentlichen Bus nach Unawatuna startete.

Dort angekommen haben wir uns auch erst einmal ganz schön umgeschaut. In Nugegoda, dem Stadtteil von Colombo, in dem wir übernachtet hatten, waren wir gefühlt die einzigen Europäer, was wir ganz spannend fanden. Und hier sah man plötzlich zwischen all den Touristen kaum noch Einheimische. Restaurants und Hotels reihten sich aneinander, große Speisekarten mit Bildern sollten zum Verweilen einladen. Wenige in Landessprache, die meisten in der Sprache der Touristen. Das ist nicht die Art, wie wir normalerweise Urlaub machen. Uns ist es wichtig, in das Land einzutauchen, Land und Leute und Gebräuche kennen zu lernen.

Nun gut, wir hatten uns scheinbar aus Versehen einen absoluten Touristen-Hot-Spot ausgesucht, was sich auch an den Preisen bemerkbar machte.

Als eine kleine Oase inmitten des ganzen Geschehens stellte sich unsere Unterkunft heraus. Mitten in einem Urwald-Garten, in dem man Affen, Pfaue, Streifenhörnchen, Warane und des Nachts Glühwürmchen beobachten konnte, stand das offen gebaute Haus. Dort war es wirklich schön und wir haben die Zeit in dieser verwunschen wirkenden Atmosphäre genossen. Auch wenn wir uns nicht schlecht erschrocken haben, als in der ersten Nacht ein Affe mit einem riesen Lärm auf unser Dach hüpfte ;-).

Hier hatten wir drei Übernachtungen gebucht.

Nicht weit von Unawatuna liegt das kleine Städtchen Galle, wohin wir einen kleinen Ausflug unternahmen. Galle gilt als die schönste Stadt Sri Lankas. Bei der Altstadt handelt es sich um ein holländisches Fort mit alten Häusern und Militäreinrichtungen. Es war ein schöner Ausflug in das alte Städtchen und wir haben die Ruhe dort genossen, da in der Altstadt kaum Autos unterwegs waren.

Der Tag vor der Vollmondnacht ist in Sri Lanka ein Feiertag. Einen solchen Tag hatten wir auch erwischt, als wir von unserer Unterkunft zu einem Tempel und dann weiter zu einem Strand gewandert sind. Am Strand feierten die Einheimischen ihren Feiertag und wir durften dabei sein.

Nach vier Tagen ging es für uns noch ein Stück weiter Richtung Süden. Etwas wehmütig, das Haus verlassen zu müssen, stiegen wir mal wieder in einen der vielen öffentlichen Busse, der uns unserem nächsten Ziel, Tangalle, näher bringen sollte. Eine rasante ca. vierstündige Busfahrt später kamen wir dort an und wurden von einem TukTuk zu unserer neuen Unterkunft für 4 Nächte gebracht.

Hier wohnen wir bei einer netten, herzlichen Familie, die zusätzlich ein kleines Restaurant betreibt. Wie man das so üblicherweise in Sri Lanka macht, haben auch wir das Essen mit der rechten (!) Hand ausprobiert. Es kostete doch erst etwas Überwindung, aber dann schmeckte das Rice&Curry noch umso mehr;-)

In Sri Lanka wird mit der Hand gegessen. Mit rechts, links gilt als unrein.

07.01.2020 – unser erster Eintrag

Am 05.01.2020 ging es für uns los. Die Wohnung war untervermietet, die Rucksäcke waren gepackt und wir haben ein letztes Mal für lange Zeit im eigenen Bett geschlafen.

Der Abschied am Frankfurter Flughafen fiel uns nicht gerade leicht, aber die Vorfreude war dann doch größer und wir haben tatsächlich eingecheckt.

Zunächst ging es mit Kuwait Airways nach Kuwait City. Was in Anbetracht der aktuellen politischen Lage mit etwas Bauchgrummeln verbunden war. Der Flug war dennoch super und wir können die Airline absolut weiterempfehlen.

Nach knapp fünf Stunden Aufenthalt in Kuwait City ging es dann weiter nach Colombo, wo wir ziemlich übermüdet um 10.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und heftigen 28 Grad Celsius (welche sich für uns aber eher wie 40 Grad anfühlten) landeten.

Mit dem Shuttle-Bus fuhren wir in die Stadt und von dort mit dem öffentlichen Bus weiter in unsere Unterkunft. Das war schon ein Erlebnis für sich, diese Busfahrt mit den Einheimischen. Und es schien auch in umgekehrter Weise ungewöhnlich zu sein, wie wir mit unseren großen Rucksäcken in den Bus hüpften. Alles ist bunt, Türen wurden hier nicht geöffnet, da sie eh immer offen sind und Ein- und Aussteigen ist während der Fahrt möglich, ohne dass an einer Haltestelle gehalten werden müsste.

Unser erster Eindruck von dieser Stadt war laut und hektisch. Und sehr viel Verkehr!

Am ersten Abend waren wir zeitig im Bett und heute am Stadtstrand sowie in dem Viertel, in dem wir für 2 Nächte wohnen, spazieren, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Morgen geht es dann weiter in den Süden. Viele Reisende haben berichtet, Colombo sei nicht sonderlich sehenswert. Wir können ihnen nach unserem ersten Eindruck zunächst Recht geben.