96 Tage…

…wir verlassen Südafrika!

Am 23.12.2020 waren wir nach einer wirklichen Odysee hier in Südafrika angekommen, wenn ihr euch noch erinnert. Das fühlt sich nun rückblickend schon sehr lange her an und wurde von vielen schönen und unterschiedlichen Eindrücken hier im Land in den Hintergrund verdrängt. Nun sitzen wir wieder am Flughafen und warten darauf, an Bord gelassen zu werden und in ein neues Abenteuer zu starten. Wohin es für uns geht, verraten wir euch im nächsten Beitrag. Wir werden auch versuchen, euch nicht zu lange darauf warten zu lassen. Aber jetzt wollen wir noch von unseren letzten Tagen hier erzählen, bevor wir in den Flieger steigen.

Am Samstag ging es für uns nach Franschhoek. Straßenbahn fahren. Klingt komisch, war aber ganz lustig. Franschoek liegt in einem Tal, umgeben von unzähligen Weingütern. Und man hatte hier die grandiose Idee, einen Shuttle-Service für Besucher einzurichten. Man kann entweder mit Bussen oder auch mit einer Straßenbahn von Weingut zu Weingut fahren, es sich dort gut gehen lassen und dann direkt das nächste Weingut ansteuern.

Gestartet waren wir – wir waren mal wieder etwas spät dran – um 11.50 Uhr und haben in den folgenden Stunden vier Weingüter besucht, dabei drei Wine-Tastings gemacht und auf einem Weingut auch lecker mexikanisch gegessen.

Als dann schließlich der Vollmond aufging, hatten wir uns gut gesättigt und leicht angetüdelt auf den Heimweg gemacht.

Den gestrigen Sonntag hatten wir dann eigentlich nur damit verbracht, noch die ein oder andere Erledigung zu tätigen und unsere Rucksäcke zu packen. Am Abend hieß es dann bei einem Glas Wein Abschied nehmen von einem Teil unserer Gastfamilie.

Heute folgte dann der endgültige und doch schmerzliche Abschied von unseren Nachbarn und dem Rest der Gastfamilie, der nicht arbeiten oder in die Schule musste.

Und jetzt sitzen wir hier, negativ getestet am Flughafen, mit Blick auf die Start- und Landebahn und in wenigen Minuten geht es los…

Südafrika war für uns emotional ein sehr besonderes Land. Der nervenaufreibende Start, am Anfang nicht zu wissen, ob wir in einen strikten Lockdown gehen oder nicht. Dann hatten wir zugegebenermaßen zu Beginn oftmals mentale Durchhänger, weil wir uns nicht sicher waren, wie es mit unserer Reise weiter gehen soll. Irgendwann konnten wir aber immer mehr entspannen, genossen es, mal wieder ein schönes Heim zu haben und fühlten uns irgendwann immer mehr zuhause und haben hier wirklich liebe Menschen kennen gelernt, die wir in unser Herz geschlossen und mit denen wir uns angefreundet haben. Aber genau dadurch fiel es uns am Ende auch sehr schwer zu gehen.

Der einmonatige Roadtrip hat uns begeistert. Das Land ist wunderschön und abwechslungsreich. Aber auch wahnsinnig gegensätzlich. Arm und reich schert oft weit auseinander. Und leider auch das Hautfarbenthema ist nach wie vor ein riesiges. Was uns zusätzlich auch noch zum Nachdenken angeregt hat und womit wir manchmal vor allem zu Beginn Schwierigkeiten hatten, war, dass man sich hier oft nicht so frei bewegen kann, wie wir das kennen und auch lieben. Unbedarft einfach überall herumspazieren geht oft nicht. Man muss sich gut informieren, wo es möglich ist und wo man es besser sein lässt. Auch die vielen Maschen, mit denen man gerne mal übers Ohr gehauen wird, sollte man kennen. Wir haben mit der Zeit gelernt, damit umzugehen und uns daran gewöhnt. Und letztendlich reist man ja, um das Land kennen zu lernen, mit positiven, aber leider auch mit negativen Aspekten. Zugleich hatten wir dann dann aber auch viele Überraschungen erlebt. Z.B. gab es im ganzen Land Supermärkte und auch Einkaufszentren, die den Vergleich mit den großen Märkten in Deutschland nicht scheuen müssen. Oder dass man (fast) im ganzen Land ohne Probleme das Leitungswasser trinken konnte.

Wir möchten an dieser Stelle auch noch kurz darauf hinweisen, dass wir in unserem Beitrag „Große Vögel, kleine Meerkatzen“ unter den Bildern mit den Straußen, als wir bei Dario und Carmen Urbanski im Straußennest zu Besuch waren, noch etwas ergänzt haben. Die beiden haben nämlich mit viel Herzblut und Engagement ganz tolle Projekte ins Leben gerufen zur Unterstüzung der ärmeren Community dort. Wir fanden es klasse, was dort entstanden ist und falls jemand mehr erfahren möchte oder sogar Kontakt aufnehmen möchte, kann er sich gerne an uns wenden.

Alles in allem behalten wir Südafrika in toller Erinnerung, wir haben die Zeit hier sehr genossen, sehr viel vom Land gesehen, warmherzige Menschen kennengelernt und uns Zuhause gefühlt. Und das haben wir zu diesem Zeitpunkt wohl einfach gebraucht. Einen Ort, wo wir mal wieder länger sein konnten und ein Heim für gewisse Zeit haben konnten.

Nun heißt es Abschied nehmen und auf zu neuen Abenteuern…

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