
…und neue Freunde!
Streng genommen, in Echtzeit betrachtet sitzen wir gerade in Würzburg auf unserem Balkon. Unsere Weltreise ist beendet und wir sind bereits vor einigen Tagen nach Hause gekommen. In den letzten Wochen unserer Reise haben wir aber noch so viel erlebt, was wir euch nicht vorenthalten wollen. Nur war das tatsächlich so viel, dass wir unterwegs keine Zeit gefunden hatten, dies hier wiederzugeben und wir wollten die letzten Tage einfach noch genießen. Darum, auch wenn wir jetzt bereits zu Hause sind, wird es noch mindestens zwei weitere Blogbeiträge von uns geben, mit teils unveröffentlichten Anekdoten der letzten Monate ;o).
In „Blogzeit“ befinden wir uns noch auf den wunderschönen Bahamas und freuen uns über jeden Tag, den wir hier verbringen durften! Um euch nichts von dem, was wir auf unserer kleinen Insel so erlebt haben, zu verschweigen, denken wir uns nun zurück und versuchen unsere Tage dort zu rekonstruieren.
Geendet hatte unser letzter Beitrag mit dem Plan, ein Auto für einen Tag zu mieten und die Insel zu erkunden. Diesen Plan setzten wir natürlich in die Tat um und machten uns auf zu einer Erkundungstour. Wir fuhren zunächst über holprige, staubige Straßen erst zum einen Ende der Insel ganz im Süden und besuchten dort einen wunderschönen Strand namens „Tropic of Cancer Beach“. Hier planschten wir im klaren, traumhaft helltürkisenen Wasser und trockneten auf dem weißen Puderzuckersand. Man kann tatsächlich kaum in Worte fassen wie schön es dort war. Nach einiger Zeit des Genießens und einem kühlen Bierchen in dieser traumhaften Kulisse zog es uns allerdings weiter, schließlich wollten wir auch noch die andere Seite der Insel sehen. Da man hier doch länger für wenige Kilometer benötigt, machten wir uns also wieder auf den Weg und fuhren gen Norden. Auf Grand Exuma gibt es eine Straße, die vom südlichsten Punkt bis zum nördlichsten führt, vergleichbar mit einer kleinen Landstraße in Deutschland, wird hier allerdings Highway genannt. Auf der Strecke fährt man vorbei an dichtem Gestrüpp, kleinen bunten Dörfern, Mangroven und einigen vor sich hin rostenden Schrottautos, die man wohl hier so entsorgt. Tatsächlich ist alles sehr ruhig, manches wirkt verlassen. Ein weiteres Ziel heute, an dem wir eigentlich länger Halt machen wollten, war der Cocoplum Beach, welcher ebenfalls toll sein sollte. Dort angekommen stellten wir fest, dass es uns dort nicht ganz so gefiel und wir ließen den Tag mit einem Besuch an unserem Lieblingsstrand, wie sich am Ende herausstellen sollte, ausklingen. Natürlich sagten wir auch wieder unseren alten Bekannten, den Schildkröten „Hallo“.
Am nächsten Tag sollte nocheinmal etwas ganz Besonderes auf uns warten. Vielleicht hat es der ein oder andere schon einmal im Zusammenhang mit den Bahamas gehört. Hier gibt es eine Insel, auf der die berühmten schwimmenden Schweine leben. Und dieses Erlebnis wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir starteten mittags auf eine Halbtagestour und waren gespannt, was uns erwarten würde, denn wir sollten nicht nur die Bahamas-Schweinchen sehen. Also ging es ab aufs Boot und los auf eine Fahrt in diesem unfassbar blauen Wasser. Nach kurzer Strecke steuerten wir eine kleine Insel an. Erst waren wir nicht sicher, ob wir schon am ersten Ziel angekommen waren, aber je näher wir kamen, desto offensichtlicher sah man, dass wir richtig waren. Wir näherten uns dem Strand und das war schon ein wirklich groteskes Bild. Mitten auf dem Sandhügel an der Inselspitze lebte quasi ein kleiner Bauernhof. Erst sahen wir nur ein paar der Schweinchen, die neugierig kuckten, außerdem ein paar Hühner und Kücken, die herumwuselten. Als die Tiere uns bemerkten, kamen aus dem Gestrüpp quiekend vor Freude lauter kleine Ferkel über den Sand Richtung Wasser gerannt. Es war einfach nur putzig, wie sie da im Schweinsgalopp auf uns zu kamen. Wir konnten es gar nicht abwarten uns zu ihnen ins Wasser zu gesellen. Also wir runter vom Boot und ab zu den süßen Tieren. Bevor wir allerdings zu den kleinen konnten, mussten wir vorbei an einem riesigen Eber, der gemütlich und zufrieden einfach nur so im Wasser planschte und das Schaupiel zu beobachten schien. Dieses große Tier flößte uns doch einiges an Respekt ein, obwohl er ganz friedlich war. Aber eben riesig. Wir konzentrierten uns also eher auf die kleineren Exemplare und hatten eine richtig tolle Zeit und „freundeten“ uns mit dem ein oder anderen grunzenden Tier an. Wie die Schweinchen hierhin kamen, weiß man nicht. Die einen sagen, dass sie von einem Schiff stammen, das Schiffbruch erlitten hätte, andere sagen, dass Piraten, die die Bahamas als Versteck genutzt hatten, die Schweine mitgebracht und dort vergessen hätten. Und wieder andere vermuten einen cleveren Schachzug der Tourismusindustrie hinter der Aussiedelung der Tiere. Wer weiß…
Nachdem wir reichlich Fotos und Videos gemacht hatten und genug mit den schwimmenden Schweinchen geschmust und ausreichend Zeit dort verbracht hatten, wobei Letzteres im Auge des Betrachters liegt und wir definitiv noch länger hätten bleiben können, hieß es zurück aufs Boot und weiter geht es.
Unser nächster Halt war eine schöne Stelle zum Schnorcheln, wo wir einiges an Fischen, Korallenblöcke und zwei große Stachelrochen entdeckten.
Nach einiger Zeit ging unsere Tour weiter. Wir fuhren durch das herrlich leuchtende Wasser, vorbei an kleinen Inseln mit einsamen Stränden bis wir zu einer großen Sandbank kamen. Dort machten wir wieder einen Stopp und planschten in dem durch das seichte Wasser wie ein Pool aussehendem Meer. Es war wieder unglaublich schön. Was wir unter anderem auf dieser Bootstour erfuhren, war, dass Bahamas „Seichtes Wasser“ bedeutet. Dadurch diese tollen Farben und auch die herrlichen Strände.
Nach einiger Zeit in dem überdimensionalen Swimmingpool (und vielleicht dem ein oder anderen kleinen bahamianischen Bierchen) hieß es noch ein letztes Mal weiter zum nächsten Spot. Wir steuerten eine kleine Insel an, die eine große Herde an Leguanen beherbergt und keinem geringeren als Nicholas Cage gehört. Wir sind nun nicht so die Fans von Echsen, wenn wir ehrlich sind. Besonders Julchen sind Reptilien im Allgemeinen etwas suspekt und wir hätten lieber nochmal die Schweinchen besucht, aber faszinierend war es trozdem. Und wie hätte es auch anders sein können, Basti trug mal wieder eine kleine Blessur davon. Nach dem Schildkrötenbiss (sehr gefährliche Monster der Meere) wurde er nun auch noch versehentlich von einem ebenso ungefährlichen Leguan (blutrünstige Bestie) gekratzt, der beim Versuch Bastis Arm hoch zu klettern mit seinen spitzen Krallen abrutschte und eine lange, tiefe und blutige Wunde hinterließ. Ja, Narben erzählen Geschichten. Und was machte das Julchen? Sie konnte sich nach anfänglicher Sorge ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, während Basti aufgrund des enormen Blutverlustes so langsam die Besinnung verlor… Jeder nimmt Situationen eben aus einem anderen Blickwinkel wahr;o) Nach diesem letzten besonderen Erlebnis traten wir schließlich die Rückreise an und waren glücklich über diesen ereignisreichen Tag, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird, allein Bastis Narben werden uns ewig an die Bahamas erinnern.
So langsam neigte sich dann unsere Zeit auf den Bahamas leider auch dem Ende zu und wir verbrachten die letzten Tage nochmal damit ausgiebig zu unseren Lieblingsstränden zu gehen, die uns so vertraut gewordenen Schildkröten zu besuchen – mittlerweile kannten wir jede einzelne und ihre Eigenarten doch ganz gut (eine beißt, eine mag es gestreichelt zu werden, eine kommt nur, wenn man Futter hat, etc) – und einfach noch dieses kleine Paradies zu genießen.
Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit auf den Exumas und sind im Nachhinein so glücklich und zufrieden, dass wir verhältnismäßig lange auf dieser kleinen Insel blieben. Uns wurde zu keiner Zeit langweilig und wir hätten locker noch länger bleiben können. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen, mit den Schildkröten zu schwimmen, wie ihr sicher schon gemerkt habt, war das unser kleines persönliches Highlight, oder einfach nur diesen unfassbar feinen weißen Sand unter den Füßen zu spüren und in dem klaren türkisesten Wasser überhaupt zu baden!

Aber auch die schönste Zeit hat leider irgendwann ein Ende und wir machten uns auf den Weg zu unserem allerletzten Ziel dieses großen Abenteuers. Es ging in den Dschungel…