Die Isla Holbox…

…auch sehr schön!

Schweren Herzens hatten wir die liebgewonnene Insel Cozumel nach acht Nächten verlassen. Mit der Fähre ging es für eine Zwischenübernachtung nach Playa del Carmen. Eine Stadt, die es vor 70 Jahren noch nicht gegeben hatte. Und eine Stadt, die wir sehr gerne nach einer Nacht wieder verlassen haben. Die Stadt ist doch sehr sehr touristisch geprägt. Große Hotelanlagen bis an den Strand, der von Liegen und Sonnenschirmen dominiert wird. Dazu entsprechende Feiermusik. Wie ihr ja mittlerweile mitbekommen habt, ist das einfach nicht unser Ding und so ging es nach nur einer Nacht mit dem Bus weiter nach Chiquilla und von dort aus mit der Fähre auf das Inselparadies Holbox. Und auf der Überfahrt gab es auch schon das erste Highlight. Eine Delfinschule kreuzte unseren Weg.

Von der Fähre ging es zu unserer Unterkunft. Dieser knappe Kilometer hatte uns geschafft. Es war heiß in der Mittagssonne und unsere Rucksäcke wirkten so noch schwerer. Als wir ankamen waren wir klatschnass geschwitzt und hatten uns – unser Zimmer war noch nicht fertig – erstmal in den Hängematten im Garten ausgebreitet und etwas aklimatisiert.

Holbox gilt für viele Mexiko-Urlauber als DAS Inselparadies. Auf der über 40 Kilometer langen und nur 2 Kilometer breiten Insel gibt es nur ein Dorf, welches ebenfalls Holbox heißt und schön bunt ist. Ansonsten gibt es hier nicht viel mehr außer Natur, Strände und Meer. Nicht mal richtige Straßen gibt es hier sondern nur festgefahrene Sandpisten. Erinnerte uns etwas an die Malediven. Auch Autos gibt es hier theoretisch nicht, zumindest war das mal so, mittlerweile haben doch ein paar Inselbewohner Autos und auch Baumaschinen findet man. Die Idylle ist also nicht mehr ganz so ruhig, wie man erwartet, wenn man vor Ankunft über die Insel liest. Sonst fahren aber nur Golfwägelchen mit Elektromotor und Mopeds und Fahrräder. Also trotzdem ein toller Ort, um runter zu kommen.

Aber was gibt es hier auf Holbox so zu tun? Tatsächlich gar nicht so viel. Und so gestalteten sich unsere Tage hier sehr relaxt. Nach unserer Ankunft sind wir am Strand bei sehr entspannter Atmosphäre spazieren gegangen und haben den Sonnenuntergang am Strand mit einem Cocktail in der Hand beobachtet. Es war schon fast etwas kitschig. Wir saßen mit unseren Mojitos am Strand, die Füße im Sand, den Blick aufs Meer, während die Sonne langsam unterging und ein Delfin nicht weit weg im Wasser seine Runden drehte und immer wieder auftauchte.

An unserem ersten richtigen Tag auf Holbox hatten wir uns Fahrräder organisiert und uns vor uns hin quietschend auf den Weg zum Punta Cocos gemacht, einer der zwei bekannten tollen Strände auf der Insel. Nach circa 30 Minuten Fahrt waren wir da. Und nach circa 30 Minuten auch wieder weg. Leider war es hier nicht ganz so traumhaft, wie wir uns das vorgestellt hatten. Uns hatte da unser Hausstrand doch besser gefallen. Aber der Punta Cocos ist nach Sonnenuntergang nochmal interessant, also sollten wir am Abend wieder dort landen.

Vom Punta Cocos ging es aber erstmal weiter zum Punta Mosquito. Am anderen Ende des Dorfes. Die Insel ist wie gesagt rund 40 Kilometer lang, allerdings ist nur der westliche Teil erschlossen. Das besondere am Punta Mosquito ist, dass man bis dorthin auf einer Sandbank laufen kann, die bei Ebbe aus dem Wasser ragt. Wir haben uns für die Variante mit den Fahrrädern an Land und gegen den Fußmarsch in der prallen Sonne entschieden und waren nur die letzten hundert Meter gelaufen. Das Wasser war herrlich und so dümpelten wir einige Zeit im seichten warmen und türkis blauen Wasser, bevor es nach Hause ging, zurück an den Hausstrand um einen Cocktail zum Sonnenuntergang zu trinken (macht man hier halt so ;o)…).

Und kaum war die Sonne weg, gings wieder rauf auf die Räder und zurück zum Punta Cocos. Dort kann man nämlich in dunklen Nächten Biolumineszenz im Wasser finden. Ihr erinnert euch an unsere Biolumineszenz-Tour auf Costa Rica? Das wollten wir unbedingt noch einmal sehen, da es nicht so viele Orte auf der Welt gibt, wo dieses Phänomen auftritt, und wir sind wie kleine Kinder in dunkelster Nacht durchs flache Meer gehüpft. Immer darauf bedacht, so viel Wasser wie möglich aufzuwirbeln, um das Leuchten der Algen zu sehen. Immer wieder glitzerte es um uns herum. Leider nicht sehr stark und es war nicht ganz so dunkel, da manche Menschen scheinbar denken, dass es mehr leuchtet, wenn man mit der Taschenlampe direkt drauf leuchtet (denkt euch an dieser Stelle bitte das Emoji mit den rollenden Augen dazu, es war wirklich sehr nervig…). Also gibt es wieder keine Fotos davon, aber das Erlebnis war ein schönes und zufrieden und nass sind wir nach Hause geradelt, Abendessen gegangen und haben uns noch ein paar Churros als Nachtisch gegönnt.

Unser letzter kompletter Tag auf der Isla Holbox startete mit einem phantastischen Frühstück bei einem italienischen Auswandererpaar. Eine tolle Location und leckeres Essen.

Aber was macht man danach auf einer kleinen Insel? Genau… Nach kurzem Schlendern durch das Dörfchen, vorbei an schöner Streetart, ab an den Strand! Unseren letzten Tag hatten wir überwiegend am Strand beziehungsweise im Wasser treibend verbracht. Viel mehr gibt es hier nicht zu tun. Nachmittags haben wir Siesta gemacht und am Abend… Na? Nein, diesmal kein Cocktail am Strand zum Sonnenuntergang. Diesmal haben wir uns ein Bierchen organisiert und den Sonnenuntergang im Wasser sitzend beobachtet.

Gestern haben wir Holbox verlassen. Aber erst nach einem Frühstück wieder beim Italiener :o). Dann hieß es dem Meer erstmal für ein paar Tage auf Wiedersehen sagen, Sachen packen, diesmal ein Taxi (also so ein Golfwägelchen) organisieren und ab zur Fähre. Vom Festland ging es dann mit dem Bus über zwei Stunden über die Yucatan-Halbinsel nach Valladolid im Landesinneren. Hier sind wir heute morgen aufgewacht und haben eben gefrühstückt. In und um Valladolid gibt es für uns viel zu entdecken. Mehr dazu dann beim nächsten Mal.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.