We made it…

…wir haben den Westpeak erklommen!

Welch reißerische Überschrift… :o). Aber ja, so faul wir die letzten Tage und Wochen auch waren, das ein oder andere haben wir dann doch unternommen.

Die Tage gehen ins Land, das offizielle Ende der Sperrung der Strände und diverser anderer Einschränkungen rücken näher, auch wenn keiner weiß, was als nächstes kommt, und die Entscheidung wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Ständig hört man davon, dass der Präsident im Fernsehen sprechen wird, aber bisher war es immer falscher Alarm. Wir werden sehen, was passiert, noch können wir bisschen was unternehmen.

Im Laufe der letzten Woche hatten wir uns mal die Gegend hier um unsere Wohnung herum genauer angesehen. Also im weitesten Sinne. Einen Tag ging es nach Gordons Bay und weiter nach Strand. Zwei Städte, die quasi mit Somerset West ineinander übergehen und hier an der Küste in der False Bay liegen. Letztendlich waren wir am (gesperrten) Bikinibeach in Gordons Bay gestartet und am Meer entlang bei strahlendem Sonnenschein bis zum anderen Ende von Strand (ja, so heißt diese Kleinstadt hier wirklich) gelaufen. Zwischendurch hatten wir dann auch mal ein Uber genommen um ein besonders unspektakuläres Stück zu überspringen. Letztendlich waren wir an dem Tag gut unterwegs, wissen nun, dass es uns nicht so sehr in diese Ecken zieht und hatten uns auch ein bisschen die Schultern verbrannt.

False Bay

Ein paar Tage später ging es für uns, wie bereits angekündigt, auf einen der Gipfel im Helderberg Nature Reserve. Wir haben den Westpeak in Angriff genommen. Mit seinen 1003 Metern der kleinste Gipfel hier, aber wenn man bedenkt, dass wir auf ca. 80 Metern über Null starteten, war es doch nicht so wenig… Der Anfang war noch relativ einfach zu gehen. Wir streiften durch die grünen Büsche an den Hängen und arbeiteten uns immer weiter nach oben. Doch je näher man sich dem Felsmassiv näherte, desto anstrengender wurde es. Am Ende kletterten wir auf allen Vieren den Berg hinauf und erreichten nach weniger als drei Stunden den Gipfel mit atemberaubendem Rundumblick über die False Bay, die umliegenden Weinanbaugebiete, die Bergketten, hinaus auf den Indischen Ozean, bis nach Kapstadt, zum Kap der Guten Hoffnung und auf den Atlantik. Mit diesem Ausblick haben wir dann erstmal Picknick am Gipfel gemacht. Ja, hätten wir mal erst das ein oder andere Erinnerungsfoto geschossen… Denn leider zogen nun Wolken auf und wir waren mitten drin. Es wurde frisch und wir traten nach einigem Warten den Abstieg an. War natürlich klar, dass so nach 45 Minuten Abstieg der Himmel wieder aufriss…;o)

Alles in allem ein sehr anstrengender Tag, aber eine tolle Wanderung durch die schöne Natur hier und das Klettern hat riesig Spaß gemacht!

Wir legten den Tag darauf mal eine Pause ein. Die Beine waren schwer und nur zu wenig zu gebrauchen.

Gestern ging es für uns in die zweitälteste Stadt Südafrikas. Nach Stellenbosch, das nur wenige Kilometer entfernt liegt. Wir schlenderten durch eine malerische kleine Altstadt mit weiß getünchten Häusern und teils reetgedeckten Dächern im kolonial- und niederländischen Baustil. Im Schatten unter alten Eichen machten wir uns auf den Weg zur Universität von Stellenbosch (dort wurde übrigens die böse Corona-Mutation, von der gerade alle sprechen, identifiziert). Dort sollte es einen lauschigen botanischen Garten geben, durch den wir einige Zeit streiften.

Den Nachmittag ließen wir in einem kleinen Bistro bei einer Tasse Cappuchino ausklingen.

Den Nachhauseweg traten wir dann nicht wieder mit dem Uber an, auch wenn es tatsächlich immer Spaß macht, sich mit den netten Fahrern zu unterhalten. Wir haben beschlossen, uns für eine Woche ein kleines Auto zu mieten und in diesen Tagen so viel wie möglich in der Umgebung zu erkunden. Wir haben aktuell die Befürchtung, dass es am 16. Januar in Level 4 gehen könnte und dann ist erst einmal nichts mehr mit Dingen unternehmen. Aber letztendlich wissen wir das nicht genau und es hilft nur Abwarten, ändern kann man sowieso nichts daran.

Und heute haben wir dann auch gleich mal einige Kilometer zurück gelegt. Es ging, dem Tipp unserer Vermieterin und Nachbarn vom Morgen folgend, nach Bettys Bay. Eigentlich wollten wir nach Kapstadt und zum Kap der Guten Hoffnung fahren. Aber das werden wir die nächsten Tage sicher noch nachholen. So ging es an der Küste entlang in Richtung Osten. Julchens Augen immer auf den Ozean gerichtet, da man hier oft Wale während der richtigen Saison und wohl auch ab und an Haie (ihr wisst schon, die großen Weißen) sehen kann. Okay, wir verraten euch schon jetzt: Sie hat weder auf der Hin-, noch auf der Rückfahrt Haie oder Wale gesehen. Aber sie war sehr bemüht. Und immerhin hat sie einen Schwarm Irgendwas (es könnten Robben, Delfine, oder einfach nur Fische gewesen sein, aber Julchen ist sich sicher, dass es Delfine waren) in den Weiten der Bucht ausgemacht.

In Bettys Bay angekommen, entdeckten wir bereits am Parkplatz die niedlichen Tierchen, wegen derer wir heute hier waren. Afrikanische Pinguine! Aber Bilder sagen da mehr als tausend Worte:

Nach der Begegnung mit den Zwergen im Frack waren wir noch in Kleinmond, einem Küstenstädtchen, das uns von unserer Gastgeberin empfohlen wurde. Besser ein Sea-Food-Restaurant direkt am Meer dort. Ja, ok, Julchen isst ja kein Seafood, zumindest nichts, was mal gelebt hatte, und Basti hatten die klassischen Burger dann auch doch mehr angelacht. Aber zum Nachtisch gab es anschließend noch eine vermeintliche kleine „Leckerei“ für den Basti. Eine frische Auster wurde probiert. Mit ein bisschen Zitronensaft, zwei Tropfen Tabasco, ein bissschen Pfeffer… Und dann wurde geschlürft. Fazit: Basti braucht es nicht nochmal. Letztendlich hatte es nach Zitronensaft, Tabasco und Pfeffer geschmeckt. Er versteht den Hype nicht so ganz, aber wollte es eben mal probieren. Das hat er nun und bis jetzt blieb es auch drin. Wir bleiben positiv, was das angeht :o).

Zurück ging es für uns nach Somerset West, vorbei an langen weißen, einsamen (weil gesperrten) Sandstränden bis nach Hause. Und da sitzen wir nun, freuen uns an den Pinguin-Bildern und bereiten so langsam das Abendessen vor.

Wir dürfen gespannt sein, was wir als nächtes hier anstellen werden…

2 Kommentare

  1. Guten Abend nach Südafrika, so ein schöner Beitrag! So schöne Fotos! Während es bei uns das kälteste Wochenende hat, seit der Winter Einzug gehalten hat, ist es wärmend eure Sonnenbilder zu sehen! Und die tapsigen Gesellen in ihrem schicken Schwarz-weiß-outfit haben es mit besonders angetan, so putzige Kerlchen! Ja, wir können nur mit Hühnern aus Nachbarsgarten dienen! Schön, dass ihr trotz der Beschränkungen soviel sehen könnt! Drücken euch die Daumen, bleibt gesund, freuen uns auf weitere Eindrücke, aber diese heute waren schon erstklassig! Guten Appetit später und dir, Basti :toi toi toi!!! Winterliche Grüße und bis bald!

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