Angesteckt…

…mit dem Südafrikavirus!

Nein, keine Panik, wir sind nicht krank und ja, es geht uns gut! Ein kleiner Spaß zu Beginn, um in Stimmung zu kommen. Kurz zur Erklärung, wir haben uns mit der Begeisterung für dieses Land angesteckt. Aber jetzt erstmal alles der Reihe nach.

Nach unserem letzten Post ging es für uns weiter nach Jeffreys Bay. Wie gesagt, der Surfer-Hochburg des Landes. Hier soll es die beste Welle der Welt geben. Zumindest wirbt das Ferienstädtchen damit. Als wir hier waren, war keine Surfsaison und wir haben leider nur wenige Surfer im Wasser gesehen. Aber die Wellen, die es hier gab, waren nicht ohne. Mehr gibt es aber auch nicht zu berichten. Das kleine Städtchen wirkte etwas in die Jahre gekommen und verlassen, so ganz ohne die Touristen, die es hier wohl sonst während der Saison gibt. Also ähnlich wie überall sonst auf der Welt, wenn die Hauptsaison vorbei ist.

Allerdings folgten wir einer Restaurant-Empfehlung von unserer Gastgeberin, was wirklich ein Volltreffer war. Wir saßen gemütlich mit dem Blick auf das rauschende Meer und ließen uns eine Kleinigkeit schmecken. Zusätzlich gab es von unserem unglaublich freundlichen Kellner noch super Tips für unsere Weiterreise mit auf den Weg. Und sicher erinnert ihr euch noch an Bastis kulinarisches Experiment ein paar Einträge zuvor. Ihm wurde gesagt, dass einem Austern beim ersten Mal oft nicht schmecken würden und man muss es unbedingt nochmal probieren. Und weil wir hier quasi an der Quelle sitzen, frisch aus dem Meer, und der Preis nicht vergleichbar ist mit dem, was man von zuhause kennt, dachte er sich, ok, wenn sie meinen. Ja, wie sollen wir es sagen, er war bemüht… Auch nach dem zweiten Versuch schmeckte es ihm immernoch nicht. Schauen wir mal, wann und ob der dritte Versuch kommt…

Von Jeffreys Bay aus ging unsere Reise weiter. Es ging in den Addo Elephant National Park. In diesem Nationalpark in der Nähe der Hafenstadt Port Elisabeth sollte man die Big Five, bzw. sogar die Big Seven sehen können. Kurze Erinnerung: Die Big Five sind die fünf am schwersten zu jagenden Tiere an Land. Wir finden diese Definition ja ehrlich gesagt nicht ganz so schön, aber gut…Bei den Big Seven sind nun auch die Wassertiere mit angeführt. Es geht also um Büffel, Nashörner, Elefanten, Löwen, Leoparden, Haie und Wale. Da der Nationalpark, bzw. Teile davon, auch ans Meer grenzen und man dort zeitweise eben auch Wale und Haie sehen kann, wirbt der Park mit den Big Seven. Uns fehlen ja noch der Leopard, Hai und Wal. Also ab in den Nationalpark und nach einigen Stunden dort können wir euch sagen: Leopard, Hai und Wal fehlen immernoch :o). Dafür haben wir eine riesengroße Elefantenherde mit geschätzt 100 Tieren und mitten drin ein kleines Auto gesehen. Und noch mehr einzelne Elefanten oder kleinere Herden sowie endlich wieder Zebras. Abgesehen davon war unsere „Ausbeute“ diesmal nicht ganz so groß.

Eine kurze Anekdote noch zu den Elefanten. Den Moment fanden wir sehr süß und wir mussten dabei an alle denken, die gerade kleine Kinder im gerade beginnenden mobilen Alter haben. Der kleine Elefant begann sich erst langsam von seiner Herde zu entfernen und als er merkte, oh, es funktioniert, trabte er fröhlich davon. Seine Mama bemerkte es, wuselte hinterher, fing das Kleine ein und trieb es zurück zum Wasserloch. Es war einfach nur putzig, das zu beobachten!

Kurz noch, weil wir gerade beim Thema sind und um Missverständnisse auszuräumen. Wenn wir erzählen, dass wir Wale sehen wollen, dann primär von Land aus, was hier gut möglich ist, denn sie kommen zur Zeit der Kalbung und ein paar Wochen danach hier sehr weit in die Buchten und ans Ufer. Das würden wir so so gern noch sehen. Von Organisationen, die die armen Tiere quasi jagen, um Touris zufrieden zu stellen, finden wir schrecklich. Und solche gibt es zu Hauf, leider. Aber es gibt auch „die Guten“. Diese Organisationen haben Zertifikate und sind auf das Tierwohl bedacht. Oft sind es auch Forschungsstationen, die sich für den Schutz und eben die Erforschung der faszinierenden Meeresriesen einsetzen und Besucher mitnehmen. Mit eben so einer wollten wir zu den Haien fahren.

Aber nun erstmal zurück zu den Elefanten und Co.

Vom Addo Elephant National Park ging es nach Grahamstown. Einer alten Siedlungsstadt im Landesinneren, wo wir lediglich die Nacht verbrachten.

Am Morgen ging es dann nach einer kleinen Stadtrundfahrt und Fotoshooting weiter nach Cintsa oder Chintsa, so genau wissen wir es nicht, die Schreibweise variiert von Quelle zu Quelle.

Auf dem Weg dorthin fuhren wir an der Küste, bzw. in deren Nähe, entlang durch kleine Städtchen wie Port Alfred oder East London, wo wir auch eine Runde mit dem Auto durch die Stadt selbst drehten. Klassische Innenstädte, wie wir sie aus Europa kennen, gibt es hier nicht. Oft spielt sich alles an einer Straße ab und plötzlich ist man durch die Stadt mit seinen troubeligen Straßen durch, ohne richtig bemerkt zu haben, dass man schon in der Innenstadt war.

Irgendeine Straße in East London

Cintsa wurde uns von unserer lieben Jill aus Johannesburg, die uns im März beherbergt hatte, empfohlen. Ein kleiner Ferienort am Meer und bisher tatsächlich einer der schönsten auf unserer Tour. Viel grüner Dschungel, den man hier nicht erwarten würde, um uns herum, Affen, die durch den Garten rennen und Blick aufs Meer. Dazu ein toller breiter Sandstrand und ein erfrischendes Meer. Was will man mehr, während in Deutschland Schnee liegt?

Am Donnerstag Morgen fuhren wir zur Coffee Bay. Die Coffee Bay ist eine Bucht an der Küste der so genannten Wild Coast. Das Gebiet ist angeblich weniger touristisch und die Fahrt dorthin beschwerlich. Zwar ist die Strecke inzwischen geteert, aber von den 80 Kilometern sind 40 Kilometer mit teils riesigen und wirklich tiefen Schlaglöchern übersät, wodurch man stellenweise nur Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Aber es soll sich lohnen, also nichts wie hin. Ihren Namen hat die Kaffeebucht übrigens daher, dass hier im 19. Jahrhundert ein Schiff mit Kaffeebohnen gekentert war. Die Bohnen wurden an Land gespült und es wuchsen vereinzelt Kaffeepflanzen in der Bucht. Heute allerdings nicht mehr, aber der Name blieb. Um unser Erlebnis in der Coffee Bay kurz zusammen zu fassen: Wir kamen nach einer beschwerlichen Fahrt durch wahnsinnig schöne Landschaft dort an. Unsere Unterkunft, die schon als schönste bezahlbare galt, lachte uns wenig an, weil unter anderem Schimmel an den Bettdecken, usw., und so fuhren wir nach nicht mal 30 Minuten wieder ab. Und wieder diese Straße zurück. Am Ende landeten wir nach einem kompletten Tag im Auto ungeplant in Port St. Johns, wo wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit ein Hostelzimmer ergatterten. Alles in allem war das kein wirklich nennenswerter, dafür aber sehr anstrengender Tag. Im Nachhinein sind wir froh, nicht in Coffee Bay geblieben zu sein. Nicht alles, was andere als gut und schön empfinden, muss man selbst auch so sehen.

Heute Morgen ging es dann nach dem Frühstück auf unserem herrlichen Balkon für uns weiter nach Port Shepstone. Hier haben wir nur einen kurzen Zwischenstopp geplant. Wir kamen gegen Mittag an und waren lediglich kurz am Strand. Das Meer war aufgewühlt und lud nicht zum Planschen ein. Und bei 30 Grad wollten wir uns auch nicht in die Sonne legen, wenn keine Chance auf Abkühlung besteht. Also haben wir den restlichen Tag auf unserer kleinen Terrasse im Hinterhof verbracht und schreiben jetzt z.B. diesen Beitrag.

Morgen wollen wir hier in der Gegend eine landschaftlich schöne Strecke abfahren und dann haben wir wieder eine lange Fahrtstrecke vor uns. Spontan haben wir uns heute dazu entschieden, dass es morgen für uns nach Santa Lucia gehen soll. Eigentlich liegt es überhaupt nicht auf unserer Strecke, aber wenn man schon mal in Südafrika ist und man doch so viel Gutes davon hört, nimmt man auch mal so einen Umweg in Kauf. Mal sehen, ob es sich lohnt.

Auf unserer Fahrt durch das Land haben wir bisher phantastische Eindrücke gesammelt. Südafrika ist ganz anders, als man es sich vorstellt und doch wieder genau so. Wir sind durch karge Landschaften gefahren und dann wieder durch dichten Dschungel und an grünleuchtenden Wiesen mit bunten Häuschen drauf vorbei, haben moderne Städte gesehen, die an Europa erinnern, und dann wieder staubige und schmutzige Städte auf dem Land, wo wir als einzig Hellhäutige auffielen und man uns nachschaute. Von letzterem haben wir erstmal keine Fotos gemacht, wussten nicht, wie das rüber kommt :o). Vielleicht werden wir mutiger… Ebenso Dörfer im Grünen mit traditionellen Rundhütten und Kühen, Ziegen, Eseln und Hunden auf den Straßen. Ha, gestern, auf dem Weg nach Coffee Bay, versperrten uns Kühe die Straße. Die erste Kuh schaute uns an, wenig daran interessiert, die Straße frei zu geben. Während diese Kuh dann von der zweiten Kuh mitten auf der Straße und vor unserem Auto bestiegen wurde, pinkelte die dritte Kuh daneben stehend ebenfalls mitten auf die Straße. Eine durchaus lustige und erwähnenswerte Begebenheit. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage… Und damit schließen wir den heutigen Beitrag mit nachfolgenden bildlichen Impressionen. :o)

2 Kommentare

  1. Ihr Pappnasen, ihr Lustigen, habt euch wohl bei der Überschrift gedacht es ist Fasching und ihr macht mal eben ein Späßle! Tätää! Gott sei Dank kam die Auflösung ja prompt hinterher;0)!
    Basti: mutig! Bin mal auf den dritten Verkostungsbericht , sollte er stattfinden , gespannt….
    Wie immer habt ihr einen so schmackhaften Reisebericht gekocht, den ich mit viel Freude „ verspeist“ habe , – also mir schmeckt stets, was ihr anrichtet, Basti, ich kann nicht klagen ;0), dass ich nun satt und zufrieden in den winterlichen Abend ins couching übergehe, ein kleines Fingerhütchen Glühwein trinke , und mir die sommerlichen Elefantenbilder , Stadtansichten , Strandaufnahmen, etc. noch ein Mal angucke und von Südafrika träume, hätte ich vor eurer Reise auch nicht gedacht… Wir bibbern hier in Deutschland noch ein wenig, stapfen morgen wieder durch den Schnee und verstecken Mäxi‘s Ball im weißen Nass, wir proben schon mal für Ostern!
    Macht‘s euch hübsch und gemütlich, gute Weiterfahrt in unerforschte Gebiete, tankt Wärme und Sonnenschein und schickt sie mit dem nächsten Eintrag bitte zu uns! Stay safe! Wir umarmen euch mit närrischem Helau, naja, oder mit einem bis bald, eure Stubenhocker!

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